Harald Büttner

Harald Büttner

Harald Büttner (* 13. April 1953 in Meißen) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Harald Büttner wuchs in Meißen (Sachsen) auf. Er war sportlich sehr gut veranlagt und beschäftigte sich als Jugendlicher zunächst mit dem Gewichtheben – Meißen war zu DDR-Zeiten eine Gewichtheberhochburg – und dem Rudern. Schließlich landete er aber doch beim Ringen und wurde 1970 bei der Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 2. Sieger in seiner Gewichtsklasse. Er fiel dabei einem in dem Ringerzentrum Luckenwalde tätigen Trainer, Wolfgang Brösicke, auf, der Harald Büttner veranlasste, zur SG Dynamo Luckenwalde zu gehen. Dort machte er bei dem gezielten Training rasche Fortschritte und startete 1973 erstmals bei den Welt- und Europameisterschaften. Er überraschte dabei bei den Europameisterschaften gleich mit einem dritten Platz in der Schwergewichtsklasse. Bis 1980 trat er dann regelmäßig bei den Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften an. Seine größten Erfolge waren der Weltmeistertitel 1978 und der Europameistertitel 1974. Ein Medaillengewinn bei den Olympischen Spielen 1976 bzw. 1980 blieb ihm aber versagt. Wobei besonders der 4. Platz in Moskau weh tat, als er nach vier Siegen in Folge gegen den Außenseiter Strnisko aus der CSSR unterlag und ausscheiden musste. Bemerkenswert waren seine Siege über die für unschlagbar geltenden Sowjetrussen Iwan Jarygin, Lewan Tediaschwili und Wladimir Gulutkin und über Olympiesieger Benjamin Peterson, USA. An Aslanbek Bisultanow und Ilja Fjodorowitsch Mate, ebenfalls Ringer aus der Sowjetunion, kam er jedoch nicht vorbei.

Harald Büttner lebt heute in Berlin.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, S = Schwergewicht, damals bis 100 kg Körpergewicht)

  • 1973, 3. Platz, EM in Lausanne, F, S, mit Siegen über Petr Drozda, CSSR, Marin Rachew, Bulgarien, Enache Panait, Rumänien und Niederlagen gegen József Csatári, Ungarn und Wladimir Gulutkin, UdSSR;
  • 1973, 8. Platz, WM in Teheran, F, S, nach Niederlagen gegen Csatari und Iwan Jarygin, UdSSR;
  • 1974, 1. Platz, EM in Madrid, F, S, mit Siegen über Csatari, Drozda, Edward Zmudziejewski, Polen, Dimitar Nekow, Bulgarien und Iwan Jarygin;
  • 1974, 3. Platz, WM in Istanbul, F, S, mit Siegen über Dimo Kostow, Bulgarien, Giyasettin, Yilmaz, Türkei, John Bowlau, USA und Niederlagen gegen Gulutkin und Hollogin Baianmunkh, Mongolei;
  • 1975, 2. Platz, EM in Ludwigshafen am Rhein, F, S, mit Siegen über Max Schröger, BRD, Dimitrios Spiridopoulos, Griechenland, Drozda, Jarygin und einer Niederlage gegen Kostow;
  • 1975, 2. Platz, WM in Minsk, F, S, mit Siegen über Benjamin Peterson, USA, Makoto Saito, Japan, Claude Pillon, Kanada, Gulutkin und Niederlagen gegen Kostow und Baianmunkh;
  • 1976, 12. Platz, OS in Montreal, F, S, nach Niederlagen gegen Baianmunkh und Jarygin;
  • 1977, 3. Platz, EM in Bursa, F, S, mit Siegen über Walentin Petrow, Bulgarien, Vasile Pușcașu, Rumänien, Mehmet Güclü, Türkei und einer Niederlage gegen Aslanbek Bisultanow, UdSSR;
  • 1977, 2. Platz, WM in Lausanne, F, S, mit Siegen über Baianmunkh, Slawko Tscherwenkow, Bulgarien, Mike McCready, USA, Vasile Pușcașu, Alireza Soleimani, Iran und einer Niederlage gegen Bisultanow;
  • 1978, 4. Platz, EM in Sofia, F, S, mit Siegen über Ari Mustafow, Bulgarien, Mehmet Güclü und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili, UdSSR;
  • 1978, 1. Platz, WM in Mexiko-Stadt, F, S, mit Siegen über Baianmunkh, Pawel Kurczewski, Polen, Vasile Pușcașu, Larry Bielenburg, USA, Güclü, Barbaro Morgan, Kuba und Lewan Tediaschwili;
  • 1979, 6. Platz, EM in Bukarest, F, S, nach Niederlagen gegen Ilja Mate, UdSSR und Vasile Pușcașu;
  • 1979, 4. Platz, WM in San Diego, F, S, mit Siegen über Istvan Robotka, Ungarn, Hans-Peter Stratz, BRD und Niederlagen gegen Russell Hellickson, USA und Ilja Mate;
  • 1980, 2. Platz, Großer Preis der BRD in Freiburg im Breisgau, F, S, hinter Ilja Mate u. vor Thomas Busse, Polen u. Antal Bodo, Ungarn;
  • 1980, 3. Platz, EM in Prievidza/CSSR, F, S, nach Siegen über Tomasz Busse, Polen, Julius Strnisko, CSSR, Sitki Kadiroglu, Türkei, Tschwerwenkow und einer Niederlage gegen Magomed Magomedow, UdSSR;
  • 1980, 4. Platz, OS in Moskau, F, S, nach Siegen gegen Elsaid Saleh, Syrien, Vasile Pușcașu, Morgan und Busse und einer Niederlage gegen Strnisko

DDR-Meisterschaften

Harald Büttner wurde siebenmal DDR-Meister im freien Stil.

Quellen

  • 1) Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer aus den Jahren 1972 bis 1980
  • 2) Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 174 und 240
  • 3) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  • 4) Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • 5) www.sport-komplett.de mit den Ergebnissen der DDR-Meisterschaften

Weblinks

Profil von Harald Büttner bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)


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