Hranice u Aše

Hranice u Aše
Hranice
Wappen von Hranice u Aše
Hranice u Aše (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Fläche: 3180 ha
Geographische Lage: 50° 18′ N, 12° 11′ O50.30444444444412.175555555556575Koordinaten: 50° 18′ 16″ N, 12° 10′ 32″ O
Höhe: 575 m n.m.
Einwohner: 2.198 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 351 24
Kfz-Kennzeichen: K (alte CH)
Verkehr
Bahnanschluss: Aš–Adorf
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 4
Verwaltung
Bürgermeister: Jan Hýbl (Stand: 2008)
Adresse: U pošty 182
351 24 Hranice u Aše
Gemeindenummer: 554553
Website: www.mestohranice.cz
Lageplan
Lage von Hranice u Aše im Bezirk Cheb
Karte

Hranice (deutsch Roßbach) ist eine Stadt im böhmischen Vogtland und liegt 10 km nördlich von im nördlichsten Teil des Okres Cheb, Karlovarský kraj. Sie ist die westlichste Stadt Tschechiens. Die Stadt Hranice, der oberfränkische Nachbarort Regnitzlosau, Freistaat Bayern sowie die obervogtländische Gemeinde Eichigt, Freistaat Sachsen (Grenzübergang Hranice–Ebmath) sind Anlieger des Vogtländischen Dreiländerecks Böhmen – Bayern (Franken) – Sachsen. Alle drei Ortschaften sind Mitglieder der tschechisch-deutschen Vereinigung Freunde im Herzen Europas.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung wird auf das 12. Jahrhundert datiert. Die älteste Erwähnung von Roßbach stammt aus dem Jahre 1318. Die Stadt gehörte damals zur kirchlichen Verwaltung der Stadt Hof. Das ursprüngliche Dorf lag auf dem Handelsweg zwischen Eger und Plauen. Bereits im Jahre 1413 berichtete man, dass die Bevölkerung größtenteils von Webarbeiten lebte. 1778 fertigte man in Handarbeit wertvolle gewebte Kleider und Musseline mit eingearbeiteten Mustern. 1808 wurde die erste Textilmanufaktur eingerichtet, die vor allem für den Export produzierte. Im 19. Jahrhundert nahm Roßbach eine führende Stellung in der Textilindustrie der Region ein. Die Einwohner, die die Landwirtschaft nicht mehr ernähren konnte, fanden Arbeit der Textilindustrie.

Die konservative Bevölkerung weigerte sich erfolgreich gegen den Anschluss an das Straßennetz. Man befürchtete, dass der Ort militärisch leichter angreifbar würde. Dadurch verlor Roßbach den wirtschaftlichen Anschluss, was schließlich mit zum Niedergang der Industrie führte.

Bahnhof Hranice v Čechách (2005)

1885 wurde der Ort schließlich über die Lokalbahn Asch–Roßbach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde später bis nach Adorf in Sachsen erweitert. 1904 wurde das erste Telefon in Betrieb genommen und der Ort 1911 an das Stromnetz angeschlossen.

1882 wurde der Ort von Franz Josef I. zum Marktflecken erhoben, Stadt wurde Hranice 1964.

Demographische Daten

Die Gemeinde wuchs nach dem Ersten Weltkrieg bis auf 700 Häuser und 4283 Einwohner an. Nach der Aussiedlung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg sank die Bevölkerungszahl auf 2300.

Sehenswürdigkeiten

  • Evangelische Kirche (Barock), erbaut 1682 und 1719 umgebaut.
  • Römisch-katholische Kirche „Besuch der Jungfrau Maria“ mit zwei Türmen aus dem Jahr 1894
  • Fabrik von F. A. Hendel (heute Museum), 1908 erbaut.

Ortsteile

  • Hranice (Roßbach)
  • Pastviny (Friedersreuth)
  • Studánka (Thonbrunn)
  • Trojmezí (Gottmannsgrün)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Josef Hendel (1897–1993), Künstler (Gemälde, Holzschnitte, Radierungen)
  • Rudolf Dölling (1902–1975), Generalmajor der Nationalen Volksarmee in der DDR sowie Botschafter in der UdSSR
  • Otto Zapf (* 1931), Industriedesigner, Mitbegründer des Möbelherstellers Vitsoe

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblinks

 Commons: Hranice u Aše – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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