Hoca Cesme

Hoca Cesme

Hoca Çeşme ist eine neolithische und äneolithische Siedlung in Thrakien in der türkischen Provinz Edirne. Die Siedlung, ein niedriger Tell, wurde seit 1990 durch ein Team der Universität Istanbul unter Mehmet Özdogan ausgegraben.

Bei den Ausgrabungen konnten sieben stratigraphische Horizonte festgestellt werden, die sich mindestens vier Siedlungsphasen zuordnen lassen. Die unterste Bauschicht enthält Rundhäuser mit 3-4 m Durchmesser. Die Keramik, eine monochrom schwarze, gut polierte Ware entspricht der spätneolithischen Keramik Anatoliens.

Hoca Çeşme IV ~ 6500-6100 cal BC; Hoca Çeşme III ~ 6100-5750 cal BC[1].

Ab Siedlungsphase II finden sich viereckige Hausgrundrisse. Ab Phase I war die Siedlung mit einer rund 1,20 m breiten Mauer umgeben, deren Innenseite geglättet war und an der sich Pfostenspuren einer Palisade fanden.

Belege

  1. Weninger et al. (2005): Die Neolithisierung von Südosteuropa. In: D. Gronenborn (Hrsg.): KlimaveränderungenundKulturwandel in neolithischen Gesellschaften Mitteleuropas 6700 - 2200 v.Chr.. Mainz, RGZM: p92 ff

Literatur

  • Mehmet Özdogan, Hoca Çeşme - An early neolithic Anatolian colony in the Balkans? In: Man and the Animal World. Festschr, S. Bökonyi. Archäolingua 8 (Budapest 1998), 435-451.
  • Mehmet Özdogan: The Enez Hoca Çeşme Excavation. In: U. Esin et al. (Hrsg.), Istanbul University's contributions to archaeology in Turkey (1932-2000) (Istanbul 2001), 41-43.
  • Mehmet Özdogan: Northwestern Turkey: Neolithic cultures between the Balkans and Anatolia. In: Neolithic in Turkey (Istanbul 1999), 203-236.
  • Mehmet Özdogan, Hoca Çeşme. In: Bad. Landesmus. Karlsruhe (Hrsg.), Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit (Karlsruhe 2007), 152.
  • Necmi Karul / Jan-K. Bertram, From Anatolia to Europe: The ceramic sequence of Hoca Çeşme in Turkish Trace. In: C. Lichter (Hrsg.), How did Farming reach Europe? Byzas 2 (Istanbul 2005), 117-129.

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