Almetal-Bahn

Almetal-Bahn
Almetalbahn Paderborn–Brilon
Strecke der Almetalbahn
Streckenverlauf
Kursbuchstrecke (DB): 174d, 198p, 198e,
298g, 238e, 345
Streckennummer: 2961
Streckenlänge: 59,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kategorisierung Nebenbahn
Eröffnung: 20. Okt. 1899
Schließung Personenverkehr: 30. Mai 1981
Fahrgäste/Tag: stillgelegt
(teilw. Museumsbetrieb)
Güterverkehr: bei Bedarf
Verkehrsträger: Deutsche Bahn, WAB
Verbundgebiet(e): NPH
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke nach Warburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Sennebahn nach Bielefeld
0 Paderborn Hbf
Strecke nach Hamm
2,6 Alme
4,4 Wewer
6,9 Alme
7,7 Borchen
10,0 Alfen
12,1 Alme
12,7 Niederntudorf
15,8 Alme
16,2 Wewelsburg
16,7 Alme
16,9 Alme
17,0 Wewelsburger Tunnel (143 m)
18,1 Alme
18,3 Ahden
18,5 Ahdener Tunnel (118 m)
20,0 Alme
21,8 Brenken
26,1 ehem. Strecke nach Geseke
26,6 Büren (Westf)
Brücke (mittel)
30,0 Weiner Viadukt
30,1 Weine
32,3 Siddinghausen
36,3 Ringelstein
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
43,3 Alme
Tunnel
44,2 Almer Tunnel (100 m)
47,5 Thülen
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
47,7 Thülen Rekostein
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
50,0 Brilon Egger
52,0 ehem. Möhnetalbahn nach Soest
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
52,4 Brilon Stadt
Tunnel
56,2 Gudenhagener Tunnel (280 m)
56,4 Gudenhagen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
58,9 Obere Ruhrtalbahn nach Warburg
Bahnhof, Station
59,7 Brilon Wald
Strecke – geradeaus
58,9 Obere Ruhrtalbahn nach Hagen

Die Almetalbahn ist eine etwa 60 km lange, zumeist eingleisige Nebenstrecke von Paderborn über Büren nach Brilon. Sie ist benannt nach der Alme, durch deren Tal sie in nord-südlicher Richtung führt. Zwischen Büren und Paderborn ist die Strecke stillgelegt und abgebaut aber zunächst nicht entwidmet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Trassierung der Strecke, einer der landschaftlich schönsten Eisenbahnlinien des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), erfolgt zwischen 1898 und 1901. Zeitgleich wird die Verbindungsstrecke Geseke–Büren zur Bahnstrecke Hamm–Warburg geplant und gebaut.

Eröffnung und Betrieb

Das nördliche Teilstück von Paderborn bis Büren wird am 20. Oktober 1899 eröffnet; am 1. April 1901 wird die Reststrecke zwischen Büren und Brilon in Betrieb genommen. Auf der Strecke findet Personen- und Güterverkehr zunächst mit Dampflokomotiven, später mit Diesellokomotiven und Triebwagen statt. Ab 1950 ist die Strecke sogar an das Fernverkehrsnetz angeschlossen über den täglichen „HeckeneilzugBremenPaderbornBürenBrilonFrankfurt am Main.

Stilllegung, Abbau und Restverkehr

Auf dem Teilstück zwischen Büren und Brilon wird der regelmäßige Personenzugverkehr 1974 wegen Oberbaumängeln eingestellt und damit auch der Heckeneilzug. Am 30. Mai 1981 wird schließlich der verbliebene Personenverkehr auf der Strecke eingestellt. Auf den Teilstücken zwischen Paderborn und Büren und zwischen Brilon und Brilon-Wald gab es bis zu diesem Zeitpunkt noch regelmäßigen Personenverkehr.

Bis Ende 1995 wird die Strecke noch im Güterverkehr genutzt. Dann wird auch dieser eingestellt. Nur das 10 km lange Teilstück zwischen Brilon-Wald zur Firma Egger in Brilon wird auch heute noch im Güterverkehr befahren. Der Teil zwischen Brilon-Egger und Büren ist heute an die RWE für Trafotransporte verpachtet und wird als Anschlussbahn betrieben.

Versuchte Wiederbelebung

Im Jahre 1999 übernimmt die Westfälische Almetalbahn GmbH den Streckenteil Paderborn–Büren mit dem Versuch, den Güterverkehr wieder zu beleben und für Ausflugsfahrten mit einer historischen Dampfeisenbahn zu nutzen. Es bleibt allerdings bei einzelnen Bedarfsgüter- und Museumsbahnfahrten und zum 30. Juni 2006 wird dieser Streckenteil stillgelegt und kurz darauf abgebaut.

Gegenwart

Ehemaliger Schienenbus der Westfälischen Almetalbahn e.V. in Nachnutzung auf einem Abstellgleis in Hagenow, Oktober 2007

Die Strecke ist zwar zwischen Paderborn und Büren abgebaut, allerdings ist sie im gesamten Verlauf nicht entwidmet, und es gibt Überlegungen, den Flughafen Paderborn-Lippstadt anzubinden, da sich dieser in Ahden nur unweit der Strecke befindet.

Auf dem Abschnitt Büren-Weine–Brilon findet seit einigen Jahren in den Sommermonaten Museumsbetrieb statt. Dieser wurde zunächst von Dortmunder Eisenbahnfreunden unter dem Namen "Westfälische Almetalbahn e.V." (WAB) mit einer alten Straßenbahn durchgeführt. Später wurde die Straßenbahn durch Schienenbusse ersetzt. Der Verein hat sich vor einigen Jahren von der Strecke zurückgezogen. Seitdem übernimmt der Waldbahn Almetal e.V. den Museumsbetrieb auf der unteren Almetalbahn. Eingesetzt werden dazu Schienenbusse.

Auf dem Abschnitt Brilon-Egger−Brilon-Stadt−Brilon-Wald betreiben Railion und die Westfälische Landeseisenbahn (WLE) Güterverkehr zur Firma Egger. Der an die RWE AG verpachtete Abschnitt zwischen Thülen und Büren dient zum Trafotransport zwischen den Umspannwerken Nehden und Büren.

Im Jahr 2007 wurden die Gleise zwischen Brilon-Wald und Brilon-Egger saniert, da die Firma Egger einen gesteigerten Bedarf nach Bedienung hat und die Sanierung der Gleise eine Bedingung für einen Ausbau des Standortes Brilon war.

Zukunft

Es gibt es Pläne Brilon-Stadt über eine über Brilon-Wald hinaus verlängerte Regionalbahnverbindung wieder an den SPNV anzubinden. Die Realisierung wurde aber bereits mehrere Male verschoben. Ende 2008 hat das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen zugesagt, den Bahnhof Brilon Stadt in den Infrastrukturfinanzierungsplan aufzunehmen, wenn der Zweckverband Ruhr-Lippe (ZRL) den Schienenpersonennahverkehr für die Bahnstrecke Brilon-Wald - Brilon-Stadt bestellt. Derzeit werden die erforderlichen Kosten für die Infrastruktur und die Verkehrsleistungen ermittelt. Die Entscheidung über die Bestellung des Verkehrs soll im Laufe des Jahres 2009 fallen.[1]

Eine Entwidmung des Streckenteils Paderborn-Büren ist zunächst für einige Jahre aufgeschoben worden, um hier die Machbarkeit einer Reaktivierung der Strecke und eine Anbindung des Flughafens Paderborn-Lippstadt prüfen zu können.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Pressemitteilung des ZRL vom 19.12.2008, Förderzusage für den Bahnhof Brilon-Stadt vom Land NW unter bestimmten Voraussetzungen in Aussicht gestellt: Chancen werden geprüft - Entscheidung steht aber noch aus!. Abgerufen am 28.02.2009.

Weblinks

Quellen und Literatur

  • Wilhelm Grabe (Hrsg.): Unter Dampf und Diesel bei Tag und Nacht. Lebendige Geschichte der Almetalbahn. Begleitbuch zur Sonderausstellung 9. September–30. Dezember 2007 im Kreismuseum Wewelsburg. ISBN 978-3-00-022097-5
  • Josef Högemann: Paderborn - Brilon Wald. in: Wolf-Dieter Machel (Hrsg.): Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland, München 2002, S.1–12.

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