Hermann Beckmann

Hermann Beckmann

Hermann Beckmann (* 29. Juli 1873 in Echem; † 14. Juli 1933 in Blankenburg (Harz)) war ein zunächst in der Elektroindustrie tätiger Ingenieur, der ab 1926 als Privatdozent für das Fach Elektrische Akkumulatoren an der damaligen Technischen Hochschule Hannover lehrte. Hermann Beckmann publizierte zahlreiche Artikel zu Themen der Elektrotechnik und trat häufig als Festredner bei Feiern von Unternehmen der Elektroindustrie auf.

Seine Arbeiten zur Technikgeschichte über Johann Wilhelm Ritter, nach Beckmann der Entdecker des elektrischen Akkumulatorenprinzips, und Heinrich Göbel werden heute als fehlerhaft beurteilt. Insbesondere Beckmanns Engagement für Heinrich Göbel und die von ihm vorgenommene Leistungszuschreibung der Erfindung der Glühlampe auf Basis falscher Tatsachenbehauptungen werden heute als wesentliche Ursache für das Entstehen der Göbel-Legende gesehen.[1] [2][3]

Hermann Beckmann studierte in Berlin und promovierte in Tübingen. Er begann seine Laufbahn bei den Elektrizitätswerken Linden und wechselte dann zu den Akkumulatorenwerken Schulz in Witten. Das Unternehmen ging später in die Akkumulatoren Fabrik AG Hagen (AFA) über.[4] In den 1920er Jahren übernahm Beckmann die Leitung des literarischen Büros[5] der AFA in Berlin. 1926 habilitierte er und 1930 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Als Erfinder entwickelte er einen mikroporösen Gummi als neuen Werkstoff für die Akkumulatorenfertigung. Privat engagierte sich Hermann Beckmann für Schwerkriegsbeschädigte des Ersten Weltkriegs.[6]

Einzelnachweise

  1. Hermann Beckmann: Die erste elektrische Glühlampe. In: ETZ Elektrotechnische Zeitschrift – Organ des VDE, Nr. 47/48, 29. November 1923, S. 1031–1034
  2. Hans-Christian Rohde: Die Göbel-Legende – Der Kampf um die Erfindung der Glühlampe. Zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-86674-006-8
  3. Dietmar Moews: Münchenkritik. In Neue Sinnlichkeit 54 (Februar 2006): 15–63, ISSN 1432-5268
  4. Aus der AFA gingen die Unternehmen VARTA und BAE hervor.
  5. Auch das Elektrounternehmen AEG betrieb ein literarisches Büro in jener Zeit in Berlin. Für dieses Abteilung ist folgende Aufgabenbeschreibung bekannt: Das Literarische Bureau soll die Propagierung der Interessen der Gesellschaft durch die Tagespresse und technische Zeitungen in regerer Weise betreiben. Vermutlich hatte das von Beckmann geleitete literarische Büro der AFA eine vergleichbare Aufgabe.
  6. Hauptquelle: Persönliches. H. Beckmann †. Nachruf auf Prof. Dr. Hermann Beckmann. In: ETZ Elektrotechnische Zeitung, Nr. 33, 17. August 1933, S. 809

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