Honoré de Balzac

Honoré de Balzac
Honoré Balzac Daguerreotypie von Louis-Auguste Bisson, 1842

Honoré de Balzac [ɔnɔʁe də balˈzak] (* 20. Mai 1799 in Tours; † 18. August 1850 in Paris) war ein französischer Schriftsteller. Er gilt den Franzosen neben Molière und Victor Hugo als einer ihrer größten Autoren überhaupt. In den Literaturgeschichten wird er, obwohl er eigentlich zur Generation der Romantiker zählt, mit dem 17 Jahre älteren Stendhal und dem 22 Jahre jüngeren Flaubert als Dreigestirn der großen Realisten gesehen. Sein Hauptwerk ist der rund 88 Titel umfassende, aber unvollendete Romanzyklus La Comédie humaine (dt.: Die menschliche Komödie), dessen Romane und Erzählungen ein Gesamtbild der Gesellschaft im Frankreich seiner Zeit zu zeichnen versuchen.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Honoré Balzac (so sein Geburtsname) war, da ein 1798 geborener Bruder schon im Säuglingsalter starb, ältestes Kind von Bernard-François Balzac (1746–1829), einem Bauernsohn aus dem südwestfranzösischen Département Tarn, und von Anne-Charlotte-Laure Sallambier (1778–1854), einer Pariserin aus gutbürgerlicher Familie. Der Vater, der es schon vor der Revolution vom Notariatsangestellten zum Sekretär eines hohen Beamten gebracht hatte, war nach 1789 Sekretär eines Marineministers und dann leitender Beamter in der Verwaltung der Revolutionsarmee geworden. Schon um 1780 hatte er seinen eigentlichen Namen Balssa französisiert zu Balzac, das er spätestens ab 1803 gern mit einem de verzierte. Erst 1797 hatte er mit 50 geheiratet. Seine Frau, eine offenbar hübsche und gebildete Person, war bei ihrer Heirat 19. Sie gab den neugeborenen Honoré sowie danach auch seine 1800 und 1802 geborenen Schwestern zu Ammen in Pflege. 1807, einige Monate bevor sie einen offenbar außerehelich empfangenen Sohn zur Welt brachte, schickte sie ihren eben achtjährigen Ältesten in ein Internat der Oratorianer in Vendôme. Von dort wechselte er mit 13, sitzengeblieben und kränkelnd, in eine Pariser Schülerpension und besuchte, wiederum nur wenig erfolgreich, das Lycée Charlemagne. Insgesamt erlebte Balzac im Rückblick seine Kindheit und Jugend als freudlos und entwickelte einen tiefsitzenden Groll gegen seine Mutter.

1814 erhielt der Vater, der zuletzt in Tours Verwaltungschef des Krankenhauses gewesen war, einen guten Posten in Paris, und die Familie zog um in die Hauptstadt. Hier beendete Balzac 1816 seine Schulzeit und nahm ein Jurastudium an der Juristischen Hochschule (École de Droit) auf. Er besuchte jedoch auch Vorlesungen an der Pariser Philosophisch-philologischen Fakultät (Faculté des lettres) und am Collège de France und begann, nebenher philosophische Überlegungen zu Papier zu bringen. Ab 1817 arbeitete er zudem stundenweise als Schreib- und juristische Hilfskraft, zunächst bei einem Anwalt (wo er den späteren Komödienautor Eugène Scribe als Kollegen hatte) und dann bei einem mit der Familie befreundeten Notar.

Die Anfänge als Schriftsteller und erste Schulden

Anfang 1819 legte er das „baccalauréat en droit“ ab, die Zulassungsprüfung für den letzten Studienabschnitt vor der „licence“, dem eigentlichen Abschluss. Nach Vorlesungsende im Sommer brach er jedoch das Studium ab, denn er hatte beschlossen, Schriftsteller zu werden. Nachdem sich der Vater bereitgefunden hatte, ihm zwei Probejahre zu finanzieren, zog Balzac in eine kleine Dachwohnung und begann zu schreiben. Das Ergebnis war allerlei Feuilletonistisches und Lyrisches, Fragmente eines Opernlibrettos und einer Tragödie.

1821 lernte er den schon erfahreneren Autor Auguste Lepoitevin kennen. Mit ihm zusammen und unter dessen Pseudonym „Viellerglé“ produzierte er in den Folgejahren mehrere Romane, versuchte es daneben aber auch mit eigenen, die er „Lord R'Hoone“ oder „Horace de Saint-Aubin“ zeichnete.

1822 machte er die Bekanntschaft der 45-jährigen Mme de Berny, die seine erste Geliebte wurde und ihm eine „éducation sentimentale“ angedeihen ließ. Sie blieb ihm bis kurz vor ihrem Tod 1836 als mütterliche Freundin verbunden.

1823 versuchte sich Balzac erneut als Dramatiker mit dem Stück Le Nègre, das aber nicht angenommen wurde. Ein weiterer Ausflug in ein anderes Genre, das epische Gedicht Fœdora, wurde nicht fertig. Nebenher schrieb er Kritiken für das Feuilleton littéraire des jungen Publizisten Horace Raisson, mit dem zusammen er auch andere literarische Projekte verfolgte. Immerhin verdiente er inzwischen mit seiner Feder so viel, dass er in der Lage war, seinen Eltern 100 Franc Kostgeld monatlich zu zahlen, ein gewisses gesellschaftliches Leben zu führen und diese oder jene Reise zu den Landsitzen adeliger oder großbürgerlicher Gastgeber zu unternehmen.

Den erhofften Durchbruch als Autor schaffte er trotz seiner fleißig fortgesetzten Romanproduktion jedoch weiterhin nicht. Ende 1824 scheint er deshalb in eine Depression verfallen zu sein. Auch nachträglich haben seine Jugendwerke keine Geltung erlangt, obwohl er darin oft schon Themen behandelt, z.B. das Streben nach Anerkennung und Geld, und Typen gestaltet, z.B. den energiegeladenen jungen Aufsteiger, die später typisch für ihn waren.

Anfang 1825 lernte er über seine Schwester Laure in Versailles die Duchesse d’Abrantès kennen, die ein Verhältnis mit ihm einging und ihm Einblicke in die Welt des zeitgenössischen Adels verschaffte. Im August starb mit 23 seine jüngste Schwester, Laurence de Montzaigle, deren 1821 geschlossene Ehe unglücklich gewesen war. Im Herbst begann Balzac hieraufhin ein leicht zynisches und illusionsloses Ehehandbuch für noch ledige Männer: Physiologie du mariage, das er jedoch erst 1829 fertigstellte und anonym publizierte.

Ebenfalls 1825 versuchte sich Balzac als Compagnon eines Pariser Verlegers und gab je eine illustrierte und kommentierte Molière- und La-Fontaine-Ausgabe heraus. Auf den Geschmack als Verleger gekommen, kaufte er 1826 mit Darlehen Mme de Bernys und vor allem seiner Mutter eine Druckerei, der er 1827 eine Letterngießerei angliederte. Schon 1828 jedoch musste er infolge einer von England nach Frankreich überspringenden Wirtschaftskrise Konkurs anmelden, die Gießerei an den Sohn Mme de Bernys abtreten und die Druckerei schließen. Er blieb lebenslang Schuldner seiner Mutter, die seinen Vater († 1829) und ihn selbst überlebte. Immerhin hatte er in seiner Eigenschaft als Verleger Kontakt zu mehreren Autoren der Schule der Romantiker erhalten, darunter Victor Hugo und Alfred de Vigny.

Die Zeit des Erfolgs

In der Folgezeit konzentrierte sich Balzac wieder auf das Schreiben. 1829 hatte er endlich Erfolg mit Le dernier Chouan, ou La Bretagne en 1800 (später überarbeitet und umbenannt in Les Chouans, ou La Bretagne en 1799). Es ist ein historischer Roman nach der neuen Machart Walter Scotts, der mit einem jungen Adeligen als Protagonisten das tragische Ende eines der letzten königstreuen Widerständler gegen das Revolutionsregime schildert. Les Chouans war zugleich das erste Werk, das Balzac mit seinem Namen zeichnete. Diesem setzte er rasch ein „de“ voran, als ihm der Erfolg die Pariser Salons zu öffnen begann.

In den nächsten Jahren führte er eine äußerst vielfältige und bewegte Existenz. So gründete er 1830, im Jahr der Julirevolution, mit dem späteren Zeitungsmagnaten Girardin eine politische Zeitschrift. 1831 und nochmals 1832 erwog er, für ein Abgeordnetenmandat zu kandidieren, beschränkte sich dann jedoch auf eine Rolle als sehr aktiver Journalist, wobei er 1835 Mehrheitsaktionär einer politischen und literarischen Zeitschrift wurde, die jedoch schon 1836 einging. Seine politische Position rückte in diesen Jahren deutlich nach rechts, denn 1832 hatte der pseudoadelige Bourgeois über eine adelige Freundin, die Marquise de Castries, Anschluss an Kreise der Legitimisten gefunden, die den 1830 zurückgetretenen Charles X weiterhin als legitimen König betrachteten und sich dem neuen „Bürgerkönig“ Louis-Philippe verweigerten.

Daneben war Balzac viel unterwegs, um Gast in den Sommerresidenzen vornehmer Leute zu sein oder einer der zahlreichen, meist verheirateten Damen zu folgen, mit denen er Verhältnisse anstrebte oder unterhielt. Hierbei wurde er offenbar auch Vater außerehelich gezeugter Kinder, und zwar 1834 einer Marie du Fresnay und 1836 eines Lionel-Richard Guidoboni-Visconti.

Comtesse Evelyne Hańska und ihr Hund, 1835; im Schloss Saché ausgestellte Kopie nach Ferdinand Georg Waldmüller.

1832 begann die polnische Gräfin Ewelina Hańska eine langjährige Korrespondenz mit Balzac. Im September 1833 kam es im Schweizerischen Neuchâtel zu einer ersten Begegnung zwischen Hanska und Balzac, im Dezember zu einem weiteren Treffen in Genf und wieder 1835 in Wien.

Nach dem Erfolg der Chouans passabel bezahlt und zunehmend anerkannt, verfasste Balzac zahlreiche Erzählungen und Romane, die in der Regel zunächst fortsetzungsweise in Zeitschriften herauskamen, ehe sie in Buchform erschienen. Schon früh entwickelte er die Gewohnheit, jeweils mehrere schon gedruckte Werke unter Gruppentiteln zusammengefasst nochmals zu vermarkten, so 1830 die zweibändigen Scènes de la vie privée (mit u.a. La Maison du chat qui pelote und Gobseck), 1831 die Romans et contes philosophiques (mit u.a. La Peau de chagrin), 1832 einen ersten Band Contes drôlatiques und 1833 die zweibändigen Scènes de la vie de Province (mit u.a. Eugénie Grandet).

Im Oktober 1833 schloss Balzac einen Verlagsvertrag, wonach er aus vorhandenen und noch zu schreibenden Werken eine drei mal vier gleich insgesamt zwölf Bände umfassende Sammlung von „Szenen“ zu erstellen hatte, die unter dem Generaltitel Études de mœurs au XIXe siècle erscheinen sollten. Noch 1833 lieferte er zwei Bände Scènes de la vie de province, 1834 begann er die Scènes de la vie parisienne.

Im selben Jahr 1834 hatte er beim Schreiben eines seiner besten Romane, Le Père Goriot (Vater Goriot), die Idee, die Figuren seiner bis dahin verfassten und der künftigen erzählenden Werke immer wieder neu auftreten zu lassen, um mit ihnen und um sie herum eine überschaubare Welt entstehen zu lassen. Wirklich schuf er so im Lauf der Zeit ein Universum von gut 2000 Figuren, die zugleich Repräsentanten der nachrevolutionären französischen Gesellschaft sein sollten und in der Tat eine plastische Vorstellung vom Leben zumindest der zeitgenössischen bürgerlichen und adeligen Schichten samt ihrer Domestiken vermitteln.

Im Sinne dieser Idee wählte Balzac, als er 1841 mit einer Verlegergruppe eine neue Gesamtausgabe seines vorhandenen und geplanten erzählerischen Œuvres vereinbarte und diese 1842 mit drei ersten Bänden eröffnete, den Obertitel La Comédie humaine. Hierbei sollten die einzelnen Romane und Erzählungen nicht nur zu Großgruppen zusammengefasst werden (Études philosophiques, Études analytiques und Études de mœurs), sondern auch noch zu Untergruppen (Scènes de la vie privée usw.).

Zur Verwirklichung dieses Projektes schrieb Balzac in den nächsten Jahren wie besessen. Sein infernalischer Arbeitsrhythmus (oft 15 bis 17 Stunden am Tag), den er wie symbolisch in einer Art Mönchskutte absolvierte, und sein enormer Kaffeeverbrauch wurden legendär.

Die außergewöhnliche Vitalität und Schaffenskraft Balzacs beschränkten sich nicht auf seine literarische Aktivität als Erzähler, Journalist und gelegentlicher (stets erfolgloser) Dramatiker. Vielmehr war er ein Lebemann, der trotz seiner ständig wachsenden Schulden einen luxuriösen Lebensstil mit Kutsche, guter Kleidung, eleganten Wohnungen und sogar einem Landsitz zu unterhalten versuchte und ein aufwendiges gesellschaftliches Leben pflegte. Auch hatte er bis etwa 1843 fast ständig Geliebte, wobei er es immer wieder schaffte, aufopferungswillige und oft auch zu finanziellen Hilfeleistungen bereite Frauen aus den besten Kreisen an sich zu binden. 1839 betätigte er sich als Vorsitzender des neugegründeten Schriftstellerverbandes.

Die letzten Jahre

Grabmal Balzacs

Spätestens 1843 und verstärkt 1844 bekam er aufgrund seiner ständigen Überanstrengung und seines exzessiven Kaffeeverbrauchs Gesundheitsprobleme. Er versuchte jedoch, sie mit Arbeit zu betäuben oder auf Reisen mit Mme Hanska zu vergessen, die ab 1845 seine feste, allerdings niemals ständig mit ihm zusammenlebende Partnerin wurde. Mit ihr bereiste er in drei Sommern Frankreich, Deutschland, Italien und die Schweiz, und bei ihr auf ihrem polnischen Schloss Wierzchownia bei Berdytschiw (im damaligen Russischen Reich) verbrachte er den Winter 1847/48 und das ganze Jahr 1849. Seine Hoffnung, sich dort gesundpflegen zu lassen, erfüllte sich jedoch nicht. Am 14. März 1850 heiratete Balzac seine langjährige Partnerin Ewelina Hańska in Berdytschiw. Nach mehrwöchigen und offenbar strapaziösen Rückreise nach Paris starb Balzac dort am 18. August 1850. Er wurde auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise beigesetzt. Die Trauerrede hielt Victor Hugo.

Die Aufnahme in die Académie française war Balzac trotz mehrerer Anläufe (zuletzt in Abwesenheit 1849) nicht vergönnt: Sein Stil, dem in der Tat die Eile anzumerken ist, mit der er schrieb, galt bei der professionellen Literaturkritik der Zeit als zu formlos und damit unseriös. Immerhin wurde Balzac 1845 mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Aller Wahrscheinlichkeit nach bezog seine Witwe größere Einkünfte aus seiner Schriftstellerei als er zu seinen Lebzeiten selbst erzielt hatte. Er pflegte nämlich seine im Prinzip recht ordentlichen Honorare ganz erheblich dadurch zu schmälern, dass er auf den Korrekturfahnen (d.h. den Probeausdrucken) seiner Texte so viele Verbesserungen anbrachte, dass das Ganze jeweils neu gesetzt werden musste.

Schon zu Lebzeiten wurde Balzac mehrfach von Malern porträtiert. Auch Karikaturisten nahmen ihn häufig aufs Korn. Die heute bekannteste Darstellung ist wohl die Statue, die Auguste Rodin zwischen 1893 und 1897 schuf und die im Rodin-Museum in Paris zu sehen ist.

Balzacs Werk

Die Comédie Humaine (Die menschliche Komödie) sollte Balzacs Lebenswerk werden, das er jedoch nicht mehr vollenden konnte. „Nur“ 91 der geplanten 137 Romane und Erzählungen wurden fertiggestellt.

Balzac verband die einzelnen Texte zu einem Zyklus, indem er viele Figuren mehrfach auftreten ließ. Mit dieser literarischen Innovation wollte er ein System schaffen, das seiner Intention entsprach, ein umfassendes (Sitten-)Gemälde seiner Zeit zu entwerfen: „Die Unermesslichkeit eines Planes, der zugleich die Geschichte und die Kritik der Gesellschaft, die Analyse ihrer Übel und die Erörterung ihrer Prinzipien umfasst, berechtigt mich, so scheint es mir, meinem Werk den Titel zu geben, unter dem es heute erscheint: ›Die menschliche Komödie‹.“ (Balzac, Vorrede zur menschlichen Komödie)

Wirkung

Balzacs Erzählweise gilt in der Literaturgeschichte als prototypisch für den traditionellen Roman „à la Balzac“, d. h. einen Roman mit interessanten, nicht eben Durchschnittstypen verkörpernden Protagonisten, einer interessanten und mehr oder minder zielstrebigen Handlung sowie einem eindeutigen Vorherrschen der auktorialen Erzählsituation.

Mit seiner relativ ungeschminkten Darstellung der gesellschaftlichen Realität prägte Balzac Generationen nicht nur französischer Autoren und bereitete den Naturalismus vor.

Sein Prinzip der Verbindung einer ganzen Serie von Romanen durch ein System wiederkehrender Figuren wurde von Émile Zola in dessen Zyklus der Rougon-Macquart aufgegriffen.

Werke

  • Le dernier Chouan ou la Bretagne en 1800, Roman 1829 (dt. Der letzte Chouan oder Die Bretagne im Jahr 1800, 1841)
  • Physiologie du mariage, Abhandlung 1829 (dt. Physiologie der Ehe, 1863)
  • Adieu, Novelle 1830 (dt. Lebewohl, 1908), Verfilmung: 1812, Deutschland 1923 (Regie J. Berger)
  • Le bal de Sceaux, Erzählung 1830 (dt. Der Ball von Sceaux, 1900)
  • Étude de femme, Erzählung 1830 (dt. Frauenstudie, 1841)
  • Gobseck, Erzählung 1830 (dt. Gobseck, 1846), Verfilmungen: Deutschland 1923 (Regie P. Rist), UdSSR 1936 (Regie K. Eggert)
  • La maison du Chat-qui-pelote, Erzählung 1830 (dt. Das Haus "Zur ballspielenden Katze", 1845)
  • Une passion dans le désert, Novelle 1830 (dt. Eine Leidenschaft in der Wüste, 1908)
  • Petites misères de la vie conjugale, Erzählung 1830 (dt. Kleine Nöte des Ehelebens, 1847)
  • Sarrasine, Erzählung 1830 (dt. Sarrasine, 1912)
  • La vendetta, Erzählung 1830 (dt. Vendetta, 1841-46)
  • Une double famille, Erzählung 1830 (dt. Eine doppelte Familie)
  • La Paix du ménage, Erzählung 1830 (dt. Ehefrieden)
  • L'auberge rouge, Erzählung 1831 (dt. Die rote Herberge, 1924), Verfilmung: Frankreich 1922/23 (Regie Jean Epstein), Frankreich 1951 (Regie Claude Autant-Lara)
  • Le chef-d’oeuvre inconnu, Erzählung 1831 (dt. Das unbekannte Meisterwerk, 1925), Verfilmung: La belle noiseuse, Frankreich 1992 (Regie Jacques Rivette)
  • La peau de chagrin, Roman 1831 (dt. Das Chagrinleder, 1841), Verfilmungen: Frankreich 1909 oder 1911 (Regie M. Carré), Slave of desire, USA 1923 (Regie G. D. Baker), Die unheimlichen Wünsche, Deutschland 1939 (Regie H. Hilpert), La piel de Zapa, Argentinien 1943 (Regie B. Herr), Vertonung: Fritz Geißler, Oper in sieben Bildern 1977/78 nach einem Libretto von Günther Deicke
  • L’enfant maudit, Erzählung 1831 (dt. Das verfluchte Kind, 1831)
  • L'Élixir de longue vie, Erzählung 1831 (dt. Das Lebenselixier)
  • Les proscrits, Erzählung 1831 (dt. Die Geächteten, 1836)
  • El Verdugo, Erzählung 1831 (dt. El Verdugo)
  • Jésus-Christ en Flandre, Erzählung 1831 (dt. Jesus Christus in Flandern)
  • La bourse, Erzählung 1832 (dt. Die Börse, 1958)
  • Le curé de Tours, Erzählung 1832 (dt. Der Pfarrer von Tours, 1924)
  • Le colonel Chabert, Erzählung 1832 (dt. Oberst Chabert, 1844), Verfilmungen: Frankreich 1910 (Regie André Calmettes), Deutschland 1920 (Regie E. Burg), Italien 1920 (Regie C. Gallone), Mensch ohne Namen, Deutschland 1932 (Regie Gustav Ucicky), Frankreich 1943 (Regie R. Le Hénaff), BR Deutschland 1956 (Regie V. von Collande), BR Deutschland 1967 (TV, Regie L. Cremer), Frankreich 1994 (Regie Yves Angelo), Oper: Oberst Chabert Deutschland 1912 (Hermann Wolfgang von Waltershausen)Uraufführung 18. Januar 1912 in Frankfurt am Main.
  • La femme abandonnée, Erzählung 1832 (dt. Die verlassene Frau, 1846)
  • La Grenadière, Erzählung 1832 (dt. Die Grenadiere, 1845)
  • Louis Lambert, Roman 1832 (dt. Louis Lambert, 1845)
  • Madame Firmiani, Roman 1832 (dt. Madame Firmiani)
  • Le Réquisitionnaire, Roman 1832 (dt. Der Aufgebotene)
  • Maître Cornélius, Roman 1832 (dt. Meister Cornelius)
  • Les contes drolatiques, Erzählungen 1832-37 (dt. Tolldreiste Geschichten, 1908), Verfilmung: Die tolldreisten Geschichten, BR Deutschland 1968 (Regie J. Zachar)
  • L’illustre Gaudissart, Erzählung 1833 (dt. Der berühmte Gaudissart, 1846)
  • Le médecin de campagne, Roman 1833 (dt. Der Landarzt, 1835)
  • Le Message, Roman 1833 (dt. Die Botschaft)
  • Gaudissart II, Roman 1834 (dt. Gaudissart II)
  • Eugénie Grandet, Roman 1834 (dt. Eugénie Grandet, 1835), Verfilmungen: The Conquering Power, USA 1921 (Regie Rex Ingram), Italien 1946 (Regie M. Soldati), Mexiko 1952 (Regie E. Gómez Muriel), Unser liebes Fräulein Grandet, BR Deutschland 1965 (TV Regie G. Fleckenstein)
  • La recherche de l’absolu, Roman 1834 (dt. Die Suche nach dem Absoluten, 1841-46)
  • Le Père Goriot, Roman 1834/35 (dt. Vater Goriot, 1835), Verfilmungen: USA 1915, Frankreich 1921/22 (Regie Jacques de Baroncelli), Paris at Midnight, USA 1926 (Regie E. Mason Hopper), Frankreich 1944 (Regie R. Vernay), Karriere in Paris, DDR 1951 (Regie Georg C. Klaren)
  • Histoire des treize, Erzählungen 1843 (dt. Geschichte der Dreizehn, 1909)
    • Ferragus, Erzählung 1834 (dt. Ferragus)
    • La duchesse de Langeais, Erzählung 1834 (dt. Die Herzogin von Langeais), Verfilmungen: Frankreich 1910 (Regie André Calmettes), The Eternal Flame, USA 1922 (Regie F. Lloyd), Deutschland 1927 (Regie Paul Czinner), Frankreich 1942 (Regie Jacques de Baroncelli)
    • La fille aux yeux d’or, Erzählung 1835 (dt. Das Mädchen mit den Goldaugen), Verfilmungen: Frankreich 1961 (Regie I. G. Albicocco)
  • Les Marana, Erzählung 1834 (dt. Die Maranas)
  • Le lys dans la vallée, Roman 1835 (dt. Die Lilie im Tal, 1845)
  • Un drame au bord de la mer, Erzählung 1835 (dt. Ein Drama am Meeresstrand, 1910), Verfilmung: L’homme du large, Frankreich 1920 (Regie Marcel L'Herbier)
  • Les paysans, Roman 1835 (dt. Die Bauern, 1923)
  • Séraphíta, Erzählung 1835 (dt. Seraphita, 1836), Verfilmung: Himself as Herself, USA 1966/67 (Regie G. J. Markopoulos), Vertonung: R. Leoncavallo, Serafita, Symphonisches Gedicht 1894
  • Le contrat de mariage, Roman 1835 (dt. Der Ehevertrag, 1846)
  • Melmoth réconcilié, Erzählung 1835 (dt. Melmoth)
  • Facino Cane, Erzählung 1836 (dt. Facino Cane, 1912)
  • La vielle fille, Roman 1836 (dt. Die alte Jungfer, 1838)
  • La Messe de l'athée, Erzählung 1836 (dt. Die Messe des Gottesleugners)
  • L'Interdiction, Erzählung 1836 (dt. Die Entmündigung)
  • Sur Catherine de Médicis, Erzählung 1836 (dt. Katharina von Medici)
  • Gambara, Erzählung 1837 (dt. Gambara, 1845)
  • Illusions perdues, Roman 1837-1843 (dt. Verlorene Illusionen, 1846)
  • La Muse du département, Erzählung 1837 (dt. Die Muse des Départements)
  • Massimilla Doni, Erzählung 1837 (dt. Massimilla Doni)
  • La femme supérieure (Les Employés), Roman 1837 (dt. Die überlegene Frau, 1843)
  • Histoire de la grandeur et de la décadence de César Birotteau, Roman 1838 (dt. Geschichte der Größe und des Verfalls von César Birotteau, 1842), Verfilmungen: Frankreich 1911 (Regie E. Chautard), Italien 1921 (Regie A. Fratelli)
  • La maison Nucingen, Erzählung 1838 (dt. Das Haus Nucingen, 1845)
  • Splendeurs et misères des courtisanes, Roman 1838-44 (dt. Glanz und Elend der Kurtisanen, 1845), Verfilmung: Glanz und Elend der Kurtisanen, Deutschland 1927 (Regie Manfred Noa)
  • Le cabinet des antiques, Roman 1839 (dt. Das Antiquitätenkabinett, 1923)
  • Le curé de village, Roman 1839 (dt. Der Landpfarrer, 1841)
  • Les secrets de la princesse de Cadignan, Erzählung 1839 (dt. Die Geheimnisse der Fürstin von Cadignan, 1920)
  • Béatrix ou les amours forcés, Roman 1839-1845 (dt. Beatrix oder Die erzwungene Liebe, 1840), Verfilmung: Beatrice, Italien 1920 (Regie Herbert Brenon)
  • Une fille d'Ève, Erzählung 1839 (dt. Eine Evastochter)
  • Autre étude de femme, Erzählung 1839 (dt. Zweite Frauenstudie)
  • Pierre Grassou, Erzählung 1839 (dt. Pierre Grassou)
  • Un prince de la bohème, Erzählung 1840 (dt. Ein Fürst der Bohème)
  • Pierrette, Roman 1840 (dt. Pierrette, 1840), Verfilmung: Gli amori di Dafne, Italien 1970 (Regie O. Brazzi)
  • Z. Marcas, Erzählung 1840 (dt. Z. Marcas, 1923)
  • La fausse maitresse, Erzählung 1841 (dt. Die falsche Geliebte, 1844), Verfilmung: Frankreich 1942 (Regie A. Cayatte)
  • Une ténébreuse affaire, Roman 1841 (dt. Eine dunkle Affäre, 1841)
  • Ursule Mirouët, Roman 1841 (dt. Ursula Mirouet, 1843)
  • Mémoires de deux jeunes mariées, Briefroman 1841/42 (dt. Memoiren zweier junger Frauen, 1844)
  • Albert Savarus, Roman 1842 (dt. Albert Savarus, 1925)
  • La femme de trente ans, Roman 1842 (dt. Die Frau von dreißig Jahren, 1845)
  • La rabouilleuse, Roman 1841/42 (dt. Die Krebsfischerin, 1846), Verfilmungen: Frankreich 1943 (Regie F. Rivers), Les arrivistes, Frankreich 1959/60 (Regie L. Daquin), Trübe Wasser, Deutschland 1960 (Regie L. Daquin)
  • Modeste Mignon ou les trois amoureux, Roman 1844 (dt. Modeste Mignon oder Die drei Liebhaber, 1846; Neu übersetzt von Caroline Vollmann, mit einem Nachwort von Johannes Wilms, Manesse Verlag, München 2009, ISBN 978-3-7175-2180-8)[1]
  • Un début dans la vie, Erzählung 1844 (dt. Ein Lebensbeginn)
  • Un homme d’affaires, Erzählung 1844 (dt. Ein Geschäftsmann)
  • Honorine, Erzählung 1845 (dt. Honorine)
  • Un épisode sous la Terreur, Erzählung 1845 (dt. Eine Episode aus der Zeit der Schreckensherrschaft)
  • La cousine Bette, Roman 1846 (dt. Kusine Lisbeth, 1910), Verfilmungen: Frankreich 1928 (Regie M. de Rieux), Frankreich 1966 (TV Regie Y.-A. Hubert), USA 1998 (Regie Des McAnuff)
  • Les comédiens sans le savoir, Erzählung 1846 (dt. Die unfreiwilligen Komödianten, 1923)
  • Le cousin Pons ou les deux musiciens, Roman 1847 (dt. Vetter Pons oder Die beiden Musiker, 1919), Verfilmung: Frankreich 1924
  • L´envers de l’histoire contemporaine, Roman 1842 (dt. Die Kehrseite der Zeitgeschichte, 1967) (Regie J. Robert)
  • Le Député d'Arcis, Erzählung 1854 (dt. Der Abgeordnete von Arcis)
  • Les Petits Bourgeois, Erzählung 1856 (dt. Die Kleinbürger)
  • Scènes de la vie privée et publique des animaux (Darin die Kapitel Peines de cœur d'une chatte anglaise, Voyage d'un moineau de Paris à la recherche du meilleur gouvernement, Guide-âne à l'usage des animaux qui veulent parvenir aux honneurs, Voyage d'un lion d'Afrique à Paris und Les Amours de deux bêtes), Vignettes par Grandville. Publiziert unter der Leitung von P.J.Stahl, Hetzel Verlag, Paris 1867. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

Deutsche Gesamtausgaben (Auswahl)

  • Sämtliche Werke, 82 Bände, Basse-Verlag, Quedlinburg 1841-46
  • Die menschliche Komödie, 16 Bände, Insel, Leipzig 1908-11
  • Gesammelte Werke, 46 Bände, Rowohlt, Berlin, 1923-26, Neuauflage Hamburg 1952-55. Teilreprint 40+1 Bände, Diogenes, Zürich 1977, Neuauflage 1998.
  • Die menschliche Komödie Hg. Fritz-Georg Voigt, Dünndruckausgabe in 20 Bänden, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1961-1985
  • Die menschliche Komödie, Hg. Ernst Sander, 12 Bände, Goldmann, München 1971-72. Taschenbuchausgabe Btb, Berlin 1998

Literatur

  • Léon Gozlan: Balzac in Pantoffeln. München: Heimeran 1967; München: dtv 1969 (deutsche Ausgabe des 1856 erschienen Buches Balzac en pantoufles, das Einblicke in Balzacs Privatleben bietet)
  • Joachim Küpper: Balzac und der Effet de réel. Eine Untersuchung anhand der Textstufen des Colonel Chabert und des Curé de village. Amsterdam: B.R. Gruner 1986. (= Beihefte zur Poetica 17) ISBN 90-6032-213-4
  • Joachim Küpper: Ästhetik der Wirklichkeitsdarstellung und Evolution des Romans von der französischen Spätaufklärung bis zu Robbe-Grillet. Ausgewählte Probleme zum Verhältnis von Poetologie und literarischer Praxis. Stuttgart: Steiner 1987.(= Beihefte zur Zeitschrift für französische Sprache und Literatur 13) ISBN 3-515-04881-2
  • Bettina Licht: Balzac. Leben und Werk des Romanciers. Probst, Mainz-Kostheim 2002 ISBN 3-935718-83-7
  • André Maurois: Prometheus oder das Leben Balzacs. Econ, Wien und Düsseldorf 1966 (auch als Das Leben des Honoré Balzac. Eine Biographie. Diogenes, Zürich 1985 ISBN 3-257-21297-6)
  • Anka Muhlstein: Die Austern des Monsieur Balzac. Eine Delikate Biografie, aus dem Französischen von Grete Osterwald, Arche Literatur Verlag, Zürich und Hamburg 2011 ISBN 978-3-7160-2610-6
  • Ralf Nestmeyer: "Französische Dichter und ihre Häuser". Frankfurt am Main 2005. ISBN 3-458-34793-3
  • Gaëtan Picon: Honoré de Balzac. 8. Auflage, Rowohlt, Reinbek 2000 ISBN 3-499-50030-2
  • Claudia Schmölders (Hg.): Balzac. Leben und Werk. Erw.Neuausgabe. Diogenes Verlag Zürich 1993.ISBN 3-257-22661-6
  • Laure de Surville: Mein Bruder Honoré de Balzac. Die Schwester berichtet. Voco-Edition, Köln 1989 ISBN 3-926566-93-0
  • Barbara Vinken: „Balzac/Zola: Hysterische Madonnen – Neue Mütter“.- In: Geschlechterdifferenz im interdisziplinären Gespräch, hrsg. Doris Ruhe, Würzburg: Königshausen & Neumann 1998, S. 117-134.
  • Winfried Wehle: Litterature des Images. Balzacs Poetik der wissenschaftlichen Imagination. in: Gumbrecht/Stierle/Warning (Hg.): Honoré de Balzac, München (Fink) 1980 (UTB 977), S. 57-81. PDF
  • Stefan Zweig: Balzac. Eine Biographie. Taschenbuchausgabe: Fischer, Frankfurt 1994 ISBN 3-596-22183-8 (große sprachgewaltige Biografie, die Fragment blieb - das Leben wird ausführlich geschildert, die Beschreibung des Werkes sollte einem zweiten Teil vorbehalten bleiben)

Weblinks

 Wikisource: Honoré de Balzac – Quellen und Volltexte
 Commons: Honoré de Balzac – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [randomhouse.de]

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