Hemmschwelle

Hemmschwelle

Hemmschwelle ist ein Begriff aus der Psychologie. Er beschreibt die Beobachtung, dass ein Mensch erst nach besonders intensiver Motivation bereit ist, eine bestimmte Aktion auszuüben, wenn diese gegen erlernte oder ererbte Verhaltensweisen verstößt.

Ein Beispiel hierfür ist die regelmäßige Weigerung des Menschen, einen anderen Menschen zu töten. Diese durch Erziehung, Moral und Gesetz aufgebaute Hemmschwelle wird in aller Regel nur in besonderen Situationen überwunden: u. a. nach starkem Alkoholgenuss, infolge psychischer Störungen oder durch gezielte Indoktrination.

Auch Tieren wird gelegentlich eine „Hemmschwelle“ für bestimmte Formen des aggressiven Verhaltens zugeschrieben. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die so genannte Beißhemmung.

Siehe auch

Literatur

  • Erdmuthe Meyer zu Bexten: Der Weg über die Hemmschwelle : Kommunikation mit behinderten Menschen im Alltag. Verl. für Polizeiwissenschaft, Frankfurt 2007. 116 S. ISBN 978-3-86676-016-5
  • Markus Müller: Emotionale Defizite als Hemmschwelle bei der Entwicklung von ICH-Stabilität : ein Beitrag zur Theorie der Erziehung und zur Gestaltung von Schule. Pädagog. Hochschule Heidelberg, Diplomarbeit 1995
  • Kerstin Hagen: Aggression und Gewalt in der Schule : Folge eines Werteverlusts bzw. einer Herabsetzung der moralischen Hemmschwelle. Freiburg, Pädag. Hochschule, Pädagogische Psychologie, 1994
  • H. W. Bierhoff ; Renate Klein ; P. Kramp: Hemmschwellen zum Leisten von Hilfe : Untersuchung der Ursachen und Empfehlung von Maßnahmen zum Abbau (Bericht zum Forschungsprojekt 8528/3 der Bundesanstalt für Straßenwesen Bergisch Gladbach) Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg. Hrsg.: Bundesanstalt für Straßenwesen, Aachen, Mainz 1990. 68 S.

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