Herbert Neumann

Herbert Neumann

Herbert Neumann (* 14. November 1953 in Köln) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Der Mittelfeldspieler erlernte das Fußballspielen bei seinem Heimatverein Sportvereinigung Porz, bis im Frühjahr des Jahres 1969 der Jugendtrainer des 1. FC Köln, Josef Röhrig, das Talent mit den auffällig wehenden blonden Haaren bei einem Spiel einer Jugendkreisauswahl im Hürther Stadtteil Efferen entdeckte.

Obwohl er beim 1. FC nach seinem Wechsel zu Beginn einige gute Spiele absolvierte, blieb ihm zunächst der dauerhafte Durchbruch verwehrt. Einer der wenigen Höhepunkte zu Beginn der 1970er Jahre war sein Treffer im Finale um den DFB-Pokal 1973 gegen Borussia Mönchengladbach, wobei die Mannschaft dennoch unterlag. Günter Netzer erzielte in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer. Neumann ähnelte in seiner Spielanlage Wolfgang Overath, konnte aber die Hoffnung auf seine Nachfolge auf dieser Position nicht erfüllen und drohte als „ewiges Talent“ zu enden.

Nachdem Neumann seine Probleme in Form von Magengeschwüren, langwierigen Zerrungen und Wachstumsstörungen in den Griff bekommen hatte, zahlte sich die Geduld des Vereins aus. Der ehemalige Jugendnationalspieler wurde mit Heinz Flohe Bestandteil einer zentralen Achse der Mannschaft und fand sich folglich in den Planungen von Bundestrainer Helmut Schön für die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien wieder. In München debütierte Neumann dann im selben Jahr im Dress der Nationalmannschaft, die England mit 2:1 schlug. Weitere Länderspiele sollten allerdings nicht mehr folgen.

Obwohl der gelernte Industriekaufmann stets seinen Ruf als Sonnyboy und Lebemann unter Beweis stellte und nicht alles dem Fußball unterordnete, kann er auf ein paar Erfolge in jener Zeit zurückblicken. Er gewann mit dem 1. FC Köln den DFB-Pokal 1977 und 1978 sogar das Double aus Pokal und Meisterschaft. Dennoch litt sein Verhältnis zu Trainer Hennes Weisweiler immer deutlicher unter den stetigen Meinungsverschiedenheiten.

Zwei Jahre später wechselte er dann für rund eine Million DM nach Italien zu Udinese Calcio und kam nach Abschluss der Saison in der Wahl zum besten Ausländer auf den fünften Platz. Trotz dieses guten Einstands wechselte Neumann nach einem Jahr zum AC Bologna. Nachdem er mit Bologna den Abstieg hatte hinnehmen müssen, machte er sich erneut auf die Suche nach einem neuen Verein. Nach einem nicht bestandenen Probetraining beim FC Arsenal und ergebnislosen Vertragsverhandlungen mit dem FC Basel und dem 1. FC Nürnberg kehrte Neumann zum 1. FC Köln zurück.

Nachdem er 1983 gegen den SC Fortuna Köln noch einmal den DFB-Pokal gewonnen hatte, ging er nach Griechenland zu Olympiakos Piräus und danach 1984 in die Schweiz zum FC Chiasso. Zwei Jahre später übernahm er dort als Spielertrainer auch die sportliche Leitung der Mannschaft und führte das Team drei Jahre lang in dieser Konstellation, bis er zum FC Zürich wechselte. Sein Durchbruch als Trainer gelang ihm spätestens bei seiner nächsten Station, beim niederländischen Club Vitesse Arnhem.

Gemeinsam mit dem früheren holländischen Nationaltorhüter Jan Jongbloed als Co-Trainer arbeitete er dort mit großem Erfolg und fand in den Niederlanden auch seine Heimat. Nach kurzer Beschäftigung beim RSC Anderlecht und einem Intermezzo beim türkischen İstanbulspor AŞ kehrte er 1997 in die Ehrendivision zurück und betreute NAC Breda. In der ersten Saison konnte die Klasse gehalten werden, in der Spielzeit 1998/99 war der Niedergang aber nicht mehr aufzuhalten. Neumann kehrte daraufhin zu Vitesse zurück.

Ab Juni 2005 war Neumann Trainer des Zweitligisten VVV-Venlo, der in der Saison 2005/06 den Aufstieg nur knapp verfehlte. Im Juni 2006 wurde er dort entlassen.

Vereine

als Trainer

Statistik

1 U21-Länderspiel

Erfolge

  • 1973 Deutscher Vize-Meister
  • 1973 DFB-Pokal-Finale
  • 1977 DFB-Pokal-Sieger
  • 1978 Deutscher Meister
  • 1978 DFB-Pokal-Sieger
  • 1980 DFB-Pokal-Finale
  • 1983 DFB-Pokal-Sieger

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