Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
Rechtsform GmbH
Gründung 1965 als IMB (Institut für Molekulare Biologie, Biochemie und Biophysik), Umbenennungen: 1968 in GMBF, 1976 in GBF, 2006 in HZI
Sitz Braunschweig
Leitung Prof. Dirk Heinz (Wissenschaftlicher Geschäftsf.), Ulf Richter (Administrativer Geschäftsf.)
Mitarbeiter ca. 700
Umsatz 45 Mio. EUR (2010)
Branche Biologische Infektionsforschung, Biotechnologische Forschung
Website www.Helmholtz-HZI.de

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) entstand am 18. Juli 2006 durch Umbenennung [1][2] aus der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbh (GBF) und ist ein Zentrum für Infektionsforschung im niedersächsischen Braunschweig. Es gehört der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren an, der größten außeruniversitären Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das heutige Zentrum für Infektionsforschung hat eine jahrzehntelange Geschichte. Seine Entwicklung geht auf das Jahr 1965 zurück. Damals wurde in Braunschweig der Vorläufer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung gegründet, das Institut für Biophysik (IMB). Initiator ist der Chemiker Prof. Dr. Hans Herloff Inhoffen (1906-1992). Er wurde von weiteren namhaften Wissenschaftlern unterstützt, insbesondere von dem Chemie-Nobelpreisträger Professor Dr. Manfred Eigen. 1968 erfolgte ein wichtiger Schritt für die künftige Entwicklung und spätere staatliche Unterstützung. Mit Hilfe der Volkswagen-Stiftung wird das IMB zur Gesellschaft für Molekularbiologische Forschung mbH (GMBF) umgewandelt.

Schwerpunkt der Forschungsarbeit

Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Untersuchung von Krankheitserregern, die medizinisch relevant sind oder als Modell für die Erforschung von Infektionsmechanismen genutzt werden können. Träger des HZI sind die Bundesrepublik Deutschland (90 Prozent) und das Land Niedersachsen (10 Prozent). Das HZI beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und verfügt über einen Jahresetat von rund 45 Millionen Euro.

Das HZI arbeitet eng mit Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland zusammen und gehört dem nationalen Genomforschungsnetz an. Im Rahmen eines EU-unterstützten Programms zur Eliteförderung bildet es – gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover – Nachwuchswissenschaftler zu qualifizierten Infektionsforschern aus. Im November 2010 wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Partner im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung ausgewählt.

Wissenschaftler gehen neue Wege

2011 hat die Deutsche Krebshilfe erstmals für ein Krebs-Projekt des HZI Fördermittel von 245.000 Euro bereitgestellt. [3] Wissenschaftler um Dr. Siegfried Weiß untersuchen, wie Bakterien Tumoren abtöten können. Gezielt wird erforscht, wie die sonst gefährlichen Salmonellen für die Zerstörung von Krebszellen eingesetzt werden können. „Eine Krebs-Therapie mit aktiven Krankheitserregern war bislang undenkbar“, erklärte Weiß.

Zur Bereitstellung der Fördermittel aus privaten Spenden der Bürger an die von der Ärztin Mildred Scheel gegründete gemeinnützigen Organisation erklärte ihr Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven: “Im Kampf gegen den Krebs ist die Deutsche Krebshilfe stets darum bemüht, neue und innovative Therapieansätze zu fördern“. Dass Tumoren von Bakterien angegriffen werden, sei schon länger bekannt. „Doch dieses Phänomen aktiv zu nutzen, um die Heilungschancen von Krebs-Patienten zu verbessern, wäre ein großer Fortschritt in der Behandlung von Krebs“, sagte der Krebsexperte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft
  2. Selbstdarstellung der Geschichte des HZI
  3. Pressemeldung Deutsche Krebshilfe vom 25. Januar 2011, Projekt Nr.109439
52.212510.532222222222

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