- Haroldson Hunt
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Haroldson Lafayette Hunt jr. (* 17. Februar 1889 in Illinois; † 29. November 1974 in Dallas) war ein US-amerikanischer Ölmilliardär.
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Karriere
Der meist als „H.L. Hunt“ bezeichnete Geschäftsmann wurde als jüngstes von acht Kindern geboren. Er begann als Gelegenheitsarbeiter und Pokerspieler, gründete eine Baumwollplantage in Arkansas und erwarb in Texas günstig ein Ölfeld, das sich als außerordentlich ertragreich herausstellte. Schließlich wurde er der erste Ölmilliardär der Geschichte und galt zeitweise als reichster Amerikaner.
Politisches Engagement
Der konservative Südstaatler Hunt gehörte der religiösen Rechten an und befürchtete in den 50ern einen kommunistischen Aufstand. Daher stiftete er das „Facts Forum“, das politische Radio- und Fernsehprogramme mit entsprechender Propaganda produzierte, um die Kampagne von Senator Joseph McCarthy zu unterstützen. Hunt finanzierte rechtskonservative sowie rechtsradikale Gruppierungen, u.a. das , die Southern Baptist Convention, den Ku Klux Klan und die ultrarechte John Birch Society. Er pflegte Freundschaft mit Edwin Walker, dem bekennenden Faschisten und Franco-Berater General Charles Willoughby sowie dem anderen texanischen Ölmilliardär Clint Murchison, der dem Historiker Anthony Summers zufolge u.a. George Lincoln Rockwell und dessen American Nazi Party finanzierte.
Hunt unterstützte zunächst republikanische Präsidentschaftskandidaten wie Eisenhower und Douglas MacArthur, dann den demokratischen Texaner Lyndon B. Johnson. Nach der Kubanischen Revolution finanzierte Hunt das Cuban Revolutionary Council, eine von der CIA und der Amerikanischen Mafia getragenen Organisation paramilitärischer Exilkubaner.
Hunt kritisierte Präsident Kennedy als zu weich gegen den Kommunismus; sein Sohn Nelson Bunker Hunt druckte 1963 ein Flugblatt, das Kennedy in aggressiver Weise vor dessen Besuch in Dallas angriff. Hunt wurde u.a. vom KGB verdächtigt, zu den Drahtziehern des Kennedy-Attentats zu gehören, auch die Warren Kommission ermittelte entsprechend. Er wurde 1992 auch von Johnsons Geliebter Madeleine Duncan Brown sowie von Ex-CIA-Mann Robert D. Morrow belastet.
Hunt unterstützte im Wahlkampf 1964 den ultrarechten Barry Goldwater und organisierte eine Kampagne für eine „Verfassung für aufsteigende Nationen“, die u.a. in der Dominikanischen Republik propagiert wurde.
Familie
Hunt war insgesamt drei Mal verheiratet und hatte 14 Kinder. Zu den bekanntesten Söhnen gehören Lamar Hunt, der sich im Sportsponsoring einen Namen machte, Nelson Bunker Hunt und William Herbert Hunt, die aufgrund der Silberspekulation in den 1970er Jahren bekannt wurden und Ray Ley Hunt, der aktuelle Chairman von Hunt Oil. Die Söhne meldeten 1986 Bankrott an, nachdem sie das gigantische Vermögen durch kreditfinanzierte Silbergeschäfte und den Verfall des Ölpreises verloren hatten.
Literatur
- Anfang vom Ende. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1986 (online).
Weblinks
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