Hilzingen

Hilzingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hilzingen
Hilzingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hilzingen hervorgehoben
47.7652777777788.7844444444444466
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Konstanz
Höhe: 466 m ü. NN
Fläche: 53,03 km²
Einwohner:

8.284 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78247
Vorwahlen: 07739, 07731
Kfz-Kennzeichen: KN
Gemeindeschlüssel: 08 3 35 035
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 36
78247 Hilzingen
Webpräsenz: www.hilzingen.de
Bürgermeister: Franz Moser
Lage der Gemeinde Hilzingen im Landkreis Konstanz
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Über dieses Bild
Hilzigen mit Hohentwiel und Bodensee im Hintergrund
Hilzingen mit Hohenstoffeln 1907
Blick nach Süden über Riedheim
Ortsteil Riedheim von Süden aus (2006)

Hilzingen ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Hilzingen liegt im westlichen Hegau, etwa vier Kilometer von Singen entfernt, im Tal des Rohrbachs (Riederbachs). Der Ort wird vom Mühlenbach durchflossen, der knapp unterhalb des Ortes in den Riederbach mündet.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Engen und an Mühlhausen-Ehingen, im Osten an die Stadt Singen, im Süden an Rielasingen-Worblingen und Gottmadingen, im Westen an die Schweizer Gemeinden Thayngen und Bibern im Kanton Schaffhausen sowie an die Stadt Tengen.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Hilzingen mit den zwischen 1970 und 1974 eingegliederten ehemaligen Gemeinden Binningen, Duchtlingen, Riedheim, Schlatt am Randen und Weiterdingen gehören 23 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.

Das Wappen von Binningen ist abgeleitet vom älteren Wappen der Im Thurn. Verwechslung kann mit dem gleichnamigen Ort Binningen in der Schweiz vorkommen, welcher jedoch ein anderes Wappen ausweist.

Zur ehemaligen Gemeinde Binningen gehören das Dorf Binningen, der Weiler Hofwiesen, die Höfe Sennhof und Stoffelhof und die Häuser Hohenstoffeln (Basaltwerk) und Storzeln. Zur ehemaligen Gemeinde Duchtlingen gehören das Dorf Duchtlingen und die Höfe Altkrähenhof und Hofgut Hohenkrähen. Zur Gemeinde Hilzingen in den Grenzen von 1969 gehören das Dorf Hilzingen, der Weiler Dietlishof, der Gemeindeteil Twielfeld und die Höfe Katzental, Paradieshof und Riederhof (Riedern). Zu den ehemaligen Gemeinden Riedheim und Schlatt am Randen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer und zur ehemaligen Gemeinde Weiterdingen gehören das Dorf Weiterdingen, der Weiler Seeweiler, die Höfe Homboll, Lochmühle und Pfaffwiesen und die Häuser Heiliggrab.

In der Gemeinde Hilzingen im Gebietsstand von 1969 liegen die Wüstungen Azzenhart, Hof zu Blerren, Gebsenstein, Gohnholz, Henlassen, Hinder Hoffen, Homburg, Lochers, Merxlinshofen, Rüdelenhof, Staufen, Thennihofen und Uff der alten Statt. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Riedheim liegen die Wüstungen Saigen und Wallishausen und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schlatt am Randen liegt die abgegangene Ortschaft Eschenbüdt.

Neben dem Kernort gehören seit der Eingemeindungen in der Jahren 1970 bis 1974 Binningen, Duchtlingen, Riedheim, Schlatt am Randen und Weiterdingen zur Gemeinde Hilzingen.[2]

Geschichte

Fünf auf Hilzinger Gemarkung gefundene römische Fundmünzen datieren in eine Nachlimeszeit zwischen 341 bis 354 n. Chr.[3] 2009 entdeckte man im neuen Baugebiet „Homboll“, am nördlichen Ortsrand von Hilzingen, Skelettteile aus einem Alamannengrab des 6. oder 7. Jahrhunderts nach Christus. Dieses gehört zu einem Reihengräberfeld, das zwar schon vor 90 Jahren entdeckt, danach aber wieder in Vergessenheit geraten war. Nur so war es möglich, dass der Bagger bei den Bauarbeiten damals allein zehn solcher antiker Gräber bereits eingerissen hatte, noch bevor die Archäologen herbei eilen konnten. Seit 2009 konnten etwa 20 Gräber festgestellt werden. Sie stammen von einem Friedhof des 6. oder 7. Jahrhunderts nachchristlicher Zeit und damit in die frühe Besiedlungsphase des heutigen Ortes Hilzingen. Die zugehörige Siedlung könnte im Unterdorf nahe dem Mühlbach gelegen haben. Ein weiterer Siedlungskern von Hilzingen lag im Osten des Ortes im Oberdorf, wo ein zweiter Friedhof dieser Zeit bekannt ist. Das früheste Alamannengrab aus Hilzingen stammt aus dem Wohngebiet „Zwischen Wegen“. Es zeigt, dass bereits im vierten Jahrhundert erste Alamannen die Siedlungs-Vorteile Hilzingens für sich entdeckten.[4]

Die erste urkundliche Erwähnung Hilzingens als Hiltesinga stammt aus dem Jahr 1005.[5] Nach 1660 ging der Ort von Österreich an das Kloster Petershausen über.

Am 11. November 1442 starb in Weiterdingen Herzog Reinold von Urslingen[6] Mit der Geschichte des Hausbergs von Hilzingen, dem Hohenstoffeln sind auch die von Hornstein verbunden. Im Großherzogtum Baden war Hilzingen seit 1803 Sitz des Obervogteiamtes Hilzingen, nachdem das Kloster Petershausen an das Großherzogtum gefallen war. Ab 1806 war es ein standesherrliches Amt in der Provinz Oberrhein, es wurde jedoch 1809 bereits in den Seekreis mit Sitz in Konstanz eingeordnet und 1813 schließlich aufgelöst und dem Amt Blumenfeld zugeschlagen. 1857 gehörte die Gemeinde zum Amtssitz Engen. Seit dessen Auflösung gehörte der Ort zum Amtsbezirk Konstanz, heute Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende, bis dahin selbstständige Gemeinden nach Hilzingen eingemeindet:

  • 1. Januar 1970: Duchtlingen
  • 1. Juli 1971: Schlatt am Randen
  • 1. Dezember 1971: Weiterdingen
  • 1. Juli 1974: Binningen und Riedheim

Wappen der eingegliederten Gemeinden

Politik

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 22 Mitglieder an. Im Einzelnen brachte die Wahl bei einer Wahlbeteiligung von 51,5 (+0,4) folgendes Ergebnis:[7]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/-
FWG 32,1 % + 2,7 7 + 1
CDU 31,4 % - 6,5 7 - 1
FDP 25,1 % + 9,6 6 + 3
SPD 11,4 % - 5,7 2 - 1

Bürgermeister

Bürgermeister von Hilzingen ist Franz Moser. Er hat das Amt seit dem 1. April 1988 inne.[8] Zuvor war er Bürgermeister von Hohenfels.

  • 1980–1988: Hermann Keller
  • seit 1988: Franz Moser

Wappen

Wappen Hilzingen.png

Das Wappen von Hilzingen zeigt in Silber aus rotem Dreiberg wachsend ein grünes Kleeblatt.

Partnerschaften

Hilzingen unterhält seit 2001 partnerschaftliche Beziehungen zu Lizzano in Belvedere in der Provinz Bologna in Italien.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Auf dem Gemeindegebiet von Hilzingen befinden sich die Burg Riedheim, die Burg Hohenkrähen und die Burgreste der Burg Gebsenstein, der Burg Staufen, der Burg Hilzingen und der Burg Homboll und Schloss Weiterdingen. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Binningen liegen die abgegangenen Burgen Hinterstoffeln, Mittelstoffeln und Vorderstoffeln (siehe Ruine Hohenstoffeln).

Wirtschaft und Infrastruktur

Flugtag 2008. Im Hintergrund der Mägdeberg

Verkehr

Hilzingen ist durch die Bundesautobahn 81 nach Würzburg an das überregionale Straßennetz angebunden. Den regionalen Verkehr bewältigt auch die Bundesstraße 314 (LauchringenSingen (Hohentwiel)).

Von 1913 bis 1966 war Hilzingen durch die Randenbahn (Singen (Hohentwiel)Beuren) an das Bahnnetz angeschlossen. Seitdem gibt es eine regelmäßige Busverbindung, heute im Halbstundentakt, vom Singener Hauptbahnhof (oder von der Haltestelle Singen Landesgartenschau).


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Hermann Keller (* 2. April 1928 in Hilzingen), Altbürgermeister und seit 1988 Ehrenbürger.[9]

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Hermann von Hornstein (Hermann Freiherr von Hornstein-Hohenstoffeln-Binningen; 1843–1893), Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Max Maddalena (1895-1943), Kommunist, Widerstandskämpfer und Politiker
  • Paul Frank (*1918), deutscher Politiker
  • Birgit Homburger (*1965), deutsche Politikerin, aufgewachsen in Hilzingen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 732–737
  3. Liste 3: Enddatierung der nachlimeszeitlichen Münzen in Südwestdeutschland. S. 423–430, hier S. 427. in: Claudia Theune: Germanen und Romanen in der Alamannia: Strukturveränderungen aufgrund der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert. Verlag Walter de Gruyter, 2004. ISBN 3-11-017866-4
  4. Nils Köhler (nik/sk): Blick in die graue Vorzeit. In: Südkurier vom 16. Juni 2011
  5. Johann Samuel Ersch : Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge. Zweite Section H–N, Seite 192
  6. Klaus Schubring: Die Herzoge von Urslingen. Studien zu ihrer Besitz-, Sozial- und Familiengeschichte mit Regesten. Stuttgart 1974
  7. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
  8. Matthias Biehler: Bürgermeister: Es kann nur eine Liste geben. In: Südkurier vom 10. Mai 2010
  9. Ingeborg Meier: Hilzingen feiert Hermann Keller. In: Südkurier vom 3. April 1988

Weblinks

 Commons: Hilzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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