Horst-Rüdiger Schlöske

Horst-Rüdiger Schlöske

Horst-Rüdiger Schlöske, geb. als Horst-Rüdiger Pfau (* 1. Januar 1946 in Berlin), ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer, der – für die Bundesrepublik Deutschland startend – Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre zu den weltbesten 400-Meter-Läufern gehörte.

Horst-Rüdiger Schlöske gehörte ab 1969 dem Sportverein ASV Berlin an, später der LG Nord Berlin und ab 1974 dem TSV Siemensstadt Berlin. Sein Trainer Hermann Schlöske adoptierte 1968 den damals noch unter seinem Geburtsnamen Horst-Rüdiger Pfau antretenden Sportler.[1] In seiner aktiven Zeit war er 1,77 Meter groß und wog 66 Kilogramm.

Schlöske gewann bei drei Teilnahmen an Leichtathletik-Europameisterschaften Medaillen. Seinen größten Erfolg hatte er bei den Europameisterschaften 1971, als er mit der 4-mal-400-Meter-Staffel in der Besetzung Schlöske, Jordan, Jellinghaus, Köhler Europameister wurde, 1974 gewann er Silber zusammen mit Rolf Ziegler, Hermann Köhler und Karl Honz. Schon bei den Europameisterschaften 1969 hatte er eine Bronzemedaille zusammen mit Ingo Röper, Gerhard Hennige und Martin Jellinghaus gewonnen.[2] Eine Medaille im Einzelrennen blieb ihm verwehrt, 1974 schied er im Zwischenlauf über 400 Meter aus. Bei den Olympischen Spielen 1972 war Horst-Rüdiger Schlöske der beste deutsche Viertelmeiler. Im Finale über 400 Meter war er auf Rang fünf bester Europäer, einen Podestplatz mit der Staffel verpasste er knapp, als Deutschland hinter Kenia, Großbritannien und Frankreich Vierter wurde.

1977 heiratete Schlöske in Berlin.[3] Nach dem Abschluss seiner Aktivenkarriere arbeitete er zunächst als Trainer und bildete sich nebenbei zum Masseur weiter. Es folgte eine Ausbildung zum Heilpraktiker, diesen Beruf übte er in eigener Praxis in Berlin bis 1991 aus. Er lebt seit 1992 in La Orotava auf Teneriffa. Dort betreibt er ein Heilzentrum.[1] Sein Sohn Roberto Schlöske (LG Nike Berlin) war zu Beginn de 2000er Jahre ebenfalls ein erfolgreicher Läufer, sowohl über die 400 Meter flach als auch über die 400-Meter Hürden.

Erfolge

Olympische Spiele
Europameisterschaften
  • 1969 – Platz 3 mit der 4-mal-400-Meter-Staffel (3:03,1 Minuten, Besetzung: Schlöske, Röper, Hennige, Jellinghaus)
  • 1971 – Platz 1 mit der 4-mal-400-Meter-Staffel (3:02,9 Minuten, Besetzung: Schlöske, Jordan, Jellinghaus, Köhler)
  • 1974 – Platz 2 mit der 4-mal-400-Meter-Staffel (3:03,5 Minuten, Besetzung: Ziegler, Köhler, Schlöske, Honz)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Schutzgemeinschaft Teneriffa. Abgerufen am 27. März 2010.
  2. Leichtathletik - EM (Herren - Teil 5). www.sport-komplett.de. Abgerufen am 27. März 2010.
  3. Negativnr: Schirner o.A. - GOS-Nr. BA105826. Deutsches Historisches Museum (24. Juni 1977). Abgerufen am 27. März 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Horst-Rüdiger Schlöske — Horst Rüdiger Schlöske, née Pfau (born 1 January 1946 in Berlin) is a former sprinter who specialized in the 400 metres. He represented West Germany.AchievementsReferences*de …   Wikipedia

  • Schlöske — ist der Familienname folgender Personen: Helmut Schlöske (1904–1944), deutscher Weitspringer, Bruder von Hermann Schlöske Hermann Schlöske (1905–1991), deutscher Sprinter (Leichtathletik) Horst Rüdiger Schlöske (* 1946), deutscher 400 Meter… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Schlöske — (* 24. Juni 1905 in Berlin; † 6. Januar 1991 ebenda) war ein deutscher Leichtathlet, der in den späten 1920er Jahren als Sprinter aktiv war. Hermann Schlöske begann im Alter von zwölf Jahren mit der Leichtathletik, als ihn sein älterer Bruder… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Berliner Persönlichkeiten — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 2 Militärangehörige …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Berlin — Diese Liste enthält in Berlin geborene Persönlichkeiten. Ob sie im Weiteren in Berlin gewirkt haben ist ohne Belang. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Politiker 2 Militärangehörige …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des médaillés masculins aux Championnats d'Europe d'athlétisme — Liste des médaillés masculins aux Championnats d Europe d athlétisme. Courses:  100 m 200 m 400 m 800 m 1 500 m 5 000 m 10 000 m Marathon Obstacles:  110 m haies 400 m haies 3 000 m steeple Marche:  20 km …   Wikipédia en Français

  • Honz — Karl Honz (* 28. Januar 1951 in Bankholzen) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer, der in der ersten Hälfte der 1970er Jahre im 400 Meter Lauf erfolgreich war. Im Jahr 1971 ging er bei der EM in Helsinki beim 200 Meter… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Jänner — Der 1. Januar (in Österreich und Südtirol: 1. Jänner) ist der 1. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 364 Tage (in Schaltjahren 365 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Leichtathletik-Europameisterschaft 1969 — Inhaltsverzeichnis 1 Männer 1.1 100 m 1.2 200 m 1.3 400 m 1.4 800 m 1.5 1500 m 1.6 5000 m …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”