Herbert Maisch

Herbert Maisch

Herbert Karl Adolf Maisch (* 10. Dezember 1890 in Nürtingen/Neckar; † 10. Oktober 1974 in Köln) war ein deutscher Theaterintendant, Bühnen- und Filmregisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herbert Maisch war Sohn eines Oberjustizrats. Er war von 1901 bis 1910 Zögling der Kadettenanstalten von Karlsruhe und Groß-Lichterfelde. 1910 trat er als aktiver Offizier in das Heer ein. Im Ersten Weltkrieg war er als Infanterieoffizier an der Front, wurde viermal verwundet und verlor den rechten Arm.

Nach dem Krieg wandte er sich der Bühne zu und war nach einem Volontariat beim Stadttheater Ulm ab 1920 Regisseur am Staatstheater in Stuttgart; gleichzeitig studierte er an der Technischen Hochschule. 1924 bis 1933 leitete er als Intendant die Württembergische Volksbühne, das Theater Koblenz, das Erfurter Stadttheater (1928-30), das Nationaltheater Mannheim (1930-33), wo er Willy Birgel zum Star des Hauses machte, und das Preußische Theater der Jugend in Berlin.

Nach seiner politisch bedingten Entlassung wandte Maisch sich dem Film zu und assistierte 1934 Regisseur Frank Wysbar bei dem von der Terra Film in der Schweiz produzierten Literaturverfilmung „Hermine und die sieben Aufrechten“ mit Heinrich George und Karin Hardt in den Hauptrollen. Eigene Regiearbeiten folgten: Für die Berliner F. D. F. inszenierte er 1935 das Dreiecksdrama „Liebeserwachen“ und für die Ufa den Wiener Kostümfilm „Königswalzer“. 13 weitere Filme drehte Maisch bis Kriegsende, darunter auch nationalsozialistische Propagandafilme wie das antikommunistische Brüderdrama „Starke Herzen“ (1937), den Weltkriegsfilm „Menschen ohne Vaterland“ (1936/37), den Kriegsfliegerfilm „D III 88“ (1939) und das anti-britische Burendrama „Ohm Krüger“ (1941, Co-Regie mit Hans Steinhoff).

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Herbert Maisch zur Theaterarbeit zurück. Von 1947 bis 1959 leitete er als Generalintendant die Städtischen Bühnen Köln. 1970 veröffentlichte er seine Memoiren unter dem Titel "Helm ab - Vorhang auf".

Filmografie

Manche Filmografien geben fälschlicherweise eine Verfilmung von Schillers Stück "Die Räuber" aus dem Jahre 1940 an. Gemeint ist damit aber der Film "Friedrich Schiller - Triumph eines Genies", in dem die Entstehung des Stückes und seine Uraufführung eine wesentliche Rolle spielen.

Auszeichnungen

  • 1954: Schillerplakette der Stadt Mannheim
  • 1957: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1961: Ehrenmitgliedschaft des Nationaltheaters Mannheim
  • 1961: Ehrenmitgliedschaft der Bühnen der Stadt Köln
  • 1970: Ehrenring der Stadt Mannheim

Literatur

  • CineGraph - Lexikon zum deutschsprachigen Film

Weblinks


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