Heidenau (Sächsische Schweiz)

Heidenau (Sächsische Schweiz)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Heidenau
Heidenau (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Heidenau hervorgehoben
50.98333333333313.866666666667113Koordinaten: 50° 59′ N, 13° 52′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Höhe: 113 m ü. NN
Fläche: 11,07 km²
Einwohner: 16.456 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 1487 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 01801–01809
Vorwahl: 03529
Kfz-Kennzeichen: PIR
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 160
Adresse der Stadtverwaltung: Dresdner Straße 47
01809 Heidenau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Michael Jacobs (CDU)

Die Stadt Heidenau liegt südlich von Dresden im Oberen Elbtal an der Mündung der Müglitz in die Elbe im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das heutige Heidenau wurde 1920 aus den Dörfern Mügeln, Heidenau und Gommern gebildet. 1923 wurden der Ort Großsedlitz, im Jahr darauf die Orte Wölkau und Kleinsedlitz eingemeindet und der Gemeinde das Stadtrecht verliehen. Heidenau wurde als Name der Stadt gewählt, weil die weitaus meisten Industriebetriebe ihren Sitz auf der Heidenauer Flur hatten und einer Namensänderung ablehnend gegenüber standen.

Das Dorf Meuscha, welches sich auf heute Heidenauer Flur befand, fiel während des Dreißigjährigen Krieges wüst. Erhalten blieb die Ortsbezeichnung Meuschaer Höhe.

Während Heidenau, das 1347 erstmals urkundlich erwähnt wurde, bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts agrarisch geprägt blieb, befindet sich in Großsedlitz einer der bedeutendsten Barockgärten Sachsens. 1719 hatte Graf Christoph August von Wackerbarth das Rittergut Kleinsedlitz und weite Teile der umliegenden Gegend gekauft und eine Schlossanlage, das Friedrichschlösschen Großsedlitz, errichtet. 1723 verkaufte er sie an den Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen, genannt August der Starke.

1848 wurde der jetzige Ortsteil Mügeln an die Bahnstrecke Dresden–Pirna angeschlossen, was das Aufkommen der ersten Industriebetriebe in der Region zur Folge hatte. 1890 wurde die nach Altenberg (Erzgebirge) führende Müglitztalbahn eröffnet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Zellulose- und Papierfabriken, Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenfabrikation, Elektrizitäts- und Elektromotorenwerke, Netz- und Farbwerke sowie chemische und fotochemische Industrie.

Beim Hochwasser im Osterzgebirge 1927 erlitt Heidenau schwere Schäden.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden politische Gegner und anders Unerwünschte verfolgt. Zu ihnen gehörte der Kommunist Fritz Gumpert, der im April 1933 in das frühe Konzentrationslager bei Königstein verbracht und dort von SA-Männern zu Tode gefoltert wurde. Fotos von dem bestialisch Gefolterten, die nach Öffnung seines Sarges angefertigt wurden, gelangten über Prag in die europäische Öffentlichkeit und lösten Empörung über den NS-Terror aus.

Während des Zweiten Weltkriegs forderte die Elbtalwerke AG für ihre Produktion KZ-Häftlinge an, die ihnen wahrscheinlich auch zugesprochen wurden. Am letzten Tag des Krieges, dem 8. Mai 1945, kam es zu einem verheerenden Bombenangriff auf Heidenau, bei dem 40 Menschen starben. 32 Häuser wurden zerstört, 412 Gebäude zum Teil schwer beschädigt.

Zu DDR-Zeiten entstanden mehrere Neubauviertel. Heidenau war ein bedeutender Industriestandort zwischen Dresden und Pirna. Heute zählen eine Papierfabrik, ein Tanklager der DEA und Unternehmen der Reifenproduktion zu den wichtigsten Arbeitgebern des Ortes.

Im August 2002 richtet das Hochwasser der Müglitz schwere Verwüstungen in Heidenau an. Durch das kurz darauf nachfolgende Elbehochwasser standen etliche Stadtteile unter Wasser.

Gedenkstätten

  • Gedenkstein am Karl-Liebkecht-Platz von dem Bildhauer Helmut Schwager aus dem Jahre 1961 für die Opfer des Faschismus
  • Massengrab und Gedenkstein auf dem Friedhof Heidenau-Süd für elf namentlich genannte Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
  • Gedenkstein auf dem nach ihm benannten Platz für den ermordeten NS-Gegner Fritz Gumpert

Politik

Städtepartnerschaften

Heidenau gewann 2004 den Wettbewerb des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales "Familienfreundliche Gemeinde Sachsen".

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Albert-Schwarz-Bad

Parks

Sport

Wirtschaft und Infrastruktur

Rathaus

Öffentliche Einrichtungen

  • Stadtbibliothek Heidenau
  • Freiwillige Feuerwehr Heidenau

Bildung

  • Grundschulen
    • Heinrich-Heine-Grundschule
    • Grundschule „Bruno-Gleißberg“
    • Astrid-Lindgren-Grundschule
  • Mittelschulen
    • Mittelschule „J. W. v. Goethe“
  • Förderschulen
    • Schule zur Lernförderung „Ernst-Heinrich-Stötzner“
  • Sonstige
    • Musikschule Sächsische Schweiz e. V.

Verkehr

  • Schienenverkehr
    • Müglitztalbahn: Heidenau – Altenberg
    • S-Bahn Dresden:
      • Linie S1: Schöna – Bad Schandau – Pirna – Heidenau – Dresden – Radebeul – Meißen-Triebischtal
      • Linie S2: Pirna – Heidenau – Dresden – Flughafen Dresden

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Woldemar Winkler (* 1902 Mügeln, † 2004 in Gütersloh), Maler, Zeichner und Bildhauer
  • Lotte Buschan (* 1917 in Heidenau, † 1994 in Annaberg-Buchholz), Sängerin am Annaberger Theater
  • Eugen Schönebeck (* 1936 in Heidenau), Maler

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Jens Fiedler (* 15. Februar 1970 Dohna) Bahnradsportler, Fiedler lebte bis zum 13. Lebensjahr in Heidenau
  • Uwe Müssiggang (* 5. November 1951), Trainer der deutschen Biathlon-Frauen-Nationalmannschaft

Literatur

  • Stadtarchiv Heidenau: Heidenau im Wandel der Zeiten 1. Auflage 1999. Sutton Verlag GmbH, Erfurt ISBN 3-89702-118-8

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Weblinks


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