Herbert Oelschläger

Herbert Oelschläger

Herbert Oelschläger (* 18. Mai 1921 in Bremen; † 2. Juni 2006) war ein deutscher pharmazeutischer Chemiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Oelschläger wurde als Sohn einer Bremer Kaufmannsfamilie geboren. Nach dem Reichsarbeitsdienst nahm er an der Bergakademie Clausthal ein Studium der Chemie und Physik auf. Seine Ausbildung musste er 1940 unterbrechen, als er in die Wehrmacht einberufen wurde. Während der Kriegshandlungen diente er als Offizier in der Flakartillerie und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr praktizierte er in Bremen in einer Apotheke und begann im Anschluss daran, an der Universität Hamburg Pharmazie zu studieren. 1949 erhielt er die Approbation als Apotheker. Unter der Betreuung von Karl Kindler entstand 1952 seine Dissertation über neue bakterizid wirkende Phenol-Derivate. 1957 habilitierte er sich mit einer Schrift über Neue Amidine und eine neue Klasse von Aminoäthern mit lokalanästhetischer Wirkung.

Im Anschluss übernahm Oelschläger für zwei Jahre die kommissarische Leitung des Hamburger Instituts für Pharmazeutische Chemie, ging dann aber nach Prag und forschte im Team des Nobelpreisträgers Jaroslav Heyrovský über elektroanalytische Probleme. Schließlich ereilte ihn 1963 der Ruf an die Universität Frankfurt, wo er zum Direktor des Pharmazeutischen Instituts der Universität ernannt wurde. Oelschläger blieb bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1989 Ordinarius für Pharmazeutische Chemie. Nach der Wiedervereinigung wechselte er nach Jena, um an der dortigen Universität das Institut für Pharmazie aufzubauen.

Oelschläger war Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesapothekerkammer, Vorsitzender der Akademie für pharmazeutische Fortbildung der Landesapothekerkammer Hessen und Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft. Er war ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Auszeichnungen

Literatur

  • E. Mutschler et al: Herbert Oelschläger. (Nachruf). Uni-Report Frankfurt, 05/2006, S. 28 (PDF, 1,8 MB)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oelschläger — ist ein deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Varianten 3 Varianten auf schläger 4 Varianten auf müller …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Oe — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Bremen — Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Bremen geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis. Unter dem Abschnitt Sonstige Persönlichkeiten werden einige Personen genannt, die in Bremen wirkten, aber anderenorts… …   Deutsch Wikipedia

  • Fomocain — Strukturformel Allgemeines Freiname Fomocain Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Bremen — Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Bremen geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis. Unter dem Abschnitt Sonstige Persönlichkeiten werden einige Personen genannt, die in Bremen wirkten, aber anderenorts… …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 2. Quartal 2006 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | ► Nekrolog 2006: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse |… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Verdienstordens des Freistaats Thüringen — Diese Liste führt die Träger des Verdienstordens des Freistaats Thüringen auf. Die Auszeichnung wurde am 22. November 2000 erstmals vergeben. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Cyprazepam — Systematic (IUPAC) name 10 chloro N (cyclopropylmethyl) 3 hydroxy 2 phenyl …   Wikipedia

  • Otfried K. Linde — Otfried Kurt Linde (* 8. September 1932 in Sandersleben) war Pharmaziedirektor der Pfalzklinik Landeck, heute Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie, in Klingenmünster sowie Lehrbeauftragter an verschiedenen deutschen Universitäten. Er ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Walther Laubender — (* 26. Dezember 1898 in Freising; † 7. Februar 1980 in Diez) war ein deutscher Pharmakologe. Er wirkte ab 1938 bis 1969 als Professor an der Universität Frankfurt, an der er in den Jahren 1934/1935 und von 1949 bis 1953 als… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”