Hans Stieber

Hans Stieber

Hans Oskar Albert Stieber (* 1. März 1886 in Naumburg an der Saale; † 18. Oktober 1969 in Halle an der Saale) war ein deutscher Komponist, Dramaturg, Chorleiter und Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Halle an der Saale.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stieber wurde 1886 als Sohn eines Beamten in Naumburg an der Saale geboren. Seine Urgroßeltern Devrient waren berühmte Schauspieler in Berlin. Schon als Kind erhielt er Klavierunterricht vom Vater. Allerdings studierte er später am Leipziger Konservatorium und in Sondershausen Geige und Komposition.

Nach dem Studium war er Mitglied des Loh-Orchesters Sondershausen. Ab 1910 wirkte er als Chorleiter und Korrepetitor am Dessauer Hoftheater. Von 1916 bis 1919 war er Dirigent in Kiel, München, Halle und Koblenz. Ab 1932 lebte er in Hannover. Von 1924 bis 1938 führten ihn Konzertreisen durch ganz Deutschland. Erst kurz vor dem Zweiten Weltkrieg bekam Stieber eine Stelle als Kapellmeister am Opernhaus Leipzig. Dort betätigte er sich auch als Komponist und Dramaturg für Oper und Bühnenmusik. Nach dem Krieg gründete Stieber, auf Bitte der sowjetischen Verwaltung, eine Musikhochschule in Halle, die jedoch nur bis 1955 bestand. Er wurde 1948 zum Professor für Komposition ernannt und wirkte bis 1953 als Leiter der Singakademie Halle.

Seine Werke werden vollständig in der Stadtbibliothek Hannover und im Händel-Haus Halle aufbewahrt. Zu seinem umfangreichen Werkkatalog zählen die Bühnenschauspiele Passion (1948), Madame Devrient (1942) und das Musical Der Dombaumeister (1941).

1959 veröffentlichte Stieber ein 20minütiges Violinkonzert.[1]

Im Rahmen der Hallischen Musiktage wird seit 1977 der Hans-Stieber-Preis verliehen.

Literatur

  • Richter, Gert (1986). Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 9. Teil: Teilnachlass Hans Stieber. Halle (Saale).
  • Schneider, Klaus (1972). Hannoversche Geschichtsblätter - Neue Folge. Hannover
  • Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR: Komponisten und Musikwissenschaftler der Deutschen Demokratischen Republik. Verlag Neue Musik, Berlin 1959, S. 182ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Musikverlag Zimmermann: Magazin Archiv, Ausgabe Nr. 4 Jahrgang 2009. Dort auch ein Bild des Komponisten.

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