Hualapai

Hualapai
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Wohngebiet
Heutige Indianerreservation (oben) und traditionelles Stammesgebiet (unten) im Bereich des Grand Canyon.
Systematik
Kulturareal: Wohngebiet Walapai
Sprachfamilie: Südwesten
Sprache: Hoka
Stammesgruppe: Yuma
Stamm, Volk: Yuma
Synonyme
Walapai
Ta'thamiche, a Hualapai, photographed by Edward Curtis, 1907.

Die Walapai, auch Hualapai genannt, sind ein Yuma sprechender Indianerstamm aus der Hoka-Sprachfamilie und gehören zur Gruppe der Hochland-Yuma. Der Name stammt von der Eigenbezeichnung Hah-wah-lah-pai-yah und bedeutet Volk des hohen Pinienbaums. Ursprünglich bewohnten die Pai das Gebiet nördlich der Quechan am oberen Colorado River im heutigen Bundesstaat Arizona im Südwesten der USA. Lange bevor die Spanier den Südwesten betraten, zogen sie nach Osten in die Plateau-Region des nordöstlichen Arizona. Aus dieser Originalgruppe entstanden drei separate Stämme: Havasupai, Yavapai und Walapai. Wegen ihrer sich kaum von den benachbarten Tonto-Apachen unterscheidenden Lebensstils nannten die Spanier die Walapai auch oft Yuma-Apachen, da im Norden Mexikos das Wort "Apache" oft zur Bezeichnung für "feindliche, kriegerische, räuberische Indianer" wurde, ohne sprachliche, ethnische und kulturelle Differenzierung.

Inhaltsverzeichnis

Wohngebiet

Das Land der Walapai umfasste das Gebiet zwischen dem Bill Williams River und dem Grand Canyon; es reichte im Westen fast bis an den Colorado. Es bestand zumeist aus hügeligem, teilweise mit Gras oder Wäldern bedecktem Gelände, zerklüfteten Mesas, und tiefen Schluchten. Heute bewohnen sie die etwa 4.020 km² große Peach-Springs-Reservation mit dem Hauptort Peach Springs, der etwa 80 km östlich der Stadt Kingman in Arizona liegt.

Geschichte

Möglicherweise wurden die Walapai 1540 von Hernando de Alarcón entdeckt. Der Kontakt zu den Spaniern beschränkte sich in der Folge auf einen kurzen Besuch von Marcos Farfan de los Gordos 1598 und von Pater Francisco Garcés im Jahre 1776, so dass die Probleme mit den Weißen erst mit der Ankunft der Amerikaner im Jahre 1852 begannen.

Zunächst waren die Beziehungen zu den Amerikanern friedlich, doch um 1865 brachen Unruhen aus, als sich Goldsucher und Viehzüchter die Quellen und Wasserlöcher der Walapai widerrechtlich aneigneten. Im April 1865 brachten betrunkene Siedler den Walapai-Häuptling Anasa um und die Indianer überfielen in der Folge Reisende auf dem Weg von Prescott, Arizona, zu den Flussübergängen des Colorado. Es folgte das Friedensabkommen von Beale Springs, das aber nur neun Monate hielt. Nach der Ermordung des Häuptlings Wauba brachen weitere Unruhen aus, die in Überfällen auf Goldgräber-Lager und weiße Siedler gipfelten. Die U.S.-Kavallerie aus Fort Mojave antwortete mit Angriffen auf die Rancherias der Walapai und brannte sie nieder. Erst im Dezember 1868 gaben die Walapai auf, als sie von schweren Krankheiten, wie Keuchhusten und Dysenterie (Ruhr) heimgesucht wurden.

Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, mussten die Indianer an den Colorado in die Mojave-Reservation umziehen. Viele von ihnen erkrankten in der Hitze des ungewohnten Tieflandes und starben, bevor die Überlebenden zurück in ihr eigenes Land gingen. Doch in den beiden Jahren ihrer Abwesenheit hatten sich die Weißen noch mehr Indianerland angeeignet und die Walapai litten große Not, so dass sie zur Annahme der Regierungsverpflegung gezwungen waren, um zu überleben. Im Jahre 1883 wurde für sie eine Reservation in einer Gegend ihres Landes eingerichtet, welche die Amerikaner als ungeeignet für ihre Zwecke ansahen.

Weil die Walapai nicht kriegerisch und deshalb ungefährlich waren, betrachteten sie die Amerikaner mehrheitlich als unerträgliche Plage; in einer Zeitung, dem Mojave County Miner, war 1887 in einem Leitartikel zu lesen, dass die Rationen für die Indianer mit einer ausreichenden Menge an Arsen gemischt werden sollten, um das Problem zu lösen.

Lebensweise und Kultur

Die Walapai waren ein kleiner Stamm, dessen Gesamtbevölkerung die Tausend nicht überschritt. Ihre winzigen Siedlungen bestanden gewöhnlich aus zwei oder drei Familien und waren auf dem wasserarmen Plateau überall dort verstreut, wo ein ständiger Wasservorrat zu finden war. Die Walapai betrieben etwas Feldbau, ernährten sich aber überwiegend von Wild und essbaren wilden Pflanzen.

Obwohl sie nicht besonders kriegerisch waren, kämpften sie doch gelegentlich gegen die Paiute und Yavapai. Friedliche Handelsbeziehungen bestanden mit den Mohave und den Hopi, mit denen sie Tierfelle gegen Lebensmittel tauschten, und mit den Diné, von denen sie Wolldecken erhielten.

Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass die Walapai um 1890 eifrige Teilnehmer des Geistertanzes waren, einer messianischen Bewegung, die von einem Paiute-Medizinmann namens Wovoka ausging. Zwei Jahre lang tanzte man die vorgeschriebenen Tänze und glaubte, die Toten würden dadurch wiederkehren und die verhassten Weißen würden verschwinden.

Heutzutage ist Viehzucht eine wichtige Lebensgrundlage der Walapai. Außer in einem begrenzten Gebiet in der Big-Sandy-Reservation ist das meiste des Stammeslandes für den Ackerbau ungeeignet. Das Stammeseinkommen erwirtschaftet man aus dem Tourismus und Holzverkäufen. Wegen der begrenzten natürlichen Ressourcen müssen die meisten Hualapai die Reservation verlassen, um ihren Lebensunterhalt mit Lohnarbeit zu verdienen.

Korbmacherei ist das einzige indianische Handwerk, das heute noch betrieben wird. Alle Korbwaren der Walapai weisen eine diagonale Zwirnbindung auf; Bänder aus einfachen geometrischen Mustern in Farbe sind die einzige Dekoration.

Demografie

James Mooney schätzte die Walapai auf 700 Angehörige im Jahr 1680. Alfred L. Kroeber gibt für die Zeit vor 1880 etwa 1000 Stammesamngehörige an, während 1889 von 728, 1897 nur von 631, 1910 von 501, 1923 von 440 und 1937 von 454 Stammesmitgliedern berichtet wurde. Heute gibt es 1.532 Walapai, von denen noch etwa 400 die Stammessprache beherrschen.

Literatur

Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol. 9, 1979 ISBN 0-16-004577-0
Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol.10, 1983 ISBN 0-16-004579-7
  • Tom Bathi: Southwestern Indian Tribes, KC Publications, Las Vegas 1995

Weblinks

Siehe auch


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