Haus Ripshorst

Haus Ripshorst
Haus Ripshorst: Blick über den Rhein-Herne-Kanal

Haus Ripshorst ist ein historischer Gutshof in Oberhausen der als Informationszentrum genutzt wird.

Geschichte

Erste Erwähnung findet das Lehngut Haus Ripshorst Anfang des 14. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit lag der Rittersitz auf dem Gebiet der (damals nicht zu Essen gehörenden) Gemeinde Borbeck im Ortsteil Dellwig. Bei der Gebietsreform von 1915 wurde das Gebiet der Gemeinde Borbeck zum größten Teil der Stadt Essen zugeschlagen. Kleinere Teile gingen an die Städte Bottrop und, so auch das Haus Ripshorst, Oberhausen. Das ehemalige Rittergut findet sich südlich des Rhein-Herne-Kanals und der Emscher. Westlich von Haus Ripshorst mündet der Läppkes Mühlenbach nach Unterquerung des Kanals in einem Düker in die Emscher.

Rund um Essen, in der sogenannten Borbecker Mark, entstanden im 13. und 14. Jahrhundert Rittersitze; mit diesen wurden Vasallen des Stifts Essen belehnt. Haus Ripshorst ist als einziger dieser Rittersitze bis heute erhalten (siehe auch: Haus Bermen). 1483 residierten hier die Herren von Berge. 1617 ging der Rittersitz an die Familie Vittinghoff. Letzter bekannter Gutsherr auf Haus Ripshorst, der um 1768 von den Äbtissinnen eingesetzt worden war, war Clemens August von Schelle. Zum Gut Ripshorst gehörten 322 Morgen Land. Letzter bekannter Besitzer war der Königliche Kammerherr und Droste Freiherr von Vittinghoff Schell zu Schellenberg.

Heutige Nutzung

Heute erfährt Haus Ripshorst eine neue Nutzung. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark wurde der Emscher Landschaftspark angelegt. Haus Ripshorst dient hier als Informationszentrum und ist zudem der Sitz der Landesgeschäftsstelle der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und des Landesbüros der Naturschutzverbände in Nordrhein-Westfalen. Der RVR Ruhr Grün hat hier seine Parkstation Haus Ripshorst, dazu kommt noch der Verein Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR). Die Radstation RevierRad verleiht Fahrräder für Ausflüge in die Umgebung.

Im Haus wird der Landschaftspark als begehbare Bodeninstallation mit mehreren Medienstationen präsentiert, die Informaionsstation ist Dienstags bis Sonntags besetzt, ein kleiner Gastronomiebereich bietet Kaffe und Kuchen sowie Erfrischungsgetränke an. In der Scheune des ehemaligen Bauernhauses findet regelmäßig naturkundliche Informationsveranstaltungen statt. Ein Bauerngarten sowie der Lehrbienenstand des Bienenzuchtvereins Oberhausen stehen für Besuche oder pädagogische Exkursionen zur Verfügung. Der vom Haus Ripshorst entlang des Rhein-Herne-Kanals angelegte und fast zwei Kilometer lange Gehölzgarten Ripshorst zeigt seltene Arten wie den Tulpenbaum oder Amberbaum im erdgeschichtlichen Zusammenhang.

Das Haus Ripshorst bietet über das Jahr verteilt eine Reihe von Veranstaltungen, Exkursionen, Aktionen und Vorträgen in Zusammenarbeit mit biologischen oder Forststationen, Naturschutzverbänden, der Route der Industrienatur und anderen Instutitionen an. Über die Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Rhein-Herne-Kanal kann im Norden schnell die Brache Vondern erreicht werden, im Süden ist das nächste Ziel der Gleispark Frintrop. Außerdem gibt es besondere Veranstaltungen für Schulen (in Zusammenarbeit mit Geoscopia Umweltbildung), Menschen mit Behinderungen oder als Firmenevents. Während der Extraschicht ist das Haus einer der Spielorte.

2010 fand eine Sonderausstellungen des Ruhrmuseums in Haus Ripshorst statt: Exotische Welten. Naturforscher auf Reisen (19. Juni bis 15. August 2010).

Weblinks

 Commons: Haus Ripshorst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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