Heinrich Krehle

Heinrich Krehle

Heinrich Krehle (* 21. Januar 1892 in München; † 16. Oktober 1969 ebenda) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (CSU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Krehle eine Schreinerlehre, die er mit der Gehilfenprüfung abschloss. Anschließend bildete er sich an einer Handwerkerzeichenschule fort. Er schloss sich 1909 der Gewerkschaft an und ging im gleichen Jahr auf Wanderschaft, die ihn bis 1912 in verschiedene deutsche Städte und die Schweiz führte. Nach dem Militärdienst nahm er von 1914 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Während des Krieges wurde er an der Westfront und in Palästina eingesetzt. Zuletzt geriet er in Ägypten in britische Gefangenschaft, aus der er 1920 entlassen wurde.

Krehle arbeitete von 1920 bis 1922 als Schreinergehilfe in München. Er besuchte in den 1920er-Jahren sozialpolitische und volkswirtschaftliche Lehrgänge an einer Volkshochschule und war von 1922 bis 1930 Geschäftsführer des Zentralverbandes Christlicher Holzarbeiter. 1930 wurde er Landessekretär der Christlichen Gewerkschaften in Bayern und Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Krehle seiner Ämter enthoben. Er war zunächst arbeitslos und seit 1934 als Angestellter beim katholischen Kirchensteueramt tätig, bis er 1935 als Angestellter in die Reichsfinanzverwaltung wechselte. Von 1939 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach dem Kriegsende beteiligte er sich am Wiederaufbau des Bayerischen Gewerkschaftsbundes (BGB).

Partei

Krehle zählte 1945 zu den Mitbegründern der CSU in Bayern. Er war 1945/46 Mitglied des Vorläufigen Landesausschusses der CSU und von 1946 bis 1949 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes München. Von 1946 bis 1957 war er Mitglied im Landesvorstand der Christsozialen. Daneben fungierte er seit 1947 als Vorsitzender der Christlich Sozialen Arbeitnehmerunion (CSA).

Abgeordneter

Krehle war 1945/46 Ratsmitglied der Stadt München. Von Juni bis Oktober 1946 gehörte er der Verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns an. Am 10. Dezember 1948 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er bis 1958 angehörte.

Öffentliche Ämter

Krehle wurde am 22. Oktober 1945 als Staatssekretär im Staatsministerium für Arbeit und Soziale Fürsorge in die von Ministerpräsident Wilhelm Hoegner geführte Regierung des Freistaates Bayern berufen. Er gehörte seit 1946 auch der von Ministerpräsident Hans Ehard geleiteten Folgeregierung an und wurde von diesem am 20. September 1947 zum Staatsminister für Arbeit und Soziale Fürsorge ernannt. Nach der Bildung einer Koalition aus CSU und SPD musste er am 18. Dezember 1950 die Leitung des Ministeramtes an den sozialdemokratischen Politiker Richard Oechsle abgeben. Anschließend war er bis zu seinem Ausscheiden aus der Landesregierung am 14. Dezember 1954 erneut Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium.

Siehe auch

Auszeichnungen

1959: Bayerischer Verdienstorden

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krehle — Heinrich Krehle (* 21. Januar 1892 in München; † 16. Oktober 1969 ebenda) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kre — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hillermeier — Karl Hillermeier (* 1. Dezember 1922 in Wallmersbach) ist ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Ehard III (Bayern) — Das Kabinett Ehard III bildete vom 18. Dezember 1950 bis zum 14. Dezember 1954 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Nach der Wahl zum 2. Bayerischen Landtag am 26. November 1950, bei welcher die CSU im Landtag nur einen Sitz mehr als die… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Hoegner I (Bayern) — Das Kabinett Hoegner I bildete vom 28. September 1945 bis zum 16. Dezember 1946 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Ebenso wie zuvor schon das Kabinett Schäffer ist die Regierung Hoegner von der US amerikanischen Besatzungsmacht… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Neubauer (Politiker) — Franz Neubauer (* 10. Mai 1930 in Großsichdichfür/Kreis Marienbad, Sudetenland, heute Tschechien) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CSU). Er lebt in Nußdorf am Inn. Er ist mit der ehemaligen Vorzimmerdame div. bayerischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Haderthauer — Christine Haderthauer, 2008 Christine Haderthauer (* 11. November 1962 in Neumünster) ist eine deutsche Politikerin (CSU) und seit dem 30. Oktober 2008 Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Ehard II (Bayern) — Das Kabinett Ehard II bildete vom 20. September 1947 bis zum 18. Dezember 1950 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Zur Neubildung des Kabinetts kam es, da die SPD aus der Kolaitonsregierung Ehard I austrat und die SPD Minister… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Ehard I (Bayern) — Das Kabinett Ehard I bildete vom 21. Dezember 1946 bis zum 20. September 1947 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Der Regierungsbildung ging die Wahl zum 1. Bayerischen Landtag nach Ende des Zweiten Weltkriegs voraus. Somit war das… …   Deutsch Wikipedia

  • Pirkl — Fritz Pirkl (* 13. August 1925 in Sulzbach Rosenberg; † 19. August 1993 in Marquartstein) war ein deutscher Psychologe und Politiker (CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”