Hirt und Herde

Hirt und Herde

Die Christliche Gemeinschaft Hirt und Herde (Abkürzung: HH) ist eine religiöse Glaubensgemeinschaft, die sich zu Ende des 19. Jahrhunderts im Gebiet des heutigen Sachsens bildete.

Während des Ersten Weltkrieges ab 1916 und in der Zeit des Nationalsozialismus ab September 1933 war die Religionsgemeinschaft verboten.

Inhaltsverzeichnis

Lehre

Die Lehre der christlichen Gemeinschaft Hirt und Herde bezieht sich auf die Bibel als heilige Schrift, jedoch geht man im Gegensatz zur christlichen Lehre von einer wiederholten Inkarnation Gottes im Laufe der Weltgeschichte aus. In Anlehnung an die biblische Schöpfungsgeschichte wird der Weltenlauf in sechs Perioden zu je 2000 Jahren eingeteilt, die den einzelnen Schöpfungstagen entsprechen. In jeder Periode inkarniert sich Gott von Neuem, um die Menschen zu leutern. Als bisherigen Inkarnationen werden Adam, Melchisedech, Mose, Elia, Jesus Christus und letztlich „Vater Hain“ (August Hermann Hain), der Gründer der Gruppe, angegeben. Da nun durch Hain die letzte Inkarnation erfolgt sei, sei Gottes Werk vollendet, es folge der göttliche Ruhetag an dem die Welt an ihr Ziel komme und eine Herde unter einem Hirten sein werde.

Die Inkarnationen werden als Fleischwerden Gottes verstanden, wobei der jeweilige Körper nur als Hülle dient. Dieses Verständnis wird auf alle Menschen übertragen, wodurch Verstorbene nur als leere Hülsen gesehen werden, die keines besonderen Kultes würdig sind. Es findet daher nach dem Tod eine Mitglieds keine Trauerfeier oder Beerdigung statt; die Leiche wird teilnahmslos an einen Bestatter übergeben.

Ausbreitung

Man schätzt die Anhängerschaft gegenwärtig auf etwa 2000 Mitglieder, die hauptsächlich in den zwölf „Bezirken“ Auerbach/Vogtl., Chemnitz, Crottendorf, Dresden, Gera, Jena, Leipzig, Meerane, Plauen, Rehau, Zwickau und Horn leben.

Weblinks

Literatur

  • Joachim Jentzsch: Die Christliche Gemeinschaft Hirt und Herde. Leipzig 1956 (Dissertation)

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  • Hirt — [hɪrt], der; en, en, Hir|te [ hɪrtə], der; n, n, Hir|tin [ hɪrtɪn], die; , nen: Person, die eine Herde hütet: das Unwetter überraschte Hirt und Herde/den Hirten und die Herde; die Hirtin leitete ihre Herde sicher über die Straße. Syn.: ↑ Cowboy,… …   Universal-Lexikon

  • Hirt, der — Der Hirt, des en, plur. die en, Fämin. die Hirtinn, plur. die en. 1. Eigentlich und zugleich im weitesten Verstande, eine Person, deren Aufsicht und Bewahrung eine Sache anvertrauet ist. Diese Bedeutung ist zwar, im Ganzen genommen, im Deutschen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hirt — 1. Auch dem besten Hirten frisst der Wolf ein Schaf. Alles Ungemach, jede Ungehörigkeit kann die wachsamste Aufsicht, die kräftigste Regierung nicht abwenden. 2. Auch ein lahmer Hirt weiss genäschige Ziegen zu fassen. 3. Bei viel hirten wirt vbel …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Hirt — bezeichnet eine Person, die eine Herde von Nutztieren hütet (bewacht) und versorgt, siehe Hirte im Christentum Jesus Christus, siehe Guter Hirte Brauerei Hirt in Kärnten, Österreich Hirt ist der Familienname folgender Personen: Al Hirt… …   Deutsch Wikipedia

  • Herde — Pack (umgangssprachlich); Trupp; Meute; Schar; Schwarm; Horde; Rudel * * * Her|de [ he:ɐ̯də], die; , n: größere Anzahl von zusammengehörenden (zahmen oder wilden) Tieren der gleichen Art [unter Führung eines Hirten oder eines Leittiers]: eine… …   Universal-Lexikon

  • Guter Hirt — (Pastor bonus), in den ältesten Zeiten des Christentums eine häufig vorkommende sinnbildliche Darstellung Christi, die aus seinen eignen Worten, besonders im Johannes und Lukasevangelium, abgeleitet worden ist. Der gute Hirt, der seine Lämmer… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Guter Hirt — Guter Hirt,   Bildmotiv v. a. der frühchristlichen, aber auch der spätgotischen und barocken Kunst, das auf Johannes 10, 1 16 zurückgeht. Jesus Christus wird mit einem Lamm auf den Schultern ohne oder inmitten einer Herde dargestellt …   Universal-Lexikon

  • Hirtin — Hirt [hɪrt], der; en, en, Hir|te [ hɪrtə], der; n, n, Hir|tin [ hɪrtɪn], die; , nen: Person, die eine Herde hütet: das Unwetter überraschte Hirt und Herde/den Hirten und die Herde; die Hirtin leitete ihre Herde sicher über die Straße. Syn.: ↑… …   Universal-Lexikon

  • Hirte — Vormund; Hüter; Hütejunge; Schäfer * * * Hirt [hɪrt], der; en, en, Hir|te [ hɪrtə], der; n, n, Hir|tin [ hɪrtɪn], die; , nen: Person, die eine Herde hütet: das Unwetter überraschte Hirt und Herde/den Hirten und die Herde; die Hirtin leitete ihre… …   Universal-Lexikon

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