Horst Baier

Horst Baier

Horst Baier (* 26. März 1933 in Brünn, Mähren) ist ein deutscher Mediziner und Soziologe, zuletzt Ordinarius für Soziologie an der Universität Konstanz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Horst Baier studierte zunächst Medizin in Erlangen, Berlin und München. 1959 wurde er an der Universität Erlangen zum Dr. med. promoviert. Er war anschließend Mitarbeiter von Helmut Schelsky an der Sozialforschungsstelle an der Universität Münster in Dortmund. 1969 habilitierte er sich im Fach Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einer Studie über Max Weber.

Horst Baier war zunächst Professor für Soziologie und Sozialpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Münster. 1970 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl von Theodor W. Adorno als Ordinarius für Soziologie und Philosophie an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, 1975 wechselte er auf den Lehrstuhl für Soziologie an die Universität Konstanz. Zu seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern zählten Maurizio Bach, Michael Bäuerle, Michael N. Ebertz, Weyma Lübbe, Bernhard Mann, Claus Offermann und Paul Ridder. 1998 wurde er emeritiert.

Wirken

Horst Baier stand in der Tradition von Hans Freyer und Helmut Schelsky. Seine Forschungsschwerpunkte waren medizinsoziologische und sozialpolitische Themen, insbesondere der Verwaltungs- und Krankenhausökonomik und der Sozial- und Gesundheitsverwaltung wie wissenssoziologische und sozialphilosophische Themen.[1]

Horst Baier war langjähriger Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift "Mensch-Medizin-Gesellschaft", erschienen im Enke-Verlag Stuttgart. Er ist - zusammen mit Erhard Roy Wiehn - Herausgeber der Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft sowie der Soziologischen Gegenwartsfragen.

Schriften

Monographien

  • Studenten in Opposition, Bertelsmann-Universitätsverlag, Gütersloh 1968
  • Studenten in Opposition. Beiträge zur Soziologie der deutschen Hochschule, Bertelsmann-Universitätsverlag 1982
  • (mit Jost Bauch, Gerd Hörnemann, Paul Swertz) Gesundheit im Sozialstaat. Beiträge zum Verhältnis von Gesundheit und Politik, Hartung-Gorre 1996
  • Ehrlichkeit im Sozialstaat, Edition Interfrom 1997
  • Gesundheit als Lebensqualität, Edition Interfrom 1997
  • Vom bewaffneten zum ewigen Frieden?, Universitäts-Verlag Konstanz 1998
  • Europa der Bürger. Vom Nationalstaat zur Wohlfahrtsgesellschaft, Fromm 1999
  • Soziologie als Aufklärung, oder die Vertreibung der Transzendenz aus der Gesellschaft, Universitäts-Verlag, Konstanz 2000
  • Schmutz. Über Fäkalien und andere Abfälle in der Zivilisation Europas, Universitäts-Verlag, Konstanz 2002
  • (mit Dorothea Jars) Gefügte Worte, geschaute Bilder, gehörte Klänge, Hartung-Gorre 2005
  • Frauenreigen. Novellen über Liebe, Tanz und Tod, Hartung-Gorre 2008
  • Lebensstationen (Autobiographie), Hartung-Gorre 2011

Herausgaben

Quellen

  1. Bernsdorf, Wilhelm/ Knospe, Horst (Hgg.), Internationales Soziologenlexikon, Bd. II, Enke Stuttgart 1984, S. 39–41
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2011, 23. Ausgabe, Band 1, De Gruyter Berlin/New York 2011, S. 137

Weblinks


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