Hermann Schwörer

Hermann Schwörer

Hermann Schwörer (* 1. Mai 1922 in Oberstetten) ist ein deutscher Jurist, Unternehmer und Politiker (CDU). Er war von 1958 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages und parallel von 1970 bis 1979 Mitglied des Europäischen Parlaments.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Schwörer wurde als Sohn eines Fabrikanten geboren. Nach dem Besuch des Progymnasiums in Rottenburg und dem Abitur 1940 an der Oberschule in Esslingen am Neckar leistete er zunächst Reichsarbeitsdienst. Anschließend begann er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, das er aber unterbrechen musste, da er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Von 1941 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, zuletzt als Leutnant und Kompanieführer.

Nach dem Kriegsende setzte Schwörer sein Studium fort, das er 1947 mit dem ersten juristischen Staatsexamen und nach der Referendarzeit 1950 mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Seine Dissertation vom 13. April 1950, die er 1949 für die Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Tübingen anfertigte, trägt den Titel Die strafbaren Verbindungen: Eine rechtshistorische Betrachtung mit besonderer Berücksichtigung des geltenden Rechts.

Er war seit Ende 1950 im Familienunternehmen Hans Schwörer KG Baustoffwaren in Sigmaringen tätig und übernahm dort leitende Funktionen. Gemeinsam mit seinem Bruder wurde er später Geschäftsführer der Sigmaringer Besitz-Gesellschaft Schwörer Haus GmbH & Co. KG.

Seit Ende August 2007 ist die Dr. Hermann Schwörer Stiftung, eine Stiftung des bürgerlichen Rechts, rechtsfähig. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur, des Heimatgedankens, des Brauchtums, des Sports, gemeinnütziger Einrichtungen sowie die Gewährung direkter Hilfe an Arme wie auch von Spenden an gemeinnützige kirchliche Einrichtungen. Hermann Schwörer ist deren Vorstand.

Er ist Beisitzer im Verein der Freunde der Erzabtei St. Martin e.V.[1]

Politische Tätigkeit

Schwörer trat 1951 in die CDU ein, schloss sich gleichzeitig der Jungen Union an und war seit 1953 Landesschatzmeister der Jungen Union Württemberg-Hohenzollern. Von 1952 bis 1957 war er zunächst Geschäftsführer und von 1957 bis 1968 dann Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Sigmaringen. Außerdem war er Vorsitzender des CDU-Mittelstandsausschusses Württemberg-Hohenzollern und wurde in den Landesvorstand der CDU Württemberg-Hohenzollern gewählt.

Schwörer gehörte dem Deutschen Bundestag vom 21. Oktober 1958, als er für den verstorbenen Abgeordneten Herbert Wolff nachrückte, bis 1994 an. Er war zunächst über die Landesliste Baden-Württemberg ins Parlament eingezogen, vertrat von 1965 bis 1980 den Wahlkreis Balingen und von 1980 bis 1994 den Wahlkreis Zollernalb – Sigmaringen. Von 1970 bis 1979 war er Mitglied des Europäischen Parlamentes.

Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Hermann Schwörer: Bilder eines Lebens…, Sigmaringen, Juni 2007
  • Hermann Schwörer: Mein Lebensbericht, Sigmaringen, Juni 2007

Literatur

Einzelnachweise

  1. Verein der Freunde, abgerufen am 24. November 2010
  2. Die Verleihung fand am 25. April 1998 im Schloss in Ludwigsburg statt. Staatsministerium Baden-Württemberg: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Liste der Ordensträger 1975-2009. Abgerufen am 14. Mai 2009.
  3. Michael Heschler: Ehrung für Hermann Schwörer. Politische Enkelin schenkt Edelmetall. In: Schwäbische Zeitung vom 4. Juni 2009
  4. Guttenberg zeichnet Hermann Schwörer aus. In: Südkurier vom 3. Mai 2010

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