Helmut Mathy

Helmut Mathy

Helmut Mathy (* 14. Mai 1934 in Kinheim; † 14. Oktober 2008) war ein deutscher Historiker und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mathy studierte von 1946 bis 1952 Geschichte, Deutsche Philologie, Pädagogik, Philosophie und Latein in Bonn, München, Innsbruck und Wien. Er promovierte 1959 in Innsbruck, kam aber bereits 1958 nach Mainz.

In der Zeit von 1958 bis 1967 arbeitete Mathy an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Anschließend trat er in die rheinland-pfälzische Staatskanzlei ein. Dem Ruf der Universität mit ihrer 500-jährigen Historie konnte er sich nicht entziehen. 1977 wurde er zum Honorarprofessor berufen. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1988 nahm er seine Ämter wahr.

Wirken

In seiner Wahlheimat Mainz hat sich Mathy darüber hinaus in angesehenen Mainzer Vereinen und Verbänden engagiert. Mathy war 35 Jahre Vorsitzender des Mainzer Altertumsvereins. Bereits 1970 mit 35 Jahren wurde er dessen 1. Vorsitzende. Von 2007 bis zu seinem Tod war er Ehrenvorsitzender des Altertumsvereins.[1] Er galt als profunder Kenner der Geschichte der Stadt, der Universität und der Region. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Geschichte der Stadt Mainz in der Spätphase des Alten Reiches, der Französischen Revolution und der napoleonischen Zeit, sowie der alten und neuen Mainzer Universität. So gestaltete er die Feierstunde zum 200-jährigen Bestehen des Mainzer Hauptfriedhofes im Jahr 2003.[2] und referierte über die Geschichte der Stadtbibliothek Mainz [3] In diesem Zusammenhang referierte er auch über Wilhelm Heinse.[4] Mathy beschäftigte sich auch mit früheren Mainzer Historikern wie Stephan Alexander Würdtwein[5]. Er war 10 Jahre Mitglied der CDU Stadtratsfraktion und diente ihr unter anderem als kulturpolitischer Sprecher. Mathy lebte in Mainz-Bretzenheim.

Auszeichnungen und Ehrungen

Aufgrund seiner Verdienste wurde Mathy vielfach geehrt. So erhielt er im Jahr 2000 für sein außergewöhnliches Engagement das Römische Kaisermedaillon „Mogontiacum“ von Oberbürgermeister Jens Beutel verliehen. 1988 wurde er mit der Würde eines Ehrensenators der Universität Mainz ausgezeichnet.

Literatur

In vielen Publikationen machte er seine kulturhistorischen Einsichten und Erfahrungen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich. Zusammen mit Leo Just schrieb er das Standardwerk über die Historie und Neuentstehung der Mainzer Universität Die Universität Mainz. Grundzüge ihrer Geschichte Mushakesche Verlagsanstalt-Franzmathes Verlag

Zum Wiedereröffnung der Universität erschien die Publikation: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Ut omnes unum sint, Hrsg.: Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Die Wiedereröffnung der Mainzer Universität vor vierzig Jahren, mit einem Vortrag von Helmut Mathy, Mainz 1987

Schriften

  • Die erste Landesuniversität von Rheinland-Pfalz. Studien und Essays zu ihrer Entstehungsphase, herausgegeben aus Anlass des 50jährigen Bestehens von Rheinland-Pfalz (=Schriften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Heft 8) ISBN 3-9802819-5-7, Mainz 1997;
  • Die Geschichte des Mainzer Erzkanzlerarchivs 1782-1815. Bestände- Organisation-Verlagerung, Band V, {Franz Steiner Verlag GmbH} Wiesbaden 1969
  • Die Universität Mainz 1477.1977, hrsg. von Präsident und Senat, Verlag Dr. Hanns Krach, 1. Auflage Mainz 1977, ISBN 3-87439-041-1
  • Die Wirklichkeit übertrifft die Vision. Gespräch mit Karl Holzamer über die Frühzeit der Johannes Gutenberg-Universität , Schriften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Heft 3, ISBN 3-9802819-3-0, (Schmidt Verlag) Mainz 1996
  • Entschlüsselte Schilder, Straßennamen auf dem Campus, Mainz 1986
  • Über Leben u. Werk des Stephan Alexander Würdtwein (1722-1796), in: Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte; Hrsg.: Stadt Mainz; Verlag Hermann Schmidt Mainz 10, 1990, Heft 2, S. 84-88
  • zusammen mit Wolfgang Dobras, Franz Dumont und Ferdinand Scherf: Ein Meister der Stadtgeschichte. Der Mainzer Historiker Karl Georg Bockenheimer (1836-1914).; Mainzer Zeitschrift 96/97 2001/2002. Festschrift für Friedrich Schütz., S. 271 - 287

Einzelnachweise

  1. Prof Dr. Helmut Mathy wird für seine außerordentlichen Verdienste als 1. Vorsitzender des Mainzer Altertumsvereins von 1970 bis 2007 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
  2. Feierstunde zum 200-jährigen Bestehen des Mainzer Hauptfriedhofes
  3. Mathy, Gründung und Frühgeschichte der Mainzer Stadtbibliothek. In: Zur Geschichte rheinischer Stadtbibliotheken
  4. Wilhelm Heinse. Ein intellektuell-literarisches Leben im Mainz der Erthal-Zeit, Vortrag vom 30. Juni 2003
  5. Helmut Mathy: Über Leben u. Werk des Stephan Alexander Würdtwein (1722-1796), in: Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte; Hrsg.: Stadt Mainz; Verlag Hermann Schmidt Mainz 10, 1990, Heft 2, S. 84-88

Weblinks


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