Heinz Risse

Heinz Risse

Heinz Risse (* 30. März 1898 in Düsseldorf; † 17. Juli 1989 in Solingen) war ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinz Risse wuchs in Düsseldorf auf. Er besuchte dort das Gymnasium an der Klosterstraße. Nach dem Notabitur 1915 schickte man den 17-Jährigen wie viele andere seines Jahrgangs in den Ersten Weltkrieg. 1918 wurde er durch einen Granateinschlag verschüttet, überlebte aber im Gegensatz zu den einundzwanzig Mitschülern seines Jahrgangs als einziger den Krieg. Anschließend studierte er an den Universitäten in Marburg, Frankfurt am Main und Heidelberg Nationalökonomie und Philosophie. Er beendete sein Studium mit einer Promotion bei dem Heidelberger Soziologen Alfred Weber und bei dem Philosophen Heinrich Rickert zum Doktor der Philosophie.[1] Ab 1922 war Risse in der Wirtschaft tätig, zeitweise auch im Ausland. Später war er als einer der ersten vereidigten Wirtschaftsprüfer in Solingen ansässig. Diesen Beruf übte er auch weiter aus, nachdem er seit Ende der Vierzigerjahre mit dem Verfassen von Romanen, Erzählungen und Essays angefangen hatte.

Heinz Risse war von 1952 bis 1962 und von 1965 bis 1984 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland; er beendete die Mitgliedschaft beide Male durch Austritt. 1952 erhielt Heinz Risse unter anderem neben Luise Rinser, Heinrich Böll und Siegfried Lenz den René-Schickele-Preis, 1956 den Immermann-Preis der Stadt Düsseldorf, 1974 den Kulturpreis der Stadt Solingen. Zu seinem 90. Geburtstag stiftete Risse einen Preis für Literaturkritik, der seinen Namen trägt.

Werke

  • Soziologie des Sports, Berlin 1921
  • Die Flucht hinter das Gitter, Hamburg 1948
  • Irrfahrer, Hamburg 1948
  • Das letzte Kapitel der Welt, Stuttgart 1949
  • Wenn die Erde bebt, München [u. a.] 1950
  • Fledermäuse, Bremen 1951
  • Schlangen in Genf, Krefeld 1951
  • So frei von Schuld, München 1951
  • Die Fackel des Prometheus, München 1952
  • Belohne dich selbst, Bremen 1953
  • Dann kam der Tag, München 1953
  • Die Grille, Bremen 1953
  • Simson und die kleinen Leute, München 1954
  • Fördert die Kultur!, München 1955
  • Sören der Lump, München 1955
  • Große Fahrt und falsches Spiel, München 1956
  • Wuchernde Lianen, München 1956
  • Das Duell mit dem Teufel, Hamburg 1957
  • Einer zuviel, München 1957
  • Gestein der Weisen, München 1957
  • Immermannpreis-Reden 1957, München 1957 (zusammen mit Erwin Laaths)
  • Paul Cézanne und Gottfried Benn, München 1957
  • Buchhalter Gottes, München 1958
  • Die Insel der Seligen, München 1958
  • Die Stadt ohne Wurzeln, München 1958
  • Die Schiffschaukel, München 1959
  • Der Diebstahl, Lübeck [u. a.] 1962
  • Fort geht's wie auf Samt, München 1962
  • Feiner Unfug auf Staatskosten, Hamburg 1963
  • Ringelreihen oder die Apologie des Verbleibs im Zimmer, München [u. a.] 1963
  • Public Relations, Hamburg 1964
  • Macht und Schicksal einer Leiche und andere Erzählungen, Krefeld 1967
  • Solingen, so wie es war, Düsseldorf 1975
  • Skepsis ohne Trauerflor, Hamburg 1980
  • Berkeley und der Demiurg, Bielefeld 1983
  • Der Diebstahl und andere Nachrichten aus der Soziologie des Sports, der Moral und der Sprache, Vastorf 1984
  • Dreiunddreißig seinesgleichen erst ein Fragezeichen? oder Die Bandwurmweisheit, Gifkendorf 1985
  • Familienfürsorge. Über das Melancholische in der Kunst, Vastorf bei Lüneburg 1985
  • Fiscalia curiosa, Gifkendorf bei Lüneburg 1986
  • Es hätte anders ausgehen sollen, Gifkendorf bei Lüneburg 1988
  • Das Gottesurteil

Literatur

  • [Anonym]: Heinz Risse 70 Jahre. Festschrift Heinz Risse, Scherpe, Krefeld 1968
  • Richard A. Borth: The immaterialism of Heinz Risse as reflected in his literary writings, University thesis, Lincoln, Neb. 1976
  • Barbara Sigrid Ma: The concept of freedom in the works of Heinz Risse, UMA, Ann Arbor, Mich. 1978 (zugl. University thesis, Pittsburgh, Penn. 1972)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte aus dem Bergischen Land. Heinz-Risse-Literaturpreis 1998. hrsg. v. d. Bürgerstiftung Baden, Solingen 1999, S. 140, ISBN 3-930315-18-1.

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