Herbert Köfer

Herbert Köfer

Herbert Köfer (* 17. Februar 1921 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Moderator.

Herbert Köfer, 2008

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herbert Köfer während der Alexanderplatz-Demonstration

Nach seinem Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters hatte er 1940/41 sein erstes Engagement am Stadttheater in Brieg. 1945–1947 wirkte Köfer am Neuen Berliner Künstlertheater, dem 1947/48 ein Gastspiel an der Volksbühne Berlin folgte. 1949 arbeitete er am Kabarett Kleine Bühne. 1950–1952 folgte ein Engagement am Deutschen Theater.

Am 21. Dezember 1952 war Köfer der erste Sprecher der Nachrichtensendung Aktuelle Kamera und machte sich des Weiteren bald bei einem breiten Publikum einen Namen als Kabarettist und Schauspieler. Köfer prägte so populäre Fernsehrollen wie den Rentner Schmidt in der 20-teiligen Serie Rentner haben niemals Zeit und spielte zudem zahlreiche Rollen in Komödien und Schwänken. Er war Conférencier in der Unterhaltungssendung Da lacht der Bär und Moderator der Sendungen Treffpunkt Kino (ursprünglich Hauptfilm läuft) und Das blaue Fenster. In dem zur Zeit des Nationalsozialismus spielenden Film Nackt unter Wölfen bewies Köfer als SS-Offizier auch sein Talent für ernste Rollen ebenso wie in Eva und Adam in der Rolle des Kohlenträgers Lienau. Als Synchronsprecher war Köfer ebenfalls tätig.

Von 1956 bis 1959 trat er im Berliner Kabarett Die Distel auf. Noch während seiner Zeit am Theater war er daneben beim Rundfunk beschäftigt, wo er in Hörspielen, Features und Unterhaltungssendungen mitwirkte. In Erinnerung ist er den DDR-Rundfunkhörern vor allem in einer Hauptrolle der real-sozialistischen Hörspielserie Neumann 2x klingeln, die von 1967 bis 1981 allwöchentlich in 764 Folgen auf Radio DDR I gesendet wurde. 1964 wurde Köfer Mitglied des Kleinmachnower Kreises (einem Zimmertheater im Bezirk Potsdam) und wirkte dort in anspruchsvollen literarischen Programmen u.a. über Heinrich Heine, Theodor Fontane und Georg Weerth mit.

Herbert Köfer stand 1952 für die erste und knapp 40 Jahre später am 31. Dezember 1991 auch für die letzte Sendung des Deutschen Fernsehfunks vor der Kamera.[1]

2002 erhielt er den Medienpreis Goldene Henne für sein Lebenswerk.

Im März 2008 erschien seine Autobiografie mit dem Titel Nie war es so verrückt wie immer … im Verlag Das Neue Berlin.

Privat

Köfer lebt in Zeuthen und ist in dritter Ehe verheiratet. Seine Tochter Mirjam ist ebenfalls Schauspielerin, er hat eine weitere Tochter und einen Sohn.

Köfer hat einen Eintrag als „ältester, prominenter, noch aktiver Trabrennfahrer“ im Guinness-Buch der Rekorde.

Filmografie (Auswahl)

Herbert Köfer (Mitte) mit Frank Beyer (links) und Bruno Apitz (rechts) bei den Dreharbeiten zu Nackt unter Wölfen, 1962.

Theater

Jahr Titel Rolle Info
1995 Die Bratpfannenstory für das MDR Fernsehen
Guten Tag , Herr Liebhaber Theater am Kurfürstendamm
Das lebenslängliche Kind Theater am Kurfürstendamm
1997 Pension Schöller Theater am Kurfürstendamm
Zwei ahnungslose Engel Komödie Dresden
Der keusche Lebensmann Al Lewis Komödie Dresden
Sonny Boys Professor Crey Komödie Dresden
Die Feuerzangenbowle Schnauz Komödie Dresden
Im weißen Rössl Wilhelm Gieseke Komödie Dresden
2010 Ritter Ludwig Ritter Ludwig Komödie Dresden
2011 Rentner haben niemals Zeit Paul Schmidt Comödie Dresden

Synchronisation

Literatur

Weblinks

 Commons: Herbert Köfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Superillu: Herbert Köfer: »Namen vergesse auch ich. Bei Texten ist es anders...«, 6. September 2010
  2. Ralf Schenk: Rolf Herricht – Der Mann, der jeden zum Lachen brachte. In: Superillu.de. Abgerufen am 21. Dezember 2010.

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