Honda Gold Wing

Honda Gold Wing
Honda Gold Wing 1800a.

Die Honda Gold Wing ist ein schweres Reisemotorrad mit Vier- oder Sechszylinder-Motor. Die Fertigung erfolgte ausnahmsweise nicht in Japan, sondern im Hondawerk in Ohio/USA, vor allem für den dortigen Markt. Seit Mitte 2009 ist das Werk in den USA geschlossen und die Produktion wird nach Kumamoto/Japan verlegt. Es wurden ausreichend Fahrzeuge vorproduziert, sodass die Verfügbarkeit auch 2011 gewährleistet sein wird.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Das erste Modell war im Jahr 1974 die GL 1000: Ein Motorrad mit 1000 cm³ Hubraum, einem wassergekühlten Boxermotor mit vier Zylindern, 61 kW (82 PS) und Kardanantrieb hatte es vorher nicht gegeben. Der Preis betrug in Deutschland 9.268 DM (Preisliste April 1974). Der Tank der GL 1000 ist eine Attrappe, unter der sich die Elektrik und ein Handschuhfach befinden - der eigentliche Benzintank ist vor dem Hinterrad platziert.

Honda Gold Wing GL 1200

In mehreren Serien wurde im Rahmen der Modellpflege der Hubraum erweitert. Von 1979 bis 1983 wurde ein Modell mit 1100 cm³ angeboten und ab 1984 hatte der Motor 1200 cm³. Später kamen Ausstattungs-Varianten hinzu, über Frontscheiben, Vollverkleidungen und serienmäßige Koffer bis hin zum Luxus-Tourenmodell Aspencade.

Sechszylinder

Nach dem Auslaufen der Vierzylinder-Serie wird seit 1988 als Nachfolgemodell der Sechszylinder-BoxermotorHonda GL 1500 angeboten. Die GL 1500 SE war das Modell für den amerikanischen Markt und hatte 98 PS. Außer einem Radio mit Kassettenlaufwerk wurde optional ein Funkgerät ausgerüstet. Musik und Funk können über die vier eingebauten Lautsprecher oder über in den Helm einzubauende Lautsprecher gehört werden, das Mikrofon wird ebenfalls am Helm montiert. Die Verbindung zwischen Helm und Motorrad erfolgt über ein Spiralkabel mit, je nach Hersteller der Einbausätze, bis zu drei Steckkupplungen, die bei einer eventuellen "Zwangstrennung" von Fahrer und Motorrad abreißen. Auch der Sozius kann auf diese Art und Weise mit dem Fahrer kommunizieren, und auch mit anderen Gold-Wing-Fahrern ist durch ein optional angebotenes CB-Funkgerät eine Kommunikation möglich. Die amerikanischen Modelle haben optional ab Werk auch noch zwei "Kurvenscheinwerfer", die leuchten, sobald der rechte bzw. linke Blinker betätigt wird.

Seit 2001 wird die GL 1800 angeboten, ebenfalls ein Sechszylinder-Boxermotor mit 87 kW (119 PS). Sie bleibt der hohen Ausstattung der „Gold Wing“ Linie treu und hat eine Zentralverriegelung für das Koffersystem, CBS-ABS und CD-Player gegen Aufpreis. Das Trockengewicht der GL 1800 liegt in der Basisversion bei 363 kg, das Handling ist gegenüber der GL 1500 erheblich besser geworden, auch weitere Details wurden überarbeitet. Die Maschine ist auch weiterhin mit einem Rückwärtsgang ausgerüstet.

Motorradairbag

Nach 15-jähriger Entwicklungsarbeit brachte Honda im September 2006 den ersten serienmäßigen Airbag in einem Motorrad in der Gold Wing 1800 (Modell 2007) auf den Markt.

Das V-förmige Airbagmodul sitzt vor dem Fahrer, fasst 150 Liter und ist fest mit dem Motorrad verbunden. Ausgelöst wird es über ein elektronisches System mit vier Sensoren in der Vordergabel, die Änderungen im Beschleunigungs- und Bremsverhalten registrieren. Fünfzehn Hundertstel Sekunden nach Erfassung eines Aufpralls wird der Schwung des nach vorne geschleuderten Fahrers von dem Airbag aufgefangen. Die Wirkung wurde u.a. vom ADAC bei 72 km/h getestet und positiv bewertet.

GoldWing-Vereine und Szene in Deutschland und Europa

Die GoldWing-Fahrer bilden in Deutschland und Europa eine sehr aktive Vereinsszene. In Deutschland gibt es zur Zeit ca. 70 lokale Clubs und Stammtische, von denen die Meisten in ihrem Dachverband, der GoldWing-Föderation Deutschland e.V. organisiert sind. Diesem Verband gehören zur Zeit über 1.000 Mitglieder an, von denen etwa die Hälfte aus den lokalen Clubs und Stammtischen kommen. Der zur Zeit etwas größere Teil der Mitglieder sind Einzelfahrer, die zwar keinem Club angehören, aber trotzdem die Vorteile einer Interessenvertretung und einer aktiven Szene nutzen möchten.

Die GoldWing-Föderation Deutschland ist zugleich als Dachverband für alle deutschen GoldWing-Fahrer der Zugang zur europäischen GoldWing-Szene, denn die GWFD ist Mitglied der GoldWing European Federation (GWEF), in der zur Zeit 22 europäische Länder vertreten sind.

In der deutschen Szene finden jährlich ca. 20 sogenannte "nationale" Treffen statt, in denen sich vorwiegend befreundete Winger aus den Clubs und nicht organisierte Fahrer treffen. Diese meist mehrtägigen Veranstaltungen mit Spaß, Musik, Tanz, Aktionen und Ausfahrten werden von den lokalen Clubs und Stammtischen veranstaltet und haben zwischen 100 bis 600 Teilnehmer. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, Touren, Ausstellungen und anderen Aktivitäten in ganz Deutschland.

In der internationalen Szene veranstalten alle Mitgliedsländer meist jährlich sogenannte "internationale" Treffen. Auf diesen mehrtägigen Treffen finden sich GoldWing-Fahrer aus allen 22 Ländern von Finnland bis Portugal, von der Ukraine und Russland bis Italien zusammen.

Siehe auch

Weblinks


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