Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Hochschule Ostwestfalen-Lippe
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Gründung 1. August 1971
Trägerschaft staatlich
Ort Detmold, Lemgo, Höxter, Warburg
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Präsident Oliver Herrmann
Studenten ca. 6000
Mitarbeiter 607 [1]
davon Professoren 163
Jahresetat 40,5 Mio. €
Website www.hs-owl.de
Hauptgebäude Campus Lemgo (2010)
Centrum Industrial IT (CIIT) auf dem Campus Lemgo (2010)
Gebäude auf dem Campus Detmold (2010)
Hochschulgebäude des Studienstandorts Warburg (2010)

Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe (englisch: Ostwestfalen-Lippe University of Applied Sciences, abgekürzt: Hochschule OWL) ist eine der beiden staatlichen Fachhochschulen in Ostwestfalen-Lippe. Ihren Sitz hat die Hochschule in Lemgo. Weitere Standorte befinden sich in Detmold, Höxter und Warburg. Es werden ca. 6000 Studierende von 163 Professorinnen und Professoren und rund 440 Mitarbeitern betreut. Präsident ist seit Dezember 2010 Oliver Herrmann.[2]

Aufgrund ihrer Forschungsstärke wurde die Hochschule 2010 in die European University Association aufgenommen.[3]

Inhaltsverzeichnis

Standorte

Historisch bedingt profilieren sich die Standorte wie folgt:

In Lemgo sind die Ingenieurwissenschaften (Produktions-, Maschinen-, Elektrotechnik und Technische Informatik) zu Hause, ergänzt um weitere Angebote wie Medienproduktion, Holztechnik, Logistik, Wirtschaft und Lebensmitteltechnologie.

Detmold hat den Schwerpunkt auf den Fachdisziplinen rund um das Bauwesen. Die Innenarchitektur und der internationale Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Bau werden hier exklusiv in Nordrhein-Westfalen angeboten.

In Höxter spielen ökologische Aspekte in den technischen Studiengängen in Lehre und angewandter Forschung eine zentrale Rolle. Dies gilt für die Landschaftsarchitektur, das Umweltingenieurwesen genauso wie für Angewandte Informatik mit den Studienrichtungen Umwelt- und Geoinformatik und Wirtschaftsinformatik/Betriebliche IT-Systeme.

Im Rahmen des Ausbaus der Fachhochschulen in NRW wurde 2009 der Studienort Warburg eingerichtet.[4] Hier werden Ingenieurstudiengänge angeboten, die einerseits an der Hochschule und andererseits dual, also in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, studiert werden können. Es wird in Warburg in zwei Semestern das theoretische Grundlagenwissen vermittelt, welches in den nachfolgenden Semestern in Lemgo vertieft wird.[5]

Forschung

An der Hochschule OWL wird anwendungsorientierte Forschung in verschiedenen Bereichen betrieben, insbesondere auf dem Gebiet der Informationstechnik in vernetzten technischen Systemen (Industrial IT) und der Lebensmittelsicherheit. Diese beiden Profilbereiche werden als Kompetenzplattformen vom Land NRW gefördert.[6] Aus diesen Kompetenzplattformen ist Ende 2006 das Institut Industrial IT (kurz: inIT) und Anfang 2011 das in NRW erste Forschungsinstitut für Lebensmitteltechnologie (kurz ILT-NRW) entstanden.[7]

In der Einwerbung von Forschungsmitteln gehört der Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik der Hochschule OWL zu den erfolgreichsten Fachhochschulen in Deutschland.[8][9]

Mit dem Centrum Industrial IT (CIIT) ist auf dem Campus in Lemgo ein durch Privatinvestoren errichtetes Forschungs- und Entwicklungszentrum entstanden, dass Informationstechnologien für die Automatisierungstechnik nutzbar macht. Forschungseinrichtungen und Technologieunternehmen arbeiten hier Seite an Seite. Für die Erprobung und Demonstration innovativer Automatisierungslösungen wurde im CIIT die Lemgoer Modellfabrik als Versuchsfeld eingerichtet. Anfang Oktober 2009 wurde im Centrum Industrial IT die außeruniversitäre Forschungseinrichtung Fraunhofer IOSB-INA als Kompetenzzentrum Industrial Automation gegründet.[10]

Im Juni 2011 wurde zwischen der Informatik der Universität Paderborn und dem Institut Industrial IT der Hochschule OWL eine Vereinbarung für die Durchführung von kooperativen Promotionen geschlossen. [11]

Geschichte

Technikum Lage: Ein Vorläufer der heutigen Hochschule OWL (2011)

Bereits in den 1920er und 1930er Jahren gab es in Lemgo eine Ingenieurschule, die 1938 geschlossen wurde, weil die meisten Studenten und Dozenten zur Wehrmacht wechselten. Im Zuge der Neugründungen staatlicher Ingenieurschulen nahm die Ingenieurschule Lemgo am 1. Oktober 1964 ihren Betrieb mit 36 Studenten des Maschinenbaus auf. Diese staatliche Ingenieurschule sollte die private Ingenieurschule Lage ersetzen. Im Jahr 1966 wurden erstmals Studenten der Elektrotechnik aufgenommen.[12]

Am 1. August 1971 wurde die Fachhochschule Lippe (FH Lippe) gegründet und somit erstmals als Fachhochschule institutionalisiert.

Im Zuge der Hochschulneuordnung in Nordrhein-Westfalen und der damit verbundenen Abschaffung der Gesamthochschulen wurde zum 1. Januar 2002 die Abteilung Höxter der Universität-Gesamthochschule Paderborn Teil der Fachhochschule, die seitdem Fachhochschule Lippe und Höxter (FH LuH) hieß und drei Standorte hatte: Lemgo, Detmold, Höxter. 2007 beschloss der Senat die Umbenennung in Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Hochschule OWL) zum 1. Januar 2008.

Vorläuferinstitutionen

  • Baugewerkschule Höxter (gegründet 1864)
  • Baugewerkschule Lemgo (gegründet 1891)
  • Polytechnikum Lage (gegründet 1906)
  • Tischlerfachschule Detmold (gegründet 1887)
  • Fachhochschule Lippe (gegründet 1971)
  • Fachhochschule Lippe und Höxter (nach Zusammenschluss der Fachhochule Lippe mit der Abteilung Höxter als Teil der Universität-Gesamthochschule Paderborn)

Fachbereiche

  1. Architektur und Innenarchitektur
  2. Medienproduktion
  3. Bauingenieurwesen (auch Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilienwirtschaft)
  4. Life Science Technologies (auch Technologie der Kosmetika & Waschmittel und Pharmatechnik)
  5. Elektrotechnik und Technische Informatik
  6. Maschinentechnik und Mechatronik
  7. Produktion und Wirtschaft (auch Logistik, Holztechnik und Produktionstechnik)
  8. Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik
  9. Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (auch Environmental Sciences)

Studiengänge nach Studienort

Nachfolgend werden folgende Abkürzungen verwendet:

  • B = Bachelor-Studiengang
  • M = Master-Studiengang
  • D = Dualer Studiengang

Detmold

Höxter

Lemgo

Warburg

Hochschulrat

Der Hochschulrat der Hochschule OWL besteht derzeit aus den folgenden Mitgliedern:

  • Erik Bettermann, Intendant der deutschen Welle
  • Klaus Böhme, Geschäftsführer der Landespersonalrätekonferenz der NRW-Hochschulen
  • Marianne Reeb, Zukunftsforscherin der DaimlerChrysler Society and Technology Research Group
  • Ulrich Stiebel, Geschäftsführer und Teilinhaber der Stiebel Eltron
  • Robert B. Vehrkamp, Bertelsmann Stiftung

Studienbeiträge

Die Studienbeiträge wurden wie bei vielen Hochschulen zum Wintersemester 2006/2007 auch an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit dem Höchstsatz von 500 Euro eingeführt. Die Studierendenschaft stellte im Senat der Hochschule den Antrag auf Senkung der Beiträge auf 350 Euro. Der Senat stimmte am 2. Dezember 2009 mit 13 "Ja"-Stimmen, 7 "Nein"-Stimmen und einer Enthaltung für den Antrag der Studierenden; im Sommersemester 2010 wurden entsprechend Beiträge in Höhe von 350 Euro erhoben. Zum Wintersemester 2011/2012 trat die Abschaffung der Studiengebühren durch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen in Kraft[14].

Studentische Institutionen

Im Jahr 2008 gründete sich das OWL-Racing-Team als Formula Student Team der Hochschule am Standort Lemgo. Dieses Team nimmt am internationalen Konstruktionswettbewerb der Formula SAE teil, bei dem Studententeams aus der ganzen Welt mit selbst konstruierten und gefertigten Rennwagen gegeneinander antreten.

Das Campusradio Triquency wird an allen drei Standorten terrestrisch ausgestrahlt. Zusätzlich gibt es einen Internetstream. Außerdem gibt es mit Dreist.tv einen von Studenten betriebenen Hochschulsender (IPTV).

Auf dem Gelände der Standorte Höxter und Lemgo werden jeweils eine metrologischen Station Campuswetter betrieben, die es ermöglichen, das Thema Metrologie bzw. Prozessinformatik in Messstationen mit praktischen Bezug zu lehren. Die Daten der Stationen werden in Echtzeit im Internet präsentiert.[15] [16]

Umfeld der Hochschule

In unmittelbarer Nähe des Campus in Lemgo bietet der Landesverband Lippe über 300 teilmöblierte Apartments in mehreren Studentenwohnheimen an [17]. Ebenfalls am Campus befindet sich die Lipperlandhalle, ein Sport-, Kultur,- und Kongresszentrum, die für Lehrveranstaltungen und Kongresse der Hochschule genutzt wird.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitarbeiterzahl auf der Hochschul-Webseite(Zugriff: 15. Oktober 2011)
  2. Pressemeldung zur Präsidentenwahl O. Herrmanns (Zugriff: 10. Juli 2010)
  3. EUA Webseite (Zugriff: 3. November 2010)
  4. Ausbau Fachhochschullandschaft NRW(Zugriff: 5. Februar 2011)
  5. Studienort Warburg (Zugriff: 8. Dezember 2009)
  6. nrw.de im Internet Archive
  7. Pressemitteilung Hochschule OWL (Zugriff: 14. Januar 2011)
  8. Pressemitteilung HS OWL(Zugriff: 17. Januar 2010)
  9. CHE Hochschulranking 2010/2011(Zugriff: 3. Mai 2010)
  10. Fraunhofer IOSB -INA Kompetenzzentrum Industrial Automation
  11. Pressemeldung Universität Paderborn (Zugriff: 10. Juni 2011)
  12. Ausführungen W. Nerreter (Zugriff: 28. Dezember 2009)
  13. Internationaler Masterstudiengang Information Technology Abgerufen 21. August 2010.
  14. NRW schafft Studiengebühren ab(Zugriff: 21. Juni 2011)
  15. Homepage der Meteologischen Station Höxter abgerufen 14. Juli 2011
  16. Homepage der Meteologischen Station Lemgo abgerufen 14. Juli 2011
  17. Landesverband Lippe (Zugriff: 2. Mai 2010)

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