Hellmuth Walter

Hellmuth Walter

Hellmuth Walter (* 26. August 1900 in Wedel bei Hamburg; † 16. Dezember 1980 in Upper Montclair (New Jersey)) war ein deutscher Erfinder und U-Boot-Entwickler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Studienabschluss im Jahr 1923 an der Technischen Hochschule Charlottenburg in Berlin war er zunächst als Konstrukteur für Turbinen bei der Vulkanwerft in Hamburg tätig. Später entwickelte er Flugabwehrgeräte für die Reichswehr.

Ab 1930 arbeitete er bei der Germaniawerft in Kiel, wo er damit begann, seine Idee der Gasturbine als Antrieb für U-Boote in die Tat umzusetzen (Walter-Antrieb). Walter entwickelte auch Raketenantriebe (zum Beispiel für die Messerschmitt Me 163 und die Heinkel He 176), Starthilfsraketen und Torpedoantriebe.

1935 gründete Walter in Kiel die Firma Ingenieurbüro Hellmuth Walter, anfänglich mit einem Mitarbeiter, 1936 bereits mit 300 Mitarbeitern.[1] 1939/1940 zog man in neue Werksräume am Tannenberg in direkter Nachbarschaft zum Nord-Ostsee-Kanal.[1] 1945 waren in den Werken 5.000 Personen einschließlich der Zwangsarbeiter beschäftigt.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk unter britische Kontrolle gestellt und Walter im Oktober 1946 mit einem Teil seiner Mitarbeiter nach England gebracht, um dort weiter am Walter-Antrieb zu arbeiten.[1] 1949 kehrte er zurück nach Deutschland, das Werk wurde wieder seiner Leitung übergeben.[1] Doch wenige Monate später übersiedelte er in die USA. Dort arbeitete er bei der Fabrik Worthington in Harrison (New Jersey).

1956 gründete er in Kiel die Hellmuth Walter GmbH, in der 1967 ein ziviles U-Boot mit Walterantrieb mit der Bezeichnung „STINT“ entworfen wurde.

Literatur

  • Karl Günther Strecker: Vom Walter-U-Boot zum Waffelautomaten. In: „Beiträge zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik“. Band 2, Köster Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89574-438-7.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e Kiel, Mai 1945: Britische Truppen besetzen die Kriegsmarinestadt, Von Renate Dopheide, Band 83 von Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, ISBN 9783937719580, Seiten 74 bis 83

Weblinks


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