Heinrich Pesch

Heinrich Pesch

Heinrich Pesch (* 17. September 1854 in Köln; † 1. April 1926 in Valkenburg) war ein katholischer Theologe, Jesuit, Nationalökonom und Sozialphilosoph.

Heinrich Pesch gilt als Begründer des Solidaritätsprinzips der katholischen Soziallehre. Er war Lehrer von Oswald von Nell-Breuning. Mit seinem fünfbändigen „Lehrbuch der Nationalökonomie“ schuf er die wesentlichen Grundsätze der fünf Jahre nach seinem Tod erschienenen Enzyklika Pius XI.Quadragesimo anno“.

Pesch geht in seinem Werk davon aus, dass zwischen dem Individuum und der Gesellschaft ein wechselseitiges Abhängigkeits- und Verpflichtungsverhältnis besteht. Aus diesem Grundgedanken entfaltet er sein „soziales Arbeitssystem“, in dem der Mensch und der Dienst am Gemeinwohl als Ziel der Wirtschaft definiert werden. Pesch befürwortet Privatwirtschaft und freie Konkurrenz, die aber der sozialen Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl als regulative Prinzipien unterstellt sein sollen.

Nach ihm ist die katholische Akademie der Diözese Speyer, das Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen, benannt; es wird von Jesuiten geleitet.

Der UNITAS-Verband verleiht einen nach Pesch benannten Preis für besondere Verdienste um die Ausgestaltung und Verwirklichung der katholischen Soziellehre.[1]

Inhaltsverzeichnis

Werke

  • Lehrbuch der Nationalökonomie, 5 Bde, Freiburg 1905-1923
  • Liberalismus, Sozialismus u. christl. Gesellschaftsauffassung, 2 Bde, Freiburg 1893-1900
  • Die sociale Befähigung der Kirche, 2., verm. Aufl., Berlin 1899

Literatur

  • Gerhard Kreyssig, Der Solidarismus als sozialwissenschaftliches Prinzip in der Formulierung durch Heinrich Pesch, Diss. Univ. Leipzig, 1925.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Pesch im Unitas-Lexikon

Weblinks


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