Hornet Malkara

Hornet Malkara
Hornet Malkara
Malkara Humber Hornet 1 Bovington.jpg

Malkara Humber Hornet im Bovington Tank Museum

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 Mann
Länge 5 m
Breite 2,22 m
Höhe 2,34 m
Masse 5700 kg
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 8–16 mm
Hauptbewaffnung 2 × Malkara-Raketenwerfer
Sekundärbewaffnung keine
Beweglichkeit
Antrieb 6-Zylinder-Benzinmotor Rolls Royce B60 Mk5A
89 kW (120 PS)
Federung Starrachse
Höchstgeschwindigkeit 64 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 21,5 PS/t
Reichweite 400 km

Der Hornet Malkara ist ein britisches Panzerabwehrfahrzeug.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Zweiten Weltkrieg erschienen die ersten Panzerabwehrwaffen auf Raketenbasis. Die deutsche Panzerfaust oder der Panzerschreck wurden erfolgreich eingesetzt, ebenso die US-amerikanische Bazooka. Das Prinzip, eine Rakete zur Panzerabwehr einzusetzen, versprach schon deshalb Erfolg, weil der Schütze ein verhältnismäßig kleines Ziel abgibt. Mit der Entwicklung von Raketen mit größerer Reichweite wurde dieses Konzept verfeinert. Zum gezielten Schuss wurde die Drahtlenkung entwickelt. In den 1950er-Jahren konstruierten die Briten den Hornet Malkara. Der Malkara wurde ausdrücklich so gebaut, dass er luftverlastbar war. An sich war das gesamte Fahrzeug unausgereift, blieb aber bis in die 1970er-Jahre im Dienst der britischen Armee. Trotz der diversen Probleme, die das Fahrzeug hatte, wies es doch den Weg zum Bau zukünftiger Panzerabwehrfahrzeuge und Panzerabwehrwaffen, wie etwa dem deutschen Jaguar 1, dem System TOW oder dem internationalen MILAN.

Technik

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die Entwicklung moderner Panzerabwehrwaffen einen rasanten Schritt nach vorn gemacht. Immer stärkere Panzerungen erforderten immer größere Kaliber der Panzerabwehrwaffen, wie der sowjetischen 100-mm-PaK oder der deutschen 12,8-cm-PaK. Sowjetische Kampfpanzer wie der IS-2 verfügten über eine 122-mm-Kanone. Allen diesen Waffen war gemein, dass sie sehr groß, schwer und bedienunfreundlich waren. Luftverlastbarkeit oder gar Schwimmfähigkeit waren nicht gegeben. Zudem musste stets (zumindest bei den Kanonen) eine immer größer werdende Anzahl an Bedienpersonal zur Verfügung stehen. Die Briten versuchten dieses Problem mit dem Hornet Malkara zu lösen.

Der Hornet Malkara basiert auf dem Fahrgestell eines Humber Pig-4×4-Geländewagens. Chassis und Fahrgastzelle waren gepanzert. Die Raketen wurden auf einem Startgestell am Heck montiert.

Zum Abfeuern der Raketen wurde die Startvorrichtung einfach über die Fahrerkabine gehoben. Der Schütze feuerte die Raketen aus einer maximalen Entfernung von 2000 Metern ab. Die Steuerung erfolgte über einen Draht, der von einer Spule abgewickelt wurde. Dabei musste das Ziel aber sichtbar bleiben. Nachtsichtmittel waren nicht vorgesehen. Der Sprengkopf der Rakete war in der Lage, jeden Panzer der damaligen Zeit zu vernichten. Das Gewicht des Sprengkopfes lag bei 27 kg.

Wie bei den meisten 4×4-Radfahrzeugen ist die Querfeldeinfähigkeit des Hornet Malkara stark eingeschränkt. Wat- oder Tieffahrfähigkeiten waren nicht gegeben.

Einsatz

Der Hornet Malkara wurde nur von den britischen Streitkräften genutzt. Im Feuerkampf erwies sich das relativ kleine Fahrzeug als sehr tarnfähig und aufgrund der Reichweite der Malkara-Raketen als sehr überlegen. Der Kommandant saß auf der linken Seite, was für britische Fahrzeuge recht ungewöhnlich ist, und bediente per Joystick die Raketen.

Im Hornet Malkara wurden zwei Raketen im Startgestell und zwei weitere im Fahrzeuginnenraum mitgeführt. Nachteilig war, dass der Ladevorgang recht langwierig war. Die britische Armee konstruierte für dieses System eigens einige Flugzeuge um, die die Fahrzeuge aufnehmen konnten. Die Hornet Malkara wurden immer mit sechs Fallschirmjägern gleichzeitig abgesetzt.

Zur Nah- und Selbstverteidigung konnten zwei leichte Maschinengewehre an den gepanzerten Türen montiert werden.

Literatur

  • Philip Trewhitt: Panzer. Die wichtigsten Kampffahrzeuge der Welt vom Ersten Weltkrieg bis heute. Neuer Kaiserverlag, Klagenfurt 2005, ISBN 3-7043-3197-X, (Wissenswertes - Technik).

Weblinks


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