Hermann Sielcken

Hermann Sielcken

Hermann Sielcken (* 14. August 1850 in Hamburg; † 8. Oktober 1917 in Baden-Baden) war ein deutsch-amerikanischer Geschäftsmann, der als Kaffeeimporteur ein Vermögen machte und als „Kaffeekönig“ berühmt wurde.

Leben und Wirken

Er ließ sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Baden-Baden auf dem Hofgut Mariahalden, heute im Besitz der Max Grundig Stiftung, auf dem Sauersberg nieder und war ein großer Förderer der Stadt. Er stiftete nicht nur die Gönneranlage und das Josephinenheim, das erste moderne Entbindungs- und Wöchnerinnenheim, sondern garantierte in den Jahren des Ersten Weltkriegs der Stadtverwaltung eine monatliche Spende in Höhe von 10.000 Mark für die Versorgung der Soldatenfamilien. Hermann Sielcken verstarb am 8. Oktober 1917 in Baden-Baden und wurde im Familiengrab in Bremen beerdigt.

Sielcken, Sohn eines Hamburger Bäckermeisters, ging im Alter von 18 Jahren als Angestellter einer Hamburger Ex- und Importfirma nach Brasilien, arbeitete dort und in Costa Rica als Kaffee-Einkäufer und zog schließlich als Wolleinkäufer nach San Francisco weiter, wo er amerikanischer Staatsbürger wurde. In New York trat er in die Firma von Isidore Strauss ein, die später das bekannte Warenhaus Macy's führte, und kehrte in der Firma William H. Crossman & Brother zum Kaffeegeschäft zurück. Inzwischen selbständig, machte er ein Vermögen mit dem Kaffeehandel.

Hermann Sielcken war zweimal verheiratet. Nach seiner ersten Ehefrau Josephine wurde später das oben erwähnte Entbindungsheim benannt. Nach dem Tod der ersten Ehefrau 1907 heiratete Hermann Sielcken am 29. September 1913 die in Braunschweig geborene Clara Isenberg, Tochter des in Hawaii reich gewordenen Bremer Kaufmanns Paul Isenberg.

Nach dem Tod von Hermann Sielcken 1917 heiratete Clara Sielcken 1922 den an der Chicagoer Oper engagierten Bariton Joseph Schwarz, der jedoch 1926 verstarb. Clara Sielcken-Schwarz, wie sie sich nannte, war wegen ihres enormen Reichtums und ihres mondänen Lebensstils eine „Gesellschaftsgröße“. Am 13. Oktober 1928 meldete die Berliner Zeitung „Tempo“ ihre angebliche Verlobung mit dem Kaisersohn Prinz Eitel Friedrich von Preußen.

Ehrungen

Das vielfältige soziale Engagement der Familie Sielcken wurde von der Stadt und ihren Bürgern dadurch honoriert, dass Hermann Sielcken die Ehrenbürgerschaft verliehen und eine Straße nach ihm benannt wurde.


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