Haus am Dom

Haus am Dom
Haus am Dom

Das Haus am Dom ist ein Bildungs- und Kulturzentrum des Bistums Limburg in Frankfurt am Main. Es versteht sich als Plattform zwischen Kirche und Gesellschaft und als Drehscheibe des städtischen und gesellschaftlichen Diskurses. Eröffnet wurde das Haus am Dom am 14. Januar 2007 durch Bischof Franz Kamphaus. Seither führen hier Gesprächsrunden und Akademietagungen zu aktuellen gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Themen Menschen zusammen. Es ist auch Podium für das Aktuelle Forum des Domkreises Kirche und Wissenschaft, zentraler Veranstaltungsort der Frankfurter katholischen Gemeinden und attraktiver Tagungsort für nichtkirchliche Gruppen und Institutionen. Ausstellungsräume des Museums für Moderne Kunst, der MMK-Zollsaal, und des Dommuseums, das so genannte Sakristeum, ergänzen das Angebot. Untergebracht ist das Zentrum im ehemaligen Hauptzollamt der Stadt in der Frankfurter Altstadt und in direkter Nachbarschaft zum Kaiserdom St. Bartholomäus.

Inhaltsverzeichnis

Kirchliche Einrichtungen im Haus am Dom

Das Haus am Dom ist auch ein kirchliches Bürogebäude, in dem verschiedene Einrichtungen der katholischen Stadtkirche Frankfurt und des Bistums Limburg untergebracht sind.

Träger vieler Veranstaltungen sind das Akademische Zentrum Rabanus Maurus, die Katholische Erwachsenenbildung, das Amt für katholische Religionspädagogik und die Stadtkirche Frankfurt.

Im Akademischen Zentrum arbeiten neben dem Direktor fünf Studienleiterinnen und Studienleiter in den Themenfeldern Philosophie/Theologie, Ethik/Naturwissenschaft/Medizin, Wirtschaft und Finanzen, Soziales in der Einen Welt sowie Lebenskunst/Literatur/Interkulturelles.

Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) umfasst die Leitung des Diözesanbildungswerks der Diözese Limburg, das Bildungswerk Frankfurt und die Bildungswerke Hochtaunus und Main-Taunus. Sitz des Vorsitzenden Katholische Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen.

Das Religionspädagogische Amt hält eine umfangreiche Bibliothek und Mediathek bereit.

Die Fachstelle für katholische Stadtkirchenarbeit und deren Referate für christlich-islamischen Dialog und Gemeinden anderer Muttersprache ist für die katholische Kirche in der Stadt Frankfurt zuständig.

Die Katholische Medienarbeit Rhein-Main arbeitet mit diversen Redaktionen, einem Hörfunkstudio für den privaten Rundfunk, der Arbeitsstelle "Katholische Kirche beim HR", der Frankfurt-Redaktion der Bistumszeitung "Der Sonntag" am öffentlichen Erscheinungsbild des Bistums.

Das Referat für Weltanschauungsfragen ist Anlaufstelle für vielfältige Anfragen, Informationswünsche und Beratung im weiten Feld der Religionen und Weltanschauungen.

Im Erdgeschoss lädt außerdem die "Cucina delle Grazie", ein italienisches Restaurant, zum Verweilen ein.

Geschichte

Ein katholisches Zentrum in der Frankfurter Innenstadt wurde im Bistum Limburg bereits seit 1990 geplant und diskutiert. Nach der Visitation von Bischof Franz Kamphaus im Jahr 1989 forderte der Stadtsynodalrat die Neugestaltung eines Pastoral- und Begegnungszentrums. Das alte Hauptzollamt als Standort für die Akademie des Bistums und andere katholische Einrichtungen kam Ende 1996 ins Gespräch. Im September 2000 konnte ein entsprechender Kaufvertrag mit der Stadt Frankfurt abgeschlossen werden, der die Nutzung des Zollsaals durch das Museum für Moderne Kunst vorsah. Nach einem Architekturwettbewerb im Jahr 2001 wurden die Pläne von dem Frankfurter Architekten Professor Jochem Jourdan entwickelt. Dank weitgehender Erhaltung des historischen Baubestandes konnte das Investitionsvolumen von ursprünglich 30 auf rund 20 Millionen Euro gesenkt werden. Die lange Planungs- und Diskussionszeit hat dem Bistum die Möglichkeit geboten, ausreichende Rücklagen zu bilden, die den Bau des Hauses am Dom ermöglichten, obwohl die Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen auch das Bistum Limburg zu einem strikten Sparkurs zwingt.

Wichtiger städtebaulicher Impuls

Das Hauptzollamt war 1927 von Werner Hebebrand inmitten der später im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Frankfurter Altstadt erbaut worden. Zentrum des Gebäudes ist der große Zollsaal, der künftig als experimentelle Ausstellungsfläche vom Museum für Moderne Kunst genutzt wird, das in unmittelbarer Nähe des Hauses am Dom liegt.

Aus Kostengründen hat sich das Bistum entschieden, den so genannten Langbau mit einem architektonisch bedeutsamen Treppenhaus aus der Erbauungszeit und dem Zollsaal komplett zu erhalten und zu sanieren. Neu gebaut wurde der so genannte Kopfbau, in dem der Saal, ein Restaurant und die Seminar- und Veranstaltungsräume ihren Platz haben. Verbunden sind die Hausteile durch ein gläsernes Hallenfoyer. Das Haus am Dom erhielt ein leicht geschwungenes, steiles Satteldach, das schon 1927 auf Druck der Altstadtfreunde von Werner Hebebrand statt des ursprünglich vorgesehenen Flachdaches gebaut werden musste.

Mit der Realisierung der Frankfurter Architekten Jourdan & Müller, die im Jahr 2001 den Architektenwettbewerb für sich entschieden hatten, werden Elemente der ursprünglichen städtebaulichen Situation wieder erfahrbar. Das steile Satteldach erinnert an die Spitzgiebel früherer Altstadthäuser, die an der Bauhaus-Epoche orientierte Fassade des alten Zollhauses und der moderne Glasbau spiegeln den steten Wandel der Frankfurter Stadtarchitektur wider.

Allerdings hält das Gebäude am südlichen Ende nicht die ursprüngliche Parzellengröße des Hauptzollamts ein sondern rückt deutlich weiter in die nördliche Bauflucht des Alten Markts und dadurch ahistorisch nah an das zu rekonstruierende Altstadthaus Goldene Waage.

Der Direktor

Prof. Dr. Joachim Valentin, geb. 1965 in Hadamar bei Limburg, Studium der Philosophie und Theologie. 1996 Promotion über den frz. Theoretiker und Frankfurter Adorno-Preisträger Jacques Derrida, 2004 Habilitation für die Fächer Fundamentaltheologie und Religionsgeschichte über Apokalyptik und Spielfilm. Ausbildung zum Pastoralreferenten im Bistum Limburg 1996-98. Lehrtätigkeit an den Universitäten Freiburg und Mannheim.

Vielfältiges Engagement in Erwachsenenbildung und Akademiearbeit im gesamten deutschsprachigen Raum. Publikationen zu den Themen Religion und neue Medien, nachbiblisches Judentum, interreligiöser Dialog, Theologie und zeitgenössische Philosophie.

Weblinks

Quellen

  • Öffentlichkeitsarbeit Haus am Dom, Frankfurt
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