Hauptstaatsarchiv Weimar

Hauptstaatsarchiv Weimar

Das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar ist das Ministerialarchiv des Freistaates Thüringen und das Archiv der Zentralbehörden des Herzogtums Sachsen-Weimar und der ernestinischen Vorgängerterritorien. Als das größte von sechs thüringischen Staatsarchiven verwahrt es rund 30 laufende Regalkilometer Urkunden, Amtsbücher, Akten, Zeichnungen, Karten und Risse sowie elektronische und andere Datenträger aus elf Jahrhunderten deutscher Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

Standorte

Das Archiv ist auf zwei Standorte in Weimar verteilt:

Das Hauptstaatsarchiv mit Archivbeständen bis 1920
Das ehemalige Marstallgebäude mit Archivbeständen ab 1920
  • das „Hauptstaatsarchiv“ am Beethovenplatz, das bereits im Jahre 1547 im Stil der italienischen Renaissance als einer der ersten Archivzweckbauten Deutschlands errichtet wurde und heute die Bestände bis zum Jahre 1920 beinhaltet,
  • und auf den ehemaligen „Marstall“, einem dreiflügeligen, zweigeschossigen Neorenaissancebau, der von 1873 bis 1878 nach Plänen von Carl Heinrich Ferdinand Streichhan (1814-1884) erbaut und als Hofpoststall und Kurierstation genutzt wurde. Nach Gründung des Landes Thüringen war das Gebäude Sitz der Ministerien für Volksbildung und Justiz, während des Nationalsozialismus Sitz und Gefängnis der Gestapo. Heute befinden sich hier die Archiv-Bestände ab 1920 mit einem Lesesaal.

Geschichte

Seinen Ursprung hat das Hauptstaatsarchiv 1547 in der Errichtung der Residenz der ernestinischen Linie des Hauses Wettin in Weimar. Vorläufer waren das Gemeinschaftliche Hauptarchiv des Sachsen-Ernestinischen Gesamthauses und das Zentralarchiv des ernestinischen Herzogtums Sachsen-Weimar sowie das Großherzogliche Hausarchiv. Für das 1920 gegründete Land Thüringen war das Weimarer Staatsarchiv das Landeshauptarchiv, das auf der Grundlage der Thüringischen Archivordnung von 1932 für alle zentralen Landesbehörden sowie für nachgeordnete Einrichtungen in den Städten Jena und Weimar und den Landkreisen Stadtroda und Weimar zuständig war. Nach der Auflösung des Landes 1952 war es bis 1990 nur noch für die bezirklichen Verwaltungseinrichtungen und Staatsbetriebe des Bezirkes Erfurt zuständig. Die Grundlage der Tätigkeit des heutigen Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar bildet das Archivgesetz des Freistaates Thüringen von 1992.

Direktoren und Archivare (Auswahl)

Direktoren:

  • 1926-1934 Armin Tille
  • 1934–1958 Willy Flach
  • 1958–1973 Hans Eberhardt
  • 1973–1990 Gottfried Börnert
  • 1991–2008 Volker Wahl
  • seit 2008 Bernhard Post (zunächst kommissarischer Leiter, seit April 2009 Direktor)

Archivare:

Literatur

  • Wolfgang Leesch: Die deutschen Archivare 1500–1945. Band 1, Saur, München [u.a.] 1985, S. 45, ISBN 3-598-10530-4
  • Thüringer Archivarverband (Hrsg.): Lebensbilder Thüringer Archivare, Rudolstadt 2001 ISBN 3-00-007914-9

Weblinks


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