Heinrich Gottlieb Kühn

Heinrich Gottlieb Kühn

Heinrich Gottlieb Kühn (* 28. Juni 1788 in Dresden; † 10. Januar 1870 in Meißen) war ein sächsischer Geheimer Bergrat, Arkanist und Direktor der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen.

Kühn studierte ab 1804 an der Bergakademie Freiberg Bergwissenschaft, in Wittenberg Jura und ich Berlin Chemie. Als Bergreferendar beim Bergamt in Freiberg war auch an der geognostischen Landesuntersuchung beteiligt. 1814 wurde Kühn Inspektor der technischen Abteilung der Porzellanmanufaktur Meißen und zugleich Mitglied der Administration. Dort führte er Rund- und Etagenöfen ein, mit denen sich die Brennkapazität vervierfachen ließ. Kühn erfand 1817 das Chromoxidgrün als neue Unterglasurfarbe und das 1827 erstmals angewandte Verfahren zur Glanzvergoldung. 1837 entwickelte Kühn die Schiller- oder Lüsterfarben, die in der Keramikindustrie weite Verbreitung fanden. Am 1. Oktober 1849 wurde er zum Direktor der Porzellanmanufaktur berufen. Diese Stellung hatte er bis zu seinem Tode inne. Kühn entwarf auch die neue Manufakturanlage im Meißener Triebischtal und leitete 1863-65 den Umzug aus der Albrechtsburg.

Eine weitere Erfindung Kühns war 1846 die so genannte Feuerlöschbombe, die als Kühnsche Feuerlöschdose patentiert wurde. Der Doseninhalt, ein Gemisch aus Salpeter, Schwefel und Kohle wurde über eine Zündschnur zur Reaktion gebracht und in das Feuer geworfen. Das Prinzip beruhte darauf, dass durch die Entwicklung größerer Mengen von Schwefeldioxid dem Feuer der Sauerstoff entzogen werden sollte. Daneben entwickelte er das Kühnsche Chili-Sprengpulver.

Er war der jüngere Bruder des Geologen Carl Amandus Kühn.

Literatur


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