Hochmeisterkirche

Hochmeisterkirche
Hochmeisterkirche, Blick auf den Chor
Hochmeisterkirche, Blick auf den Turm
Altarraum mit Altarbild, links eine Skulptur von G. Anlauf

Die Hochmeisterkirche ist ein vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammendes Kirchengebäude im Ortsteil Halensee im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau der Kirche wurde initiiert vom 1901 gegründeten evangelischen Kirchenbauverein. Im Ortsteil Halensee wurden im Jahr 1906 ungefähr 9000 Protestanten betreut; der Bau einer Kirche wurde als dringend notwendig betrachtet. Am 21. Oktober 1908 wurde der Grundstein für den Bau gelegt. Architekt der Kirche war das Mitglied des Kirchbauvereins, Maurermeister Otto Schnock. Eingeweiht wurde die Kirche am 11. September 1910.

Im Jahr 1935 wurde der Innenraum neu gestaltet.

Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zweimal von Bomben getroffen, dabei wurden ungefähr 25 % des Bauwerks zerstört. 1943 brannte nach einem Angriff der Dachstuhl aus und 1945 wurde der Kirchturm beschädigt. Im Jahr 1953 begann die Gemeinde den Wiederaufbau, am 31. Oktober 1958 wurde die Kirche vom damaligen Bischof von Berlin und Brandenburg Otto Dibelius wieder eingeweiht.

Der Gemeindekirchenrat beschloss im Jahr 1985 eine Renovierung. Durch Spenden und die Unterstützung durch den Kirchenkreis Wilmersdorf sowie die Landeskirche Berlin wurden die notwendigen finanziellen Mittel aufgebracht. Die Inneneinrichtung wurde dabei erneuert und die Kuppel umgestaltet.

Namensgebung

Die Kirche hieß zunächst nach dem nahe liegenden Platz Kirche am Hochmeisterplatz. Der römisch-katholische Deutsche Orden, nach dessen höchstem Amt, dem Hochmeister, der Platz benannt ist, hat jedoch keinerlei Beziehungen zur Kirche; sie war immer evangelisch. Im Jahr 1935 erhielt sie den Namen Hochmeisterkirche, wie sie schon lange vorher genannt wurde.

Baubeschreibung

Der Maurermeister Otto Schnock hatte die Kirche in einem auf romanischen Elementen basierenden Stil errichtet. Der Sockel besteht aus Granitsteinen, darauf Mauerwerk aus rotem Backstein.

Vor dem Eingang sind Tafeln angebracht, die 1987 aus dem alten steinernen Altar gewonnen, und mit Inschriften versehen wurden.

Ausstattung

Seit 1987 verfügt die Kirche über einen gefliesten Boden, der im Chorbereich aus Marmor und im übrigen Bereich aus Keramik (mit Fußbodenheizung) besteht. Der ursprüngliche steinerne Altar wurde durch einen Altar aus Zedernholz ersetzt, ebenso wurde die Bestuhlung erneuert.

Die Kuppel wurde vom Bildhauer Günter Anlauf neu gestaltet; von Anlauf stammen auch zwei Skulpturen im Kirchenraum.

Das 3,80 x 6,80 Meter große Altarbild mit dem Titel „Ostern und die Auferstehung der Toten“ wurde von Dominique Rebourgeon gefertigt.

In der ehemaligen Sakristei hängt das Bild „Das Tischtuch vom Heiligen Abendmahl des Leonardo da Vinci“ des Malers Manfred Sillner. Im Kirchenraum sind weitere Bilder aufgehängt, so auf der rechten Seite drei Bilder von Christian Bernhard Rode aus dem 18. Jahrhundert.

Die vier großen, rundbogigen Kirchenfenster mit Buntglas wurden bei der Renovierung nach einem Entwurf Ernst Rettigs in den 1950er Jahren eingesetzt. Sie zeigen Symbole der vier Evangelien.

Orgel

Die Orgel in der Kirche stammt aus der Werkstatt von Karl Schuke, sie wurde 1959 anstelle der ursprünglichen Orgel aus 1910 der Firma G. F. Steinmeyer & Co. eingebaut.

Geläut

Die drei stählernen Glocken wurden nach dem Ersten Weltkrieg als Ersatz für die zu Kriegszwecken eingeschmolzenen Bronzeglocken gefertigt.

Weblinks

 Commons: Hochmeisterkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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