Hartmut Dierschke

Hartmut Dierschke
Prof. Dr. Hartmut Dierschke

Hartmut Dierschke (* 1937) ist ein deutscher Vegetationskundler und Hochschullehrer im Ruhestand.

Seine Spezialgebiete sind die Vegetation Mitteleuropas, u.a. die Syntaxonomie (Taxonomie der Pflanzengesellschaften), die Symphänologie (Vegetationsrhythmik) und Syndynamik (Vegetationsentwicklung), das Biomonitoring (Dauerbeobachtung) und die Regeneration bzw. der Naturschutz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dierschke studierte von 1958 bis 1965 Botanik, Zoologie, Geographie und Chemie an den Universitäten in Göttingen, Freiburg im Breisgau und Kiel. Bereits während des Studiums arbeitete er ab 1961 als Wissenschaftliche Hilfskraft bei der Bundesanstalt für Vegetationskartierung in Stolzenau an der Weser.

1965 promovierte er in Göttingen zum Dr. rer. nat. mit einer Arbeit über die naturräumliche Gliederung der Verdener Geest. Ende 1965 legt er, ebenfalls in Göttingen, das 1. Staatsexamen ab.

Von 1966 bis 1968 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der von Reinhold Tüxen geleiteten „Arbeitsstelle für Theoretische und Angewandte Pflanzensoziologie“ in Todenmann bei Rinteln tätig. Ab 1968 bis September 2002 arbeitete Dierschke an der Georg-August-Universität, zunächst als Wissenschaftlicher Assistent am Systematisch-Geobotanischen Institut unter der Leitung des damaligen Lehrstuhlinhabers für Geobotanik, Heinz Ellenberg.

1973 habilitierte Dierschke über Pflanzengesellschaften der Säume von Wäldern.

1974 wurde er Akademischer Rat, im Jahr darauf Akademischer Oberrat. 1976 erhielt er eine außerplanmässige Professur, die ab 1980 in eine ordentliche Professur mündete. 1987 war Dierschke Gastdozent an der East China Normal University in Shanghai. Von 1997 bis 2002 leitete er die Abteilung für Vegetationskunde und Populationsbiologie im „Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften“ der Universität Göttingen.

Funktionen in wissenschaftlichen Vereinigungen

  • 1977–2004: 1.Vorsitzender der Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft
  • 1982–1998: Generalsekretär der International Association for Vegetation Science
  • 1983–2003: 2. Vorsitzender der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft, bis heute Leiter des Arbeitskreises Syntaxonomie in der RTG
  • 1982–1990: Mitglied des Beirates der Norddeutschen Naturschutzakademie
  • Seit 1992: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Nationalparke Harz und Hochharz

Publikationen

Hartmut Dierschke ist Herausgeber der Fachzeitschriften Tuexenia und Synopsis der Pflanzengesellschaften Deutschlands, Mitglied in den Redaktionsbeiräten der Berichte der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft, Geobotanisches Kolloquium (Frankfurt), Göttinger Naturkundliche Schriften, Hercynia und Phytocoenologia. Zu den Einzelpublikationen siehe Weblinks.

Auszeichnungen

  • 1978: Braun-Blanquet-Prize

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dierschke — ist der Familienname folgender Personen: Fritz Dierschke (1908–1977), deutscher Ornithologe Hartmut Dierschke (* 1937), deutscher Vegetationskundler und Hochschullehrer im Ruhestand Jochen Dierschke (* 1968), deutscher Ornithologe Thomas… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich E. Weber — Heinrich Egon Weber (meist Heinrich E. Weber; * 27. März 1932 in Osnabrück) ist ein deutscher Vegetationskundler, Musikwissenschaftler und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Hauptforschungsgebiete 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Phytozönologie — Die Pflanzensoziologie (Phytozönologie) ist eine deskriptive und systematische Methode der Geobotanik (Vegetationsgeographie) zur Typisierung der Vegetation und Gliederung der Vegetationseinheiten (vgl. Vegetationskunde). Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Vegetationskomplex — Ein Vegetationskomplex (Sigmetum, Sigmagesellschaft) ist eine bestimmter Ausschnitt einer Landschaft, der durch eine spezifische, wiederkehrende und damit typische Kombination von Pflanzengesellschaften gekennzeichnet ist. Die wissenschaftliche… …   Deutsch Wikipedia

  • Numerische Vegetationskunde — Die Vegetationskunde ist ein Teil der Geobotanik. Je nach Fragestellung werden bestimmte Arbeitsrichtungen angewandt (Gliederung nach Frey u. Lösch). Inhaltsverzeichnis 1 Floristisch systematische Vegetationskunde Pflanzensoziologie 2… …   Deutsch Wikipedia

  • TUEXENIA — Die Mitteilungen der Floristisch Soziologischen Arbeitsgemeinschaft (TUEXENIA) sind ein seit 1980 erscheinendes geobotanisch pflanzensoziologisches Periodikum, das vorwiegend deutschsprachige Originalarbeiten über floristische und… …   Deutsch Wikipedia

  • Vegetationsdynamik — Die Vegetationskunde ist ein Teil der Geobotanik. Je nach Fragestellung werden bestimmte Arbeitsrichtungen angewandt (Gliederung nach Frey u. Lösch). Inhaltsverzeichnis 1 Floristisch systematische Vegetationskunde Pflanzensoziologie 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Di — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Pflanzensoziologie — Die Pflanzensoziologie (Phytozönologie; engl. phytosociology) ist eine deskriptive und systematische Methode der Geobotanik (Vegetationsgeographie) zur Typisierung der Vegetation und Gliederung der Vegetationseinheiten. Sie kann als Teilgebiet… …   Deutsch Wikipedia

  • Vegetationsaufnahme — Eine Vegetationsaufnahme ist eine tabellarisch angeordnete Liste von Pflanzenarten einer Pflanzengesellschaft[1]. Die Vegetationsaufnahme stellt die empirische Basis der Pflanzensoziologie bereit. Beim Erstellen einer Vegetationsaufnahme, meist… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”