- Haus Südstraße 43 (Heilbronn)
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Das Haus Südstraße 43 ist ein denkmalgeschütztes Haus, das für den Steinbruchpolier Wilhelm Lang im Jahre 1897 errichtet wurde[1].
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Das Gebäude befindet sich an der Südstraße in Heilbronn, die vom Silcherplatz zum Heilbronner Südbahnhof führt und als Teil eines "Stadtrings" im Jahre 1873 von Reinhard Baumeister entworfen wurde[2]. Schon im Jahre 1850 wurden die Häuser an der Südstraße als Wohngebiet von Louis de Millas errichtet, wobei das Quartier zu der ersten Arbeiterwohnsiedlung Württembergs zählt [3]. Am 15. Juni 2004 wurde schließlich das gesamte Wohngebiet „Heilbronn - Südviertel“ zusammen mit der Südstraße, förmlich als Sanierungsgebiet per Satzung ausgewiesen [4]. Heute verläuft auf der Südstaße die Bundesstraße 293 [1].
Beschreibung
Das Gebäude wurde für den Steinbruchpolier Wilhelm Lang im Jahre 1897 errichtet[1]. Das für eine Arbeiterfamilie erstellte Wohnhaus hatte bei seiner Fertigstellung, wie alle anderen Häuser des Arbeiterwohngebietes, vor allem Zwei- bis Dreizimmerwohnungen ohne Bad, wobei das Erdgeschoss oft geschäftlich genutzt wurde [5] . So befanden sich in den Obergeschossen zwei Dreizimmerwohnungen und das Erdgeschoss wurde geschäftlich als Gastwirtschaft und Metzgerei genutzt [1]. Der Keller diente als Wurstküche, wo Fleisch- und Wurstwaren hergestellt und weiterverarbeitet wurden[1].
Eine Haustür führt zum Inneren des dreigeschossigen Gebäudes, das Kunstschmiedearbeiten zeigt und wo sich noch eine historische Hausklingel befindet. Im Inneren des Gebäudes soll sich gefelderte Wohnungstüren original erhalten haben. Weiterhin sollen sich dort auch ein originales Treppenhaus befinden, das ein gedrechseltes Geländer und ein Mosaikfußboden aufweist[1].
Die Fassade wird durch drei Fensterachsen und einen Mittelrisaliten gegliedert, das als oberen Abschluss einen Giebel aufzeigt, der von einer Muschel gekrönt wird [1]. Sowohl die Ecken des Mittelrisaliten als auch die Ecken des Gebäudes zeigen Bossen in Form von Diamantquadern [1]. Der Mittelrisalit zeigt Zwillingsfenster, die von Segmentbögen zusammengefasst werden[1].
Kunstgeschichtliche Bedeutung
Das nach Plänen des Bauunternehmers Koch & Mayer errichtete Haus befindet sich in dem historischen Heilbronner Arbeiterwohngebiet, das durch den "reduzierten Historismus" gekennzeichnet ist [5], wobei sich das Haus mit seiner "kontrastreichen Fassaden- und Detailgestaltung" an den Historismus in seiner Variante der " deutschen Renaissance" orientiert [1]. Ein Beispiel für die kontrastreiche Detailgestaltung sind die Bosse in Form von Diamantquader, die an den Ecken des Mittelrisaliten und des Gebäudes zu sehen sind. Diese haben ihren Ursprung in der antiken Rustika und wurden in der Renaissance und im Historismus wiederverwendet. Das Gebäude zählt zu den wenig erhaltenen Zeugnissen der Baukunst im Stil des Historismus in seiner Variante der deutschen Renaissance an der Heilbronner Südstraße, und wurde deswegen unter Denkmalschutz gestellt [1].
Quellen
- ↑ a b c d e f g h i j k Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 , Seite 128
- ↑ Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 , S. 51
- ↑ Artikel in der Heilbronner Stimme vom 17. Dezember 2005 von Michael Schwarz: vom Selbstmord eines Heilbronner Stadtbaumeisters
- ↑ https://gemeinderat.stadt-heilbronn.de/index.php?d=/beschluesse/GR/2004/&f=/_files/KB-GR-15-06-04-f--Intranet.pdf&s=
- ↑ a b Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 , S. 97
49.1347079.218062Koordinaten: 49° 8′ 5″ N, 9° 13′ 5″ OKategorien:- Wohnhaus in Heilbronn
- Kulturdenkmal in Heilbronn
- Erbaut in den 1890er Jahren
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