Heinrich Gradl

Heinrich Gradl

Heinrich Gradl (* 13. Februar 1842 in Eger, Böhmen; † 3. März 1895 ebenda) war ein böhmischer Historiker und Musiker.

Heinrich Gradl war als Stadtarchivar der Stadt Eger angestellt. In dieser Eigenschaft verfasste er viele grundlegende Schriften zur Geschichte des Egerlandes. Als sein Hauptwerk darf die Herausgabe der Monumenta Egrana angesehen werden. Das ursprünglich in mehreren Bänden konzipierte Werk musste durch den frühen Tod Gradls auf den ersten Band beschränkt bleiben.

Gradl war ein Meister im Spiel des traditionellen böhmisch-egerländischen Dudelsacks (Bock); Konzerttouren führten ihn weit über das Sudetenland hinaus. Daneben betätigte er sich auch als Naturforscher und Linguist.

Heinrich Gradl starb mit nur 53 Jahren infolge eines Unfalls.

Im Egerer Kreisarchiv ist eine Büste von Heinrich Gradl aufgestellt. Dort werden auch sein Schreibtisch, den er zum Bett umfunktionieren konnte, sowie seine Filzpantoffeln aufbewahrt. Sein Nachfolger in der Funktion als Stadtarchivar war Karl Siegl.

Publikationen (Auswahl)

  • Die Privilegien der Stadt Eger : Festschrift zur Wanderversammlung des "Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen" (Eger, Pfingsten 1879). - Eger : Verl. der Stadtgemeinde , 1879. - 41 S.
  • Das Buch der Gebrechen am Egerer Schöffengericht, in: Archiv für Geschichte und Altertumskunde von Oberfranken (ArchGAOfrk) 15 H. 2, 1882, S. 215-274
  • Die Minderung des Egerlandes. Ein Beitrag zur Geschichte der s. g. Sechsämter, in: Archiv für Geschichte und Altertumskunde von Oberfranken (ArchGAOfrk) 15 H. 3, 1883, S. 1-89
  • Bamberger Turnierordnung von 1478, in: Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg (BHVB) 45, 1883, S. 87-97
  • Egerländisches Wörterbuch, Eger 1883
  • Die Chroniken der Stadt Eger, Prag : Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen, 1884. Erschienen als 3. Band in der Reihe "Deutsche Chroniken aus Böhmen" / hrsg. von L. Schlesinger. - Prag : Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen.
  • Monumenta Egrana. Denkmäler des Egerlandes als Quelle für dessen Geschichte, Bd. 1: 805-1322, Eger: Witz, 1886. (nur 1 Band erschienen)
  • Die Ortsnamen im Fichtelgebirge und in dessen Vorlanden. 1. Abt.: Deutsche Ortsnamen, in: ArchGAOfrk 18 H. 1, 1890, S. 1-177
  • Die Ortsnamen im Fichtelgebirge und in dessen Vorlanden. 2. Abt.: Slawische Ortsnamen, in: ArchGAOfrk 18 H. 3, 1892, S. 81-179
  • Die Reformation im Egerlande, Eger 1893
  • Geschichte des Egerlandes bis 1437, Prag 1893

Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen (MVGDB)

  • Aus den Sitten und Sagen des Egerlandes. 4 (1866), S. 26 f.
  • Die Federbilder in Eger. 5 (1867), S. 207 f.
  • Ein Beitrag zu Grenzbestimmung in West-Böhmen. 9 (1871), S. 91 f.
  • Die Herkunft der Egerländer. 18 (1880), S. 260 - 274
  • Eger und Heinrich von Plauen 1451 bis 1454. 19 (1881), S. 198 - 214
  • Die Irrlehre der Wirsperger. 19 (1881), S. 270 - 279
  • Materialien zur Geschichte des Ascher Gebietes. 20 (1882), S. 87 - 98
  • Waldsassener Gebiet in Böhmen. 20 (1882), S. 260 - 265
  • Egers angebliche Verpfändung im Jahre 1213. 20 (1882), S. 265 - 267
  • Zur Herkunft der Schlicke. 20 (1882), S. 347 - 351
  • Böhmen und Sachsen. Ein Beitrag zu den Handels- und Kommerz-Verhältnissen um die Mitte des 18. Jahrhundert. 21 (1883), S. 202 - 210
  • Beiträge zur Geschichte Nordwestböhmens. 21 (1883), S. 158 - 173, 318 - 329, 26 (1888), S. 266 - 282
  • Untersuchungen zur deutschen und böhmischen Geschichte. Nordgau und Regio Egere ca. 1100 bis 1322, Verpfändung des Egerlandes. 22 (1884), S. 131 - 166
  • Zur ältesten Geschichte der Regio Egere. 24 (1886), S. 1 - 33, 205 - 233
  • Noch einmal "Absroth". 27 (1889), S. 380 f.
  • Aus dem Egerer Archive. Beiträge zur Geschichte Böhmens und des Reiches unter Karl, Wenzel und Sigmund. 28 (1890), S. 180-192, 384-391, 29 (1891), S. 73, 79, 376-386, 30 (1892), S. 74 - 89, 31 (1893), S. 42-53.
  • Deutsche Volksaufführungen. Beiträge aus dem Egerlande zur Geschichte des Spiels und Theaters. 33 (1895), S. 121 - 152, 217 - 241, 315 - 336

Literatur


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