Highbury-Stadion

Highbury-Stadion
Arsenal Stadium
Die Nordtribüne des Arsenal Stadiums
Die Nordtribüne des Arsenal Stadiums
Daten
Ort EnglandEngland Highbury, London, England
Architekt Archibald Leitch
(1913 original)
C. W. Ferrier and W. Binnie
(1930s redevelopment)
Eigentümer Arsenal Holdings plc
Verein FC Arsenal
Eröffnung 6. September 1913
Kapazität 38.419 (bei der Schließung), 73.000 (Max.) Plätze
Spielfläche 100 x 67 m
Sanierungen 1932-36, 1992-93
Abriss 7. Mai 2006 (geschlossen)

Das Arsenal Stadium war ein englisches Fußballstadion, das zwischen 1913 und 2006 die Heimspielstätte des FC Arsenal war. Es befand sich im Londoner Bezirk Islington im Stadtteil Highbury. Das Stadion wurde deshalb auch oft als Highbury bezeichnet.

Das Stadion war bekannt für sein mit 101×67 Meter (bzw. 110×73 Yards) sehr kleines Spielfeld. Der Rasen wurde stetig auf einem überdurchschnittlichen Niveau gepflegt und besaß eine Heizung. Steve Braddock, Platzwart des FC Arsenal, hatte aufgrund seiner guten Rasenpflege im Arsenal Stadium mehrfach den Titel als bester Platzwart des Jahres in der Premier League gewonnen.

Das Arsenal Stadium bot 38.500 Zuschauern Platz (12.500 auf der Nord-, 11.000 auf der West- und 9.000 auf der Osttribüne sowie 6.000 auf der Clock End genannten Südtribüne) und war ausschließlich mit Sitzplätzen ausgestattet. In der südöstlichen und nordwestlichen Ecke waren zwei große Videoanzeigen angebracht. Die Haupteingänge befanden sich in der Gillespie Road, Avenell Road und Highbury Hill. Bevor aus dem Stadion alle Stehplätze entfernt worden waren, wurde die größte Zuschauerzahl im Jahr 1935 erreicht, als dem Spiel des FC Arsenal gegen den FC Sunderland 73.295 Leute beiwohnten.

Die Saison 2005/06 war die letzte, die der FC Arsenal in Highbury spielte. Der Verein hat im Sommer 2006 das nahegelegene neue Emirates Stadium bezogen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Stadions

Die Fassade der Osttribüne an der Avenell Road

Das ursprüngliche Arsenal Stadium wurde im Jahre 1913 gebaut. Damals hatte der noch Woolwich Arsenal genannte Verein seine Heimat im südöstlichen Teil Londons, Plumstead, in Richtung Highbury verlassen und dabei Sportfelder des dort ansässigen theologischen Colleges angemietet. Das von dem renommierten schottischen Stadionarchitekten Archibald Leitch entworfene Stadion verfügte über lediglich eine Osttribüne und weitere Terrassenstehplätze in den anderen Bereichen. Nach einer Reihe von Umbaumaßnahmen in den 1930er Jahren waren bis zum Abriss jedoch keine nennenswerten Restbestände des Ausgangsbaus mehr vorhanden.

Die erste Umbaumaßnahme betraf die von Claude Waterlow Ferrier und William Binnie in einem besonderen Art-Deco-Stil entworfene Westtribüne. Sie wurde im Jahr 1932 offiziell eröffnet, zur gleichen Zeit, als die U-Bahn-Station der London Underground an dieser Stelle von Gillespie Road in Arsenal umbenannt wurde. Leitchs Haupttribüne wurde abgerissen, um eine der Westtribüne baugleichen Osttribüne Platz zu machen, die dann 1936 fertiggestellt war und über eine besondere Außenfassade zur Avenell Road hin verfügte. Die Nord- und Südtribüne wurden beide überdacht, wobei über letztere noch eine große Uhr eingebaut wurde, die der Südtribüne den Namen Clock End gab.

Das Stadion blieb mehr oder weniger für die nächsten 50 Jahre in diesem Zustand, obwohl die Nordtribüne aufgrund der großen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg neu gebaut werden musste. Im Jahr 1951 wurde eine Flutlichtanlage gebaut, die schon 20 Jahre zuvor von dem damaligen Trainer Herbert Chapman befürwortet worden war. Die Ergebnisse des Taylor-Reports, eine Art Anforderungsprofil für die Sicherheit in den Stadien nach der Hillsborough-Katastrophe, gaben dann vor, dass in allen Fußballstadien die Steh- in Sitzplätze umgewandelt werden sollten. Die Nordtribüne, die bis dahin die leidenschaftlichsten Anhänger des Vereins beheimatete wurde daraufhin im Jahr 1992 abgerissen und durch eine Sitzplatztribüne ersetzt. Die Tribüne Clock End blieb erhalten und wurde durch den Einbau von Logen und Sitzplätzen lediglich saniert.

Wissenswertes

Die Tribüne „Clock End“, mit darüberliegenden Logen- und Geschäftsräumen

Neben der ständigen Heimspielstätte für den FC Arsenal wurde das Stadion außerdem für zwölf Spiele der englischen Nationalmannschaft in der Zeit zwischen 1920 und 1961 vornehmlich für Freundschaftsspiele genutzt. Darunter fiel vor allem der berühmte Battle of Highbury, als das englische Team 1934 den amtierenden Weltmeister aus Italien mit 3:2 besiegte und dabei sieben Spieler des FC Arsenal in seinen Reihen hatte. Highbury wurde zudem als neutraler Platz für zwölf FA-Cup-Halbfinalspiele zwischen 1929 und 1997 verwendet.

Nicht immer spielte der FC Arsenal im Arsenal Stadium. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Stadion für den Schutz von Zivilisten vor den Luftangriffen genutzt (als eine sogenannte ARP station) und wurde zu dieser Zeit bombardiert. Arsenal spielte zu dieser Zeit in dem von dem Lokalrivalen Tottenham Hotspur genutzten Stadion an der White Hart Lane bis das Highbury-Stadion im Jahr 1946 wiedereröffnet wurde. Zwischen 1999 und 2000 absolvierte Arsenal seine Spiele in der Champions League im Wembley-Stadion, da die Kapazität bereits sehr eingeschränkt war und sich dies durch die zusätzlich notwendigen Plätze für Werbezwecke noch weiter verringert hätte. Arsenals Statistik mit nur zwei gewonnen Spielen aus insgesamt sechs Partien sorgte dann dafür, dass der Verein nach zwei Jahren wieder in das heimische Arsenal Stadium zurückkehrte.

Im Arsenal Stadium wurden zudem zahlreiche Cricket- und Baseball-Spiele ausgetragen. Im Jahr 1966 fand dort ebenso der Weltmeisterschaftskampf im Schwergewicht zwischen den Boxern Henry Cooper und Muhammad Ali statt, den Ali gewann.

Das Arsenal Stadium war mehrfach in Filmen zu sehen und diente dabei als Hintergrund für die Kinofilme The Arsenal Stadium Mystery und Fever Pitch.

Emirates Stadium

Der FC Arsenal hat mittlerweile das Arsenal Stadium verlassen und ist im Sommer 2006 in das neue Emirates Stadium im nahegelegenen Ashburton Grove umgezogen. Das Arsenal Stadium wurde weitgehend abgerissen und nach der Erteilung einer Baugenehmigung für 750 Wohnungen begann der Umbau an dieser Stelle.

Weblinks

51.557777777778-0.102499999999997Koordinaten: 51° 33′ 28″ N, 0° 6′ 9″ W


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