Hedwig Bleibtreu

Hedwig Bleibtreu
Hedwig Bleibtreu
Hedwig Bleibtreus Geburtshaus in der Linzer Altstadt

Hedwig Bleibtreu (* 23. Dezember 1868 in Linz an der Donau; † 24. Januar 1958 in Wien-Pötzleinsdorf) war eine österreichische Theater- und Filmschauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Tochter des Schauspielers, Offiziers und Malers Sigismund Bleibtreu (* Friesach, 12. Februar 1819, † Wien, 18. Februar 1894)[1] und dessen Frau Amalie trat schon im Alter von vier Jahren in Der Verschwender am Theater an der Wien auf. Am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien erhielt Hedwig Bleibtreu ihre künstlerische Ausbildung. 1886 gab sie ihr Debüt am Stadttheater Augsburg. Weitere Engagements führten sie nach Brünn, Berlin (Berliner Theater), an das Sommertheater Schwedt (1889) sowie an die Hoftheater von Kassel und München.

1891 trat sie erstmals in Wien am Carltheater auf und gehörte von 1893 bis zu ihrem Tod zum Ensemble des Burgtheaters. Sie galt am Wiener Burgtheater als große Tragödin in der Tradition der legendären Charlotte Wolter. Auch als Rezitatorin machte sie sich einen Namen und besprach als solche mehrere literarische Sprechplatten.

Beim Film hatte sie zunächst vereinzelte Auftritte im Stummfilm, nach Aufkommen des Tonfilms nahm ihre Präsenz zu. Ihre bekanntesten Filmauftritte hatte sie in Dreizehn Stühle mit Heinz Rühmann und in Der dritte Mann mit Orson Welles nach dem Drehbuch von Graham Greene. Einer der kommerziell erfolgreichsten Filme, in dem sie in einer Nebenrolle erschien, war der NS-Propagandafilm Wunschkonzert (1940).

Hedwig Bleibtreu war in erster Ehe mit dem Schauspieler Alexander Roempler, in zweiter mit dem Burgtheaterdirektor Max Paulsen (Künstlername Peter Petersen) verheiratet. Ihre Großnichte Monica Bleibtreu war eine profilierte Theaterschauspielerin. Deren Sohn Moritz ist ein bekannter Filmschauspieler des jungen deutschen Kinos.

Hedwig Bleibtreu ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab[2] auf dem Friedhof Pötzleinsdorf (Gruppe F, Nummer 88/89) in Wien begraben. Im Jahr 1981 wurde in Wien Simmering (11. Bezirk) die Bleibtreustraße nach ihr benannt.

Filmografie

  • 1919: Die Herrin der Welt
  • 1923: Die Kurtisane von Venedig
  • 1930: Das Lied ist aus
  • 1930: Tänzerinnen für Süd-Amerika gesucht
  • 1932: Der Prinz von Arkadien
  • 1932: Scampolo, ein Kind der Straße
  • 1935: Pygmalion
  • 1935: Es flüstert die Liebe
  • 1937: Die ganz großen Torheiten
  • 1938: Das Leben kann so schön sein
  • 1938: Dreizehn Stühle
  • 1938: Der Spieler
  • 1939: Hotel Sacher
  • 1939: Maria Ilona
  • 1939: Waldrausch
  • 1939: Alles Schwindel
  • 1939: Der ungetreue Eckehart
  • 1940: Wiener G’schichten
  • 1940: Meine Tochter lebt in Wien
  • 1940: Herzensfreud – Herzensleid
  • 1940: Wunschkonzert
  • 1940: Dreimal Hochzeit
  • 1941: Aufruhr im Damenstift
  • 1941: Wiener Blut
  • 1942: Sommerliebe
  • 1942: Frauen sind keine Engel
  • 1943: Ein Mann für meine Frau
  • 1944/1949: Wiener Mädeln
  • 1947: Wiener Melodien
  • 1948: Alles Lüge
  • 1948: Der dritte Mann (The Third Man)
  • 1948: Der Engel mit der Posaune
  • 1950: Großstadtnacht
  • 1951: Gefangene Seele

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 1 (Lfg. 1), S. 93 PDF
  2. 27.1.1958: Stadt Wien widmet Grab für Hedwig Bleibtreu. Webservice der Stadt Wien. Berichte vom Jänner 1958[1]

Weblinks

 Commons: Hedwig Bleibtreu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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