Hedan II.

Hedan II.

Hedan (oder Heden) II. war am Anfang des 8. Jahrhunderts Herzog des erneuerten thüringischen Stammesherzogtums bis zu dessen Auflösung durch die pippinisch-karolingischen Hausmeier um 719. Er war ein Sohn von Herzog Gozbert, unter dem der Heilige Kilian starb.

Hedan war selbst Franke und hatte seinen Sitz in Würzburg.[1] Hedan II. herrschte ab frühestens 689. Offenbar herrschte er anfangs nur im Mainfränkischen und verdrängte dann die Dynastie Radulfs um das Würzburger Herzogtum mit dem altthüringischen zu vereinigen. Um 700 erbaute er eine Herzogspfalz mit Kirche in Fulda.[2]

Von Bedeutung ist Hedan vor allem, da unter seiner Herrschaft die Missionierung der Thüringer durch Bonifatius begann, der auch 742 das Bistum Erfurt gründete. Eine in Würzburg ausgestellte Schenkungsurkunde des Herzogs vom 1. Mai 704 an Bischof Willibrord nennt erstmals Ortsnamen im heutigen Thüringen: Arnstadt (Arnestati), Mühlberg (Mulenberge) und Großmonra (Monhore).[3][4]

Einzelnachweise

  1. Volker Schimpff: Bemerkungen zu den fränkisch-thüringischen Beziehungen im ersten Drittel des 7. Jahrhunderts. In: : Terra Praehistoria. Festschrift für Klaus-Dieter Jäger zum 70. Geburtstag (Neue Ausgrabungen und Funde in Thüringen, Sonderband 2007, herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft in Thüringen e. V.), Langenweissbach 2007
  2. Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. Kohlhammer; Auflage: 5., aktualis. A. (23. November 2006) S. 194 f. ISBN 3170194739
  3. Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 23: Chronica aevi Suevici. Hannover 1874, S. 55–56 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  4. Volker Schimpff mit Beitrag von Claudia Theune: Die Heden-Orte in Thüringen (PDF)

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