Heuchelheim bei Frankenthal

Heuchelheim bei Frankenthal
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Heuchelheim bei Frankenthal
Heuchelheim bei Frankenthal
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Heuchelheim bei Frankenthal hervorgehoben
49.5630555555568.2894444444445100
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Pfalz-Kreis
Verbandsgemeinde: Heßheim
Höhe: 100 m ü. NN
Fläche: 5,76 km²
Einwohner:

1.258 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67259
Vorwahl: 06238
Kfz-Kennzeichen: RP
Gemeindeschlüssel: 07 3 38 013
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 14
67258 Heßheim
Webpräsenz: www.vghessheim.de
Ortsbürgermeister: Hans-Jürgen Binder
Lage der Ortsgemeinde Heuchelheim bei Frankenthal im Rhein-Pfalz-Kreis
Frankenthal (Pfalz) Kreis Bergstraße Landkreis Alzey-Worms Landkreis Bad Dürkheim Landkreis Germersheim Landkreis Karlsruhe Neustadt an der Weinstraße Landkreis Südliche Weinstraße Ludwigshafen am Rhein Mannheim Rhein-Neckar-Kreis Speyer Worms Altrip Beindersheim Birkenheide Bobenheim-Roxheim Böhl-Iggelheim Dannstadt-Schauernheim Dudenhofen Fußgönheim Großniedesheim Hanhofen Harthausen Heßheim Heuchelheim bei Frankenthal Hochdorf-Assenheim Kleinniedesheim Lambsheim Limburgerhof Maxdorf Mutterstadt Neuhofen (Pfalz) Otterstadt Rödersheim-Gronau Römerberg (Pfalz) Schifferstadt Waldsee (Pfalz)Karte
Über dieses Bild

Heuchelheim bei Frankenthal ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Heßheim an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Heuchelheim als nordwestlichster Ort der Verbandsgemeinde Heßheim liegt an der Grenze zum Landkreis Bad Dürkheim in der Metropolregion Rhein-Neckar. Dirmstein ist der westliche Nachbarort, im Uhrzeigersinn folgen Großniedesheim, Beindersheim, Heßheim und Gerolsheim.

Am Südrand der Gemeinde fließt der Eckbach.

Geschichte

Chronik

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der von den Franken im 6./7. Jahrhundert gegründete Ort im Jahre 767 unter dem Namen Huchilheim im Lorscher Codex. Der Ortsname in der heutigen Form ist seit 1410 belegt.

1185 wurde erstmals die Burg von Heuchelheim im Zusammenhang mit Ritter Heinrich von Heuchelheim genannt und 1190 im Lehensverzeichnis von Werner II. von Bolanden aufgeführt. Die ehemalige Wasserburg befand sich am östlichen Ortsrand innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer. Die kargen, zum Großteil überbauten letzten Reste der Anlage haben heute die Adresse Am Schloss 2. Über die Entstehung der Burg ist nichts bekannt, ebenso wenig über die Errichtung der Ortsbefestigung, deren Verlauf sich aus Karten des 19. Jahrhunderts noch nachvollziehen lässt. Diese Befestigung bestand aus einem äußeren Ring, der das gesamte Dorf umschloss und einen 5 m breiten Graben sowie einen inneren Wall mit einer Bruchsteinmauer aufwies. Zwei weitere Gräben umgaben die Burg. Der äußere Ring besaß zwei Torhäuser an den Zugängen zum Dorf im Süden (Heßheimer Straße) und Nordwesten (Hauptstraße). Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Ortsbefestigung samt den Torhäusern weitgehend zerstört, Reste der Ringmauer wurden im 20. Jahrhundert vollständig abgetragen.

1368 wurden Burg und Dorf durch Pfalzgraf Ruprecht I. dem Friedrich Kemmerer zu Lehen gegeben, der seinem Namen nach wohl für die Finanzen des Pfalzgrafen zuständig war. 1410 ging die Landeshoheit über Heuchelheim an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken über, von dem es als Erblehen an die Familie der Eckebrechte von Dürkheim vergeben wurde. Von 1657 bis 1741 war das Lehen in der Hand von Johann Konrad Blarer von Geyersburg und dessen Nachkommen, danach wurde es durch Christian III. von Pfalz-Birkenfeld-Zweibrücken an den kurpfälzischen Hofkanzler, den Freiherrn Jakob Tilman von Hallberg, vergeben.

Mit dem Anschluss an Frankreich 1797 endete die Feudalherrschaft. Nach dem Abzug der Franzosen wurden 1816 die Bezirksämter des bayerischen Rheinkreises eingerichtet; Heuchelheim, seit 1817 selbständige Gemeinde, kam zum Bezirksamt Frankenthal.

Nach Schaffung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz gehörte Heuchelheim zunächst ab 1948 zum Landkreis Frankenthal, mit der Kommunalreform 1969 und der Auflösung dieses Landkreises dann zum Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis. Seit 1972 gehört Heuchelheim der Verbandsgemeinde Heßheim an.

Einwohnerentwicklung

Der ursprüngliche Ortskern bestand aus der Kirchenstraße und Hauptstraße. Die Ortsbefestigung mit zwei Zugängen bedingte im Mittelalter die Anlage der Breiten Straße als Sackgasse. Als erste Einwohnerzahl werden für das Jahr 1602 40 Hofstätten genannt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts dürfte es zu einem relativ starken Anstieg der Bevölkerungszahlen gekommen sein. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, man kann mit etwa 400 bis 450 Personen rechnen. Von 500 Einwohnern 1815 stieg die Bevölkerungszahl durch Zuwanderer auf 736 im Jahr 1840. Die Häuser konzentrierten sich immer noch auf das durch den alten Befestigungsring umschlossene Gebiet, nur wenige Häuser standen außerhalb. Durch Auswanderer in die USA nahm die Bevölkerung in der Folgezeit wieder ab. Von 1871 bis 1905 stagnierte die Zahl bei 600 Einwohnern, 1939 waren es 635. Während des Betriebs (1891–1939) der Lokalbahn Frankenthal–Großkarlbach erweiterte sich der Ort um 1900 geringfügig in Richtung Nordwesten. Dort wurden ab den 1950er Jahren weitere Neubausiedlungen angelegt. 1960 hatte der Ort etwa 810 Einwohner.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Heuchelheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]

  SPD CDU FWG Gesamt
2009 3 2 11 16 Sitze
2004 4 2 10 16 Sitze

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „Von Gold und Blau gespalten, rechts ein rotbewehrter und -bezungter, goldbekrönter halber schwarzer Adler am Spalt, links eine mit rotem Band gebundene goldene Ährengarbe“.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Heimatmuseum der Verbandsgemeinde ist seit 1999 im alten Schul- und Rathaus von Heuchelheim untergebracht. Das unter Denkmalschutz stehende Haus stammt von 1821 und wurde 1855/57 aufgestockt.

Der jüdische Friedhof Heuchelheim, 16,23 ar groß und direkt beim alten Friedhof an der protestantischen Kirche gelegen, war bis ins 20. Jahrhundert zentrale Begräbnisstätte für die Juden der umliegenden Dörfer, im 18. Jahrhundert sogar der Stadt Frankenthal. Alle erhaltenen Grabsteine stammen aus der Zeit vor 1940.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Heuchelheim bei Frankenthal

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Windpark Heuchelheim

Obwohl der Ort mehr und mehr zur Wohngemeinde für Berufstätige in der Metropolregion Rhein-Neckar wird, gibt es noch landwirtschaftliche Betriebe. Nordwestlich der Wohnbebauung, am Ost- und Südhang des 125 Meter hohen Schirmberges, wird auch Wein angebaut. Heuchelheim gehört damit zu den am weitesten östlich gelegenen Weinbaugemeinden der Pfalz. Im Norden der Gemarkung wurden bis 2005 sechs Windräder errichtet.

Öffentliche Einrichtungen

In Heuchelheim gibt es einen Kindergarten, eine Bücherei und ein Heimatmuseum.

Verkehr

Heuchelheim ist im Süden und Westen an die Landesstraße 453 (GrünstadtFrankenthal) angebunden, eine Kreisstraße verbindet Heuchelheim nach Nordosten mit Großniedesheim. Ohne Anschlussstellen verlaufen östlich des Ortes die A 61 (KoblenzSpeyer) und südlich die A 6 (SaarbrückenMannheim). Zu dieser besteht der nächste Anschluss 8 km entfernt in Frankenthal.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger von Heuchelheim ist Rudolf Schreiber. Er war Erster Beigeordneter und von 1984 bis 1994 Bürgermeister. Ehrenamtlich betätigte er sich für den Allgemeinen Turnerbund Heuchelheim 1900, die Seniorenstube und das Heimatmuseum.

Weblinks

 Commons: Heuchelheim bei Frankenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

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