Hischam I.

Hischam I.

Hischam I., arabisch ‏هشام بن عبد الرحمن‎, DMG Hišām ibn ʿAbd ar-Raḥman, (* 757; † 796) war der zweite Emir von Córdoba (788–796).

Hischam I. trat 788 die Nachfolge seines Vaters Abd ar-Rahman I. im Emirat von Córdoba an. Er musste sich dabei gegen seinen älteren Bruder Sulayman und seinen jüngeren Bruder Abdallah durchsetzen.

Während der gesamten Regierungszeit kam es zu Feldzügen gegen die christlichen Reiche im Norden. Auch wenn die Muslime teilweise Niederlagen erlitten z. B. bei Burgos (791) oder Lugo (793) war die Vorherrschaft der Muslime in Spanien unangefochten. Der erfolgreichste Feldzug unter Hischam I. führte über die Pyrenäen nach Septimanien, wo 793 ein Heer der Franken bei Narbonne besiegt werden konnte.

Unter Hischam I. begann auch die Verbreitung der Rechtsschule der Malikiten in Andalusien. Als er 796 starb, trat sein Sohn al-Hakam I. die Thronfolge an.

Hischam I. in der muslimischen Historie

Ibn al-Athir: „In diesem Jahr schickte Hischam I., der Herr von Andalusien, ein großes Heer unter dem Befehl von Abd al-Malik b. Abd al-Wahid b. Mughith in das Feindesland. Sie eroberten Narbonne und drangen bis nach Girona vor. Er begann mit Girona, wo eine fränkische Garnison war, tötete die Männer, zerstörte die Stadtmauer und die Türme und überwachte die Eroberung. Von dort zog er nach Narbonne, tat dort dasselbe und zog durch die Cerdagne. Er tat den Frauen Gewalt an, tötete Kämpfer und durchzog monatelang das Land, zerstörte die Festungen, brandschatzte und machte Beute. Er trieb die Fliehenden vor sich her, drang tief in das Land ein und kehrte mit einer Beute, die nur Allah kannte, zurück. Das ist einer der berühmtesten Kriegszüge der Muslime von Andalusien.“

Literatur

  • Arnold Hottinger: Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien, Wilhelm Fink Verlag, 1995. ISBN 3-7705-3075-6
  • Stephan und Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt; Artemis Verlag, 1972

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