Hellmann Worldwide Logistics

Hellmann Worldwide Logistics
Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG
Hellmann Worldwide Logistics-Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1871
Sitz Osnabrück, Deutschland

Leitung

  • Klaus Hellmann
  • Jost Hellmann
Mitarbeiter 9.228 (2010)
Umsatz 2,65 Milliarden Euro (2010)[1]
Branche Logistik
Website www.hellmann.net
Ehemaliger Speicher III, seit 2008 von Hellmann als Bürogebäude genutzt

Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG (bis 1999 Gebr. Hellmann) ist ein international arbeitendes deutsches Transport- und Logistikunternehmen mit Sitz in Osnabrück (Niedersachsen).

Es ist tätig in den Bereichen Logistikdienstleistung, Gütertransport auf der Straße, Schiene, per Schiff und Flugzeug, IT-Lösungen, Warehousing, Consulting und Entsorgungsdienstleistung. Das 1871 gegründete Unternehmen hatte 2010 9.228 Beschäftigte. Es befindet sich in vierter Generation in Familienbesitz. Hellmann betreibt in Osnabrück die Spedition auf einer Gesamtfläche von 210.000 Quadratmetern. Am 30. August 2008 bestanden in Deutschland 24 Niederlassungen. In Osnabrück beschäftigt Hellmann 1.271 Mitarbeiter; bundesweit hat Hellmann 316 Auszubildende[2]. In Bremen sind knapp 400 Mitarbeiter beschäftigt. Das Gelände im Bremer Güterverkehrszentrum hat eine Größe von 100.000 Quadratmetern[3].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1871 machte sich Carl Heinrich Hellmann in Osnabrück als Spediteur selbstständig. Er transportierte Waren mit Pferdefuhrwerken. Seine Söhne Heinrich Hellmann und Friedrich Hellmann führten das Unternehmen fort und änderten den Namen 1906 in „Gebr. Hellmann“. Das Unternehmen wuchs stetig; 1935 hatte es 60 Beschäftigte.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm mit Heinrich Hellmanns Sohn Heinz Hellmann die dritte Generation das Unternehmen; ihm stand Heinrich Hellmanns Bruder Emil Hellmann zur Seite. Die Firma Gebr. Hellmann expandierte nach Hamburg, wo 1949 eine Niederlassung gegründet wurde, eine Weitere kam 1953 in Bremen hinzu. Bereits im Jahre 1959 legte Emil Hellmanns Sohn Joachim durch die Gründung des "11er-Kreises" befreundeter Spediteure den Grundstein für Stückgutnetzwerke. Noch heute gilt der "11er-Kreis" als Basis für das Kooperationsnetzwerk System Alliance. 1960 nahmen die Vettern Heinz und Joachim eine Umschlaganlage für Spediteur-Sammelgut am heutigen Firmensitz an der Elbestraße in Osnabrück in Betrieb. Sie verfügte über den ersten Unterflurkettenförderer in Europa.

Gemeinsam leiten Jost und Klaus Hellmann seit 1983 das Unternehmen, nachdem bereits 1976 Klaus Hellmann in das Unternehmen eingetreten war[4]. Im selben Jahr gründete dieser mit weiteren Transportunternehmen den Paketdienst DPD. Er wurde später an die französische La Poste verkauft. Mit einer Niederlassung in Hongkong begann 1982 der Ausbau eines weltweiten Niederlassungsnetzes. Besonders nennen könnte man hier die Übernahme von Mitchell Cotts in Großbritannien in 1988, den Ausbau den Partnernetzwerkes nach Osteuropa 1992 sowie die Mitbegründung des Night Star Express ein Jahr darauf.

Seit 1999 firmiert Gebr. Hellmann unter dem Namen „Hellmann Worldwide Logistics“.

2001 eröffnete Hellmann das „Digital Community Center“ in Osnabrück. 2002 wurde die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft gegründet, an der die „LH Bekleidungsgesellschaft“ beteiligt ist. An ihr halten die Lion Apparel Deutschland GmbH und Hellmann gleich große Anteile. Zusammen mit der Unternehmensberatung Mummert + Partner erhielt Hellmann 2001 unter der Bezeichnung Pilotprojekt 9.2 den Auftrag zur Schaffung eines Verkehrs- und Transportverbundes der Bundeswehr. Das Projekt wurde 2003 abgeschlossen. Im gleichen Jahr, offiziell seit 2004, begann Hellmann auch mit der Bahnverladung und damit der Entlastung des Straßenverkehrs durch die Schiene.

Im Jahr 2003 machte das Unternehmen den größten Teil seines Umsatzes von zwei Milliarden Euro außerhalb Deutschlands[5].

Im November 2005 ehrte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff Klaus Hellmann mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens. Die Auszeichnung begründete Wulff mit dem vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz Hellmanns, der als Unternehmer ethisch und nachhaltig handele[6].

Der Wert des Gesamtvermögens von Klaus und Jost Hellmann wurde laut den Manager Magazinen aus den entsprechenden Jahren wie folgt geschätzt:
Im Jahr 2005: 650 Millionen Euro[7] und im Jahr 2008: 1,15 Milliarden Euro[8]

In einem Versuch des Landes Niedersachsen setzte Hellmann den EuroCombi, besser bekannt als „GigaLiner“, ein. Die einjährige Ausnahmegenehmigung wurde aber nach dem 31. Oktober 2007 nicht weiter verlängert.

Im April 2008 bezogen 160 Hellmann-Beschäftigte einen zum Bürogebäude umgebauten Getreidespeicher aus dem Jahr 1934 im Osnabrücker Hafen. Der Speicher III, umgebaut von dem Architekten Norbert Reisige und dem Innenarchitekten Christian Kolde, wurde im Oktober 2008 mit der von der WirtschaftsWoche und der koelnmesse vergebenen Auszeichnung „Best Office Award 2008“ in der Kategorie „National“ ausgezeichnet[9][10].

Im Februar 2009 meldete die Firma für sechs Monate Kurzarbeit an[11].

Soziales Engagement

Klaus und Jost Hellmann engagieren sich bei vielen sozialen Projekten. So sorgte die Hellmann Worlwide Logistics unter anderem 2011 dafür, dass die Ausstellung der United Buddy Bears – The Minis, eine "Aktion für Frieden und Toleranz", wie sie vom Ministerpräsidenten von Niedersachsen, David McAllister, bezeichnet wurde, nach Osnabrück kam[12]. Die Aktivitäten rund um diese Ausstellung generierten Spenden in Höhe von 120.000,- Euro, die dem Zoo Osnabrück sowie mehreren Kindereinrichtungen zugute kommen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Offizielle Webseite
  2. Info aus dem Artikel der NOZ vom 30. August 2008
  3. Weser Kurier vom 15. Juli 2009
  4. Unternehmensbericht (pdf Datei)
  5. Manager-Magazin vom 17. August 2004
  6. Presseinformation der Niedersächsischen Staatskanzlei zur Ehrung Klaus Hellmanns
  7. Neue Presse vom 12. Oktober 2005, zitiert in DGB-Materialien: „Phantom Reichtum - ein anderer Blick auf Niedersachsen“ (PDF-Datei)
  8. . Die Vermögen und „Stundenlöhne“ der 300 reichsten Deutschen 2007 [1] zitiert aus manager-magazin 2007 spezial: Die 300 reichsten Deutschen.
  9. Best Office Award 2008 auf der Seite der WirtschaftsWoche (Fotos)
  10. Bericht in der WirtschaftsWoche vom 11. Oktober 2008
  11. Stefan Prinz: Krise trifft Osnabrücker Speditionen In: Neue Osnabrücker Zeitung vom 24. März 2009 (Hinweis: Das angegebene Datum 24. März 2008 ist falsch - die so genannte Abwrackprämie gab es erst ab Januar 2009)
  12. Neue Osnabrücker Zeitung, 18. August 2011

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