Hans Pfitzner

Hans Pfitzner
Hans Pfitzner, 1910. Foto von Wanda von Debschitz-Kunowski

Hans Erich Pfitzner (* 5. Mai 1869 in Moskau; † 22. Mai 1949 in Salzburg) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Autor politischer und theoretischer Schriften.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Saalhof um 1900. Domizil des Hoch'schen Konservatoriums von 1878-88

Hans Pfitzner wurde am 5. Mai 1869 in Moskau als Sohn des am Leipziger Konservatorium ausgebildeten Orchester-Violinisten und Musikdirektors [1] Robert Pfitzner (1825–1904) und seiner Frau Wilhelmine Pfitzner, geb. Reimer (1841–1924), geboren.[2] Seine Eltern siedelten mit ihm 1872 nach Frankfurt am Main um. Er erhielt von seinem Vater ersten Musikunterricht. 1880 komponierte er seine ersten Werke, 1884 entstanden die ersten überlieferten Lieder. Von 1886 bis 1890 studierte Pfitzner am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt Komposition bei Iwan Knorr und Klavier bei James Kwast. Zu dieser Zeit wurde er Mitglied der Sängerschaft St. Pauli, die zur Deutschen Sängerschaft gehörte.[3] Er unterrichtete von 1892 bis 1893 am Koblenzer Konservatorium. 1894 nahm er einen Posten als unbezahlter Kapellmeister am Stadttheater in Mainz an. [4] 1895 wurden dort die ersten größeren Werke Pfitzners uraufgeführt, die Oper Der arme Heinrich und die Schauspielmusik zu Das Fest auf Solhaug von Henrik Ibsen.

Hugo Lederer: Büste Hans Pfitzner, 1902

1897 zog Pfitzner nach Berlin um und wurde Lehrer am Stern’schen Konservatorium. 1899 heiratete er Mimi Kwast, die Tochter seines ehemaligen Klavierlehrers. 1903 wurde Pfitzner zusätzlich erster Kapellmeister am Berliner Theater des Westens, sein erster Sohn Paul wurde geboren. Sein zweiter Sohn Peter wurde 1906 geboren, seine Tochter Agnes 1908.

Hans Pfitzner, 1905

Die Uraufführung von Pfitzners zweiter Oper Die Rose vom Liebesgarten fand 1901 in Elberfeld statt.[5] An der Wiener Hofoper wurde die Oper 1905 unter der Leitung von Gustav Mahler nachgespielt.

Von 1907 bis 1908 war er Dirigent des Kaim-Orchesters in München. 1908 Jahr zog die Familie nach Straßburg. Pfitzner leitete dort das Städtische Konservatorium und die Sinfoniekonzerte der Straßburger Philharmoniker. 1910 übernahm er zugleich die musikalische Leitung der Straßburger Oper, wo er auch als Regisseur wirkte. 1913 erfolgte seine Ernennung zum Professor.

Im Ersten Weltkrieg meldete sich Pfitzner 1915 freiwillig zum Militär, wurde aber zurückgestellt.[6]

1917 wurde im Münchner Prinzregententheater unter Bruno Walter die „Musikalische Legende“ Palestrina uraufgeführt, die als Pfitzners bedeutendstes Werk gilt. Im Mittelpunkt des vielschichtigen Dramas steht das in die Renaissancezeit übertragene Spannungsverhältnis zwischen der Autonomie des Kunstwerks und Künstlers einerseits und den Forderungen der Gesellschaft andererseits. Giovanni Pierluigi da Palestrina soll eine Messe komponieren, um verfeindete Parteien des Klerus zu versöhnen. Da er ablehnt, muss er mit Verfolgung durch die Inquisitionsbehörde rechnen und denkt über Selbstmord nach. In völliger Vereinsamung erlebt er eine plötzliche Inspiration und schreibt das Werk – nicht mehr wegen des Auftrags, sondern um seiner selbst willen.

Konzert in Königsberg, 1920

Nach der Rückgabe von Elsass-Lothringen an Frankreich zog Pfitzner 1919 nach Unterschondorf am Ammersee. 1919/1920 war er vorübergehend Dirigent der Münchner Philharmoniker. 1920 wurde er Leiter einer Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste.

Er komponierte seine romantische Kantate Von deutscher Seele (1921) nach Gedichten von Joseph von Eichendorff und seine wichtigsten Instrumentalwerke, das Klavierkonzert Es-Dur (1922), das Violinkonzert h-Moll (1923) sowie das Streichquartett cis-Moll (1925).

Nachdem er sich 1923 einer Gallenoperation unterziehen musste, besuchte ihn Adolf Hitler im Krankenhaus.[7]

Das Streichquartett cis-Moll (1925) arbeitete er 1932 zur Sinfonie um. Nach dem Tod seiner Frau Mimi (1926) schrieb er die Chorfantasie Das dunkle Reich (1930), eine Trauermusik nach Gedichten von Michelangelo, Goethe, Conrad Ferdinand Meyer und Richard Dehmel.

Die Feiern und Ehrungen zu seinem 60. Geburtstag 1929 brachten Pfitzner noch einmal große öffentliche Anerkennung. Er verlegte 1930 seinen Wohnsitz nach München und schrieb im folgenden Jahr seine letzte Oper Das Herz. 1934 wurde er an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in München pensioniert, wobei es zu Auseinandersetzungen aufgrund seiner überzogenen Alterssicherungsforderungen [8] mit dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring kam. 1936 starb sein Sohn Paul. Im folgenden Jahr überwarf sich Pfitzner mit seinen Kindern Peter und Agnes, welche - genau wie ein schon im Babyalter verstorbener weiterer Sohn - den Komponisten nicht überleben sollten. Diese familiäre Konstellation dürfte den zunehmend unleidlichen Charakter Pfitzners erheblich mitbedingt haben.

1939 ging Pfitzner eine zweite Ehe mit Mali Stoll ein. Die Feiern und Ehrungen zu seinem 70. Geburtstag waren weit weniger spektakulär als zehn Jahre zuvor. 1942 entgingen Pfitzner und seine Frau dem Tod durch einen Bombenangriff in der Nähe von Nürnberg, obwohl der Schlafwagen, in dem sie sich auf einer Fahrt befanden, völlig zerstört wurde. 1943 wurde sein Wohnhaus in München durch Bomben getroffen, und er siedelte nach Wien-Rodaun über. Nachdem seine Tochter Agnes sich bereits 1939 das Leben genommen hatte, fiel sein zweiter Sohn Peter 1944 in Russland. Pfitzner floh 1945 nach Garmisch-Partenkirchen, wo er in einer Flüchtlingsunterkunft unterkam. Im Jahr darauf zog er in ein Altersheim in München-Ramersdorf. 1948 wurde er im Rahmen der Entnazifizierung von der Spruchkammer München als „vom Gesetz nicht betroffen“ eingestuft.

Zu dieser Untersuchung waren unter anderem Ehrenerklärungen von Alma Mahler Werfel, Max Brockhaus, Carl Zuckmayer und Max Straub, Hans Rosbaud, der Komponisten Hans Frank, Walter Braunfels und Arnold Schönberg und der Dirigenten Hans Knappertsbusch und Bruno Walter eingegangen. [9].

1949 starb er auf einer Reise in Salzburg an einem zweiten Schlaganfall. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 C, Nummer 16) in einem Ehrengrab beigesetzt.

Schriftstellerische und politische Tätigkeiten

Pfitzner verschloss sich in seinen theoretischen Schriften, nicht aber in Teilen seines Werkes, gegen zeitgenössische Einflüsse und vertrat eine anti-modernistische und antisemitische Haltung.

Bis 1918

Bereits 1898 schrieb Pfitzner aus Berlin an Paul Nikolaus Cossmann: „Vielleicht ist das die richtige Stelle, an der ich erwähnen kann, dass ich mich hier in Berlin ganz besonders als Antisemit ausgebildet habe; man hat hier die Gefahr und die Macht so nahe vor Augen.“[10]

1917 erschien Pfitzners Polemik „Futuristengefahr“ in den Süddeutschen Monatsheften. Sie war eine Antwort auf die von Pfitzner als herabsetzend empfundenen Bemerkungen des später in Berlin lebenden Komponisten und Musikschriftstellers Ferruccio Busoni etwa über Ludwig van Beethoven.[11] Obwohl Arnold Schönberg in Futuristengefahr nicht namentlich genannt wird, ist er – nach Ansicht Josef-Horst Lederers – neben Busoni Pfitzners Hauptgegner.[12] Birgit Jürgens setzt Futuristengefahr an den Anfang von Pfitzners „bis zu seinem Lebensende nationalistische[n] und antisemitische[n] Überzeugungen“.[13] Futuristengefahr erschien 1918 auch separat, 1921 in einer zweiten Auflage[14] und wurde von ihm 1926 in seine Gesammelten Schriften aufgenommen.

1918–1933

Thomas Mann, der 1918 zum Eintritt in den neu gegründeten Hans-Pfitzner-Verein für deutsche Tonkunst aufgerufen hatte,[15][16] bemerkte zum politischen Standpunkt Pfitzners 1919: „Der nationale Künstler hatte sich zum anti-demokratischen Nationalisten politisiert.“[17]

Pfitzners musiktheoretische Schriften konstruierten in den 1920er Jahren einen Gegensatz zwischen deutscher Musik und ihren jüdischen Zersetzern. Pfitzner parallelisierte die politische und musikalische Entwicklung, wobei sich das „deutsche Volk“ in der Revolution nach 1918 von „russisch-jüdischen Verbrechern“ (Pfitzner) anführen ließ.[18] Mit einer Art „musikalischer Dolchstoßlegende“ – so die Musikwissenschaftlerin Annkatrin Dahm – prophezeite er das „Ende der deutschen Kunst“:[19]

„In der Schmach und dem Frevel der Revolution erlebten wir mit Trauer, daß deutsche Arbeiter, deutsches Volk sich von russisch-jüdischen Verbrechern anführen ließen und ihnen eine Begeisterung zollten, wie sie sie noch keinem ihrer deutschen Helden und Wohltäter gönnten. In der Kunst erleben wir, daß ein deutscher Mann aus dem Volke, von so scharfem Verstande und reichem Wissen, wie Herr Bekker [...] die international-jüdische Bewegung in der Kunst leitet. Ich sage: international-jüdisch, meine also nicht die Juden als Individuen. Es ist ein Unterschied zwischen Jude und Judentum. Der Grenzstrich der Scheidung in Deutschland geht nicht zwischen Jude und Nichtjude, sondern zwischen deutsch-national empfindend und international empfindend.“

Hans Pfitzner: Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz. Ein Verwesungssymptom, 1920, S. 123.[20]

Pfitzner versuchte der Neuen Musik jegliche Legitimität in der Musiktradition abzusprechen.[21] Wie schon vor ihm Richard Wagner und Franz Liszt begründete er dies öffentlichkeitswirksam antisemitisch.[22] Pfitzners antisemitische Polemik blieb nicht abstrakt, sondern richtete sich ganz konkret gegen Personen. Paul Bekker, der 1919 den Begriff „Neue Musik[23] prägte und als einflussreicher Musikkritiker der Berliner Neuesten Nachrichten, der Berliner Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Zeitung[24] tätig war, war 1920 ein namentlich genannter Hauptgegner.[25] Pfitzner Ziel war die Rettung der deutschen romantischen Tradition vor dem Antideutschen, „in welcher Form es auch immer auftritt, als Atonalitit, Internationalität, Amerikanismus ...“[26] In dieser Schrift prägte Pfitzner das später von den Nationalsozialisten aufgegriffene Wort „Musikbolschewismus“.

1926 schrieb Pfitzner in einem Interview für die Süddeutschen Monatshefte, deren Mitherausgeber er war und zu deren nationalistischer Agitation der Kampf gegen den Versailler Friedensvertrag, die Propagierung der „Kriegsschuldlüge“ sowie besonders im April/Mai 1924 die „Dolchstoßlegende“ gehörte:[27]

„... das, was jetzt noch in unserem Volke in guten Sinne deutsch genannt werden kann, wird – wie schon früher in der Geschichte – den alten Heroismus treu bewahren und auch ohne Hoffnung weiterkämpfen und sich treu bleiben.“

Hans Pfitzner[28]

Von 1926 bis 1929 erschienen drei Bände Gesammelte Schriften von Pfitzner, die nach Joseph Wulf eine Fülle von Stichworten enthalten, die späteren NS-Kulturmanagern vertraut waren: „Schicksal der nationalen Kunst“, „Erhaltung unserer Wesensart“, „internationale Seelenlosigkeit“, „anationaler Amerikanismus“, „Jazz-Flut“, „volksfremd“ oder „wesensfremd“. Pfitzner definiert „antideutsch“ darin als „die Atonalität, Internationalität, Amerikanismus und deutscher Pazifismus“.[29] Letzteres stammt aus seiner Schrift Neue Ästhetik der musikalischen Impotenz von 1920.

1933–1945

Im Januar 1933 erschien das letzte Themenheft der Süddeutschen Monatshefte unter Cossmann, im März wurden Redaktionsmitglieder verhaftet. Cossmann wurde am 5. April im Sanatorium Neuwittelsbach inhaftiert und im Sommer nach Stadelheim überstellt. Am 19. April 1934 wurde er freigelassen.[30] Pfitzner setzte sich beim Reichspräsidenten Hindenburg für den langjährigen Freund ein.[31]

Im April 1933 war Pfitzner Mitunterzeichner des „Protests der Richard-Wagner-Stadt München“ gegen Thomas Mann, nachdem dieser am 13. Februar 1933 den Festvortrag Leiden und Größe Richard Wagners vor der Richard Wagner-Vereinigung Amsterdam gehalten hatte. Der gleiche Vortrag war in München unbeachtet geblieben.[32] Der Aufruf gegen die „Verunglimpfung“ Wagners, erschienen am 16./17. April 1933 in den Münchner Neuesten Nachrichten,[33] unterzeichnet von Personen, die Mann bis zu diesem Moment für Freunde gehalten hatte und die teilweise mit ihm privat verkehrten, war ein Grund, dass Mann von der Vortragsreise direkt ins Exil ging.[34] Thomas Mann brach den freundschaftlichen Kontakt zu Pfitzner ab und schrieb noch 1947 von Pfitzner als "Ein namhafter alter Tonsetzer in München, treudeutsch und bitterböse".[35]

Im Mai 1933 hatte eine Aktion von Alfred Rosenbergs Kampfbund für deutsche Kultur Erfolg. Alfred Heuss hatte in der April-Nummer der von ihm herausgegebenen Zeitschrift für Musik, eines „Kampfblatts für deutsche, gegen neue und internationale Musik“, einen Boykott Pfitzners an der Staatsoper Berlin bemängelt. In der Mai-Ausgabe meldete er in einem Artikel „Erfüllte Anregungen und Wünsche“ Erfolg: Der Kampfbund habe für die Entlassung des Generalmusikdirektors Otto Klemperer gesorgt und einen Gastauftritt Pfitzners in Berlin organisiert.[36]

Ende Juli 1933 schickte Pfitzner an Hans Hinkel, Staatskommisar und zu diesem Zeitpunkt Reichsorganisationsleiter des Kampfbundes für deutsche Kultur und Dritter Geschäftsführer der Reichskulturkammer, drei Bände seiner 1926–29 erschienenen Schriften und unterbreitete ihm Vorschläge, wie diese am einfachsten zu lesen seien. Besonders wies er auf die darin enthaltene Schrift Futuristengefahr hin.[37]

Pfitzner sagte im Juli 1933 aus politischen Gründen ein Dirigat bei den Salzburger Festspielen ab und beteiligte sich für die Wahlen am 19. August 1934, am 29. März 1936 sowie zur Volksabstimmung über die Annexion Österreichs am 10. April 1938 mit Wahlkampfaufrufen für Hitlers Politik. [38]

Nach dem Tod Hindenburgs gehörte Pfitzner 1934 zu den Unterzeichnern des Aufrufs der Kulturschaffenden zur „Volksabstimmung“ über die Vereinigung des Reichspräsidenten- und Reichskanzleramts, der am 18. August 1934 im Völkischen Beobachter erschien.[39]

Nach einer Aufführung von Pfitzners Oper Das Herz in Ulm 1938 und einer erneuten Klage wegen Vernachlässigung seiner Werke wurde Pfitzner nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs von führenden NS-Funktionären als „deutschester der zeitgenössischen deutschen Komponisten“ eingeladen, seine Werke in den besetzten Gebieten wie den Niederlanden, dem Elsass und in Paris aufzuführen.[40]

Am 20. Februar 1940 traf die Gauhauptstelle für politische Beurteilung der NSDAP (München) eine Beurteilung Pitzners: „Dem Nationalsozialismus steht Pfitzner bejahend gegenüber“. Eine Mitgliedschaft in Parteiorganisationen sei nicht bekannt, aber auch nicht ausgeschlossen.[41] Dagegen hatte aber das Dritte Reich kein großes Interesse an dem Komponisten, so findet sich im Bundesarchiv Berlin (Akten der Reichskulturkammer) folgende Notiz:

„Der Führer ist mit einer im bescheidenen Rahmen durchgeführten Ehrung Hans Pfitzners zu seinem 75. Geburtstag einverstanden. Es soll jedoch kein zu grosses Aufsehen um Pfitzner gemacht werden. ‘Soweit man bei Pfitzner von guten Stücken sprechen kann, sollen die besten aufgeführt werden.’ In diesem Zusammenhang ist wieder die Frage aufgetaucht, ob Pfitzner Halb- oder Vier-teljude ist. Ich bitte hierüber um Ihre Stellungnahme.“ [42]

Seit 1936 gehörte Pfitzner dem - allerdings faktisch bedeutungslosen - Reichskultursenat an,[43] der dazu dienen sollte, die Reichskulturkammer gegen innerparteiliche Kritik zu sichern.[44]

Pfitzner nahm an repräsentativen Veranstaltungen und Ehrungen teil. Im besetzten Holland dirigierte er 1941 eigene Werke, und im besetzten Paris 1942 wohnte er einer Aufführung des Palestrina bei.[45] Weiterhin erhielt er 1934 den Goethepreis der Stadt Frankfurt, 1935 die Brahms-Medaille der Freien und Hansestadt Hamburg, 1939 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Frohburg in Sachsen, 1942 den Wartheländischen Musikpreis, 1943 den Beethoven-Preis der Stadt Wien und 1944 den Ehrenring der Stadt Wien. Im Mai 1944 erhielt er von Hitler eine Dotation über 50.000 Mark.[39] Im August 1944 wurde Pfitzner nicht nur in der Gottbegnadeten-Liste genannt, sondern auch in der von Hitler erstellten Sonderliste mit den drei wichtigsten Musikern unter den „Gottbegnadeten“, die ihn von sämtlichen Kriegsverpflichtungen befreite.[39]

1944 komponierte Pfitzner die Krakauer Begrüßung op. 54 als Hommage an seinen Freund und Mäzen,[46] den später wegen Kriegsverbrechen verurteilten Generalgouverneur des Generalgouvernements Hans Frank.[47] [48] Das Werk wurde Anfang Dezember 1944 in Krakau im besetzten Polen unter der Leitung von Hans Swarowsky uraufgeführt (bei der Wiederholung dirigierte Pfitzner selbst). Es war nicht Pfitzners einzige einem Politiker gewidmete Komposition: Bereits 1916 hatte er Großadmiral Alfred von Tirpitz Zwei deutsche Gesänge (op. 25; 1915/16) gewidmet.[49].

Inhaltlich bleiben politische Kontexte in Pfitzners musikalischem Werk aber unberührt - und das gilt für die Jahre vor dem Dritten Reich genauso wie für die Zeit zwischen 1933-1945. [50].

1945–1949

Im Juni 1945 rechtfertigte Pfitzner in seiner Glosse zum II. Weltkrieg Hitlers Antisemitismus, indem er schrieb:

Das Weltjudentum ist ein Problem & zwar ein Rassenproblem, aber nicht nur ein solches, & es wird noch einmal aufgegriffen werden, wobei man sich Hitlers erinnern wird & ihn anders sehen, als jetzt, wo man dem gescheiterten Belsazar den bekannten Eselstritt versetzt. Es war sein angeborenes Proletentum, welches ihn gegenüber dem schwierigsten aller Menschenprobleme den Standpunkt des Kammerjägers einnehmen liess, der zum Vertilgen einer bestimmten Insektensorte angefordert wird. Also nicht das ‚Warum‘ ist ihm vorzuwerfen, nicht, ‚dass er es getan‘, sondern nur das ‚wie‘ er die Aufgabe angefasst hat, die berserkerhafte Plumpheit, die ihn dann auch, im Verlauf der Ereignisse, zu den Grausamkeiten, die ihm vorgeworfen werden, führen musste.[51]

Jens Malte Fischer kommentierte 2002 diese Aussage Pfitzners so:

Ein verbitterter alter Krakeeler wird sozusagen erst nach Kriegsende zum wirklichen Nationalsozialisten (der Partei hat er nie angehört) und ideologischen Spiessgesellen des Massenmordes. Auf jeden Fall wird man diese Geisteshaltung, wie sie auch in den wenigen Briefen zum Ausdruck kommt, die Pfitzner nach 1945 noch mit Bruno Walter gewechselt hat, nicht unbedingt als konsequente und nahtlose Weiterentwicklung seiner früheren Positionen bezeichnen können.[52]

Im gleichen Text von Mitte 1945 schrieb Pfitzner:

Daß eine Menschenrasse von der Erdoberfläche ausgerottet werden kann, das hat die Weltgeschichte schon gesehen, in der Ausrottung der ursprünglich prachtvollen indianischen Rasse […]. Im Sinne der Völkermoral und der Kriegsbräuche konnte sich Hitler also eigentlich schon durch dies einzige Beispiel ›gedeckt‹ fühlen; das ›wie‹ dieser Gewalthandlungen und Unterdrückungsmethoden ist freilich an und für sich verdammungswürdig, soweit es auf Wahrheit beruht und nicht geflissentlich stark übertrieben ist. In den KZ-Lagern mögen schreckliche Dinge geschehen sein, wie sie in solchen Umwälzungsperioden immer vorkommen, als vereinzelte Fälle und von Seiten subalterner Rohlinge, wie es sie immer und überall gibt, am wenigsten aber unter deutschen Menschen. Wenn wir Deutschen aber einmal eine Gegenrechnung der Grausamkeiten aufstellen wollten, die an uns verübt wurden […], da würde sich das Verhältnis von Schuld und Anklage von Verbrechen und Richteramt gewaltig ändern und umkehren.[53]

Jens Jessen kommentierte dieses Zitat so: „Die Freunde des Komponisten seien allerdings gewarnt: Argumente für eine Reinwaschung des Komponisten werden sich daraus auch durch eine philologische Feinlektüre nicht gewinnen lassen.“[54]

1946 versuchte Pfitzner, seine Haltung im Dritten Reich als Ausdruck seines idealistischen Strebens darzustellen.[55] Dem wegen seiner Verbrechen in den Nürnberger Prozessen zum Tode verurteilten Hans Frank schickte Pfitzner im Oktober 1946 ein Telegramm, in dem er seine dankbare Verbundenheit mit ihm zum Ausdruck brachte.[56]

2010 wurde in Hamburg mit Wirkung vom 1. Januar 2011 die Pfitznerstraße wegen der NS-Nähe Pfitzners in Friedensallee umbenannt.[57][58]

Musikalisches Werk und Rezeption

Pfitzners Werk vereint romantische und spätromantische Elemente mit ausgedehnter thematischer Arbeit, stimmungsstarker Musikdramatik und kammermusikalischer Intimität. Sie stellt einen eigenartigen Ausläufer der klassisch-romantischen Tradition dar, deren konservative Musikästhetik [59] und Allgemeingültigkeit Pfitzner auch in seinen Schriften gegen zeitgenössische Richtungen vehement verteidigte. [60] Die Werke des inspirationsgläubigen Spät-, ja Postromantikers zeigen große kompositorische Qualitäten und stehen mit manchen grüblerischen Sperrigkeiten einer modernen Tonsprache vielleicht sogar noch näher als von ihrem Schöpfer, nach seinen musikästhetischen Äußerungen zu urteilen, beabsichtigt. [61] Arthur Honegger schreibt z.B. 1955 trotz mancher Kritik an einem allzu polyphonen und bewegten Orchestersatz und teilweise überlangen Proportionen in seinem Aufsatz über Pfitzners Palestrina:

„Musikalisch ist das Werk mit einer Überlegenheit gestaltet, die Respekt erheischt. [...] Die Leitmotive sind klar geformt und ermöglichen es, ihnen leicht zu folgen ...“[62]

Pfitzners Werk wurde von zeitgenössischen Kollegen wie Gustav Mahler und Richard Strauss hoch geschätzt. So wurde sein zweites Streichquartett von 1902/03 von Mahler ausdrücklich als Meisterwerk gelobt. [63] Thomas Mann würdigte die Oper in einem kurzen, im Oktober 1917 erschienenen Essay Palestrina, den er später erweiterte und in seine Betrachtungen eines Unpolitischen aufnahm. Er gründete gemeinsam mit anderen Künstlern 1918 den Hans-Pfitzner-Verein für deutsche Tonkunst. Pfitzner galt im Jahrzehnt nach der Uraufführung seiner Oper Palestrina im Jahr 1917 als der führende Vertreter eines betont deutschen und entschieden antimodernistischen Musikbegriffs. So konstatierte sogar der zwei Jahre zuvor von Pfitzner in seiner Schrift Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz: Ein Verwesungssymptom? scharf angegriffene Paul Bekker 1922 einen deutlichen Anstieg der künstlerischen Geltung Pfitzners bei einem gleichzeitigen Abstieg der bisherigen Galionsfigur der deutschen Musik, Richard Strauss.[64]

Ab Mitte der 1920er Jahre geriet Pfitzners Werk zunehmend in den Schatten des Werks von Richard Strauss. Seine Oper Das Herz von 1932 war wenig erfolgreich. Im Musikleben des Dritten Reiches blieb er eine Randfigur, die von den Medien kaum beachtet wurde und deren Werke noch seltener als in der Spätphase der Weimarer Republik aufgeführt wurden.[65] Der Pfitzner-Biograph Walter Abendroth schrieb trotzdem im Jahr 1935 enthusiastisch über dessen Palestrina:

Es läßt sich nicht nur behaupten, sondern auch beweisen, daß Pfitzners „Palestrina“ als Dichtung an Größe der Empfindung, Genialität der Gestaltung, Schönheit der Sprache und Tiefe der Gedanken bei weitem alles überragt, was jemals als „Operntext“ geschrieben worden ist.[66]

Der mit Pfitzner auch nach 1945 weiter befreundete jüdische Dirigent Bruno Walter führte den Palestrina im amerikanischen Exil in New York erneut auf und schrieb 1947:

Ich persönlich zähle die Aufführung des Palestrina, nach meiner Meinung eines der gewaltigsten musikalischen Bühnenwerke unserer Zeit, zu den großen Ereignissen meines Lebens.[67]

Heutzutage ist Pfitzner ein vor allem außerhalb Deutschlands und Österreichs weithin vergessener und vernachlässigter Komponist. Der Pflege seines Werkes widmet sich die Hans Pfitzner-Gesellschaft e. V. [68]

Eine bei Metzler 2000 erschienene Untersuchung von Sabine Busch "Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus" konnte mit umfassender Quellenrecherche das ideologische Tauziehen um die Verstrickungen des Komponisten im Dritten Reich transparent machen. In der FAZ schrieb dazu Rezensentin Ellen Kohlhaas, diese erste Dokumentation zu Pfitzners Wirken im Nationalsozialismus sei längst überfällig: Sabine Busch führe hier "nicht dezidiert und ausschließlich pronazistische Dokumente" vor, hüte sich aber, "Pfitzners Rempeleien mit Nazibonzen" zu Heldentaten eines Regimegegners umzudeuten. Doch Buschs Auswertung aller bisher zugänglichen Dokumente, "darunter etlicher neu aufgefundener oder erstmals unzensiert und in vollen Wortlaut veröffentlichter Materialien", untermauern für die Rezensentin das bekannte Pfitzner-Bild vom "antisemitischen Chauvinisten". Die Studie enthält nach Auskunft der Rezensentin makabre Beispiele für Pfitzners starrsinnige Unbelehrbarkeit auch nach 1945 ebenso wie Vertuschungsversuche seiner Kontakte mit Nazi-Größen wie Hans Frank. Sie belege aber auch, dass die Nationalsozialisten selber Pfitzner gelegentlich lästig fanden, dass er mit seiner "elitären, oft altmeisterlich grämlichen Musik" für das Regime "wenig propagandatauglich" war. [69].

Hans Heinz Stuckenschmidt sieht Pfitzners Werk im Jahr 1969 als von extremer Ambivalenz geprägt, anfänglich von scharfen Dissonanzen und hartem linearen Kontrapunkt bestimmt und deswegen auch als modernistisch kritisiert, später aber eher konservativer Musikästhetik folgend und gegen jeglichen modernen Konformismus rebellierend.[70] Der Komponist Wolfgang Rihm erklärt die geringe heutige Popularität von Pfitzners Werk im Jahr 1981 folgendermaßen:

Pfitzner ist zu progressiv, um einfach wie Korngold eingeschlürft werden zu können, und er ist zu konservativ, um etwa wie Schönberg die Musik hörbar folgenreich beeinflußt zu haben. Wir finden nicht auf den ersten Blick das gebrochen Heutige in seinem Werk, aber auch nicht das ungebrochen Gestrige. Wir finden beides – also keines, und dies läßt Einordnungsversuche stocken. [71]

Ehrungen, soweit nicht im Text genannt

125. Geburtstag Hans Pfitzner: Deutsche Briefmarke von 1994 nach einer Porträtzeichnung von Emil Orlik
Von der Hans Pfitzner-Gesellschaft im Jahr 2000 gestiftete Berliner Gedenktafel in Berlin-Wilmersdorf, Durlacher Straße 25

Kompositionen

Schüler von Hans Pfitzner

Schriften

  • Vom musikalischen Drama, München/Leipzig 1915
  • Futuristengefahr, München/Leipzig 1917
  • Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz, München 1920
  • Werk und Wiedergabe, Augsburg 1929
  • Über musikalische Inspiration, Berlin 1940
  • Gesammelte Schriften, Band I, Augsburg 1926 (darin: Futuristengefahr, S. 185–223)
  • Gesammelte Schriften, Band II, Augsburg 1926
  • Gesammelte Schriften, Band III: Werk und Wiedergabe, Augsburg 1929
  • Gesammelte Schriften, Band IV, hrsg. von Bernhard Adamy, Tutzing 1987

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Schnoor: Geschichte der Musik, C. Bertelsmann Verlag, 1954, S. 596 und 597
  2. Biografische Angaben der Pfitzner-Gesellschaft [1]
  3. H. Loennecker (2003): "...Boden für die Ideen Adolf Hitlers auf kulturellem Felde gewinnen." Der "Kampfbund für deutsche Kultur" und die deutsche Akademikerschaft. www.burschenschaftsgeschichte.de aufgerufen am 4. Oktober 2010
  4. Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart, edition text+kritik, München, 1992ff, Artikel zu Hans Pfitzner von Reinhard Ermen
  5. MGG 10, S. 1170; Digitale Bibliothek 4, S. 59.315.
  6. Jost Hermand: Glanz und Elend der deutschen Oper. Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2008, S. 166.
  7. Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 335.
  8. Jens Malte Fischer: Hans Pfitzner und die Zeitgeschichte. Ein Künstler zwischen Verbitterung und Antisemitismus. In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. Januar 2002.
  9. Sabine Busch "Hans Pfitzner im Nationalsozialismus" Metzler 2001 S. 332-363
  10. Jens Malte Fischer: Hans Pfitzner und die Zeitgeschichte. Ein Künstler zwischen Verbitterung und Antisemitismus. In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. Januar 2002.
  11. Albrecht Riethmüller: Busoni-Studien. In: Archiv für Musikwissenschaft 42 (1985), S. 263–286, hier S. 273.
  12. Josef-Horst Lederer: Pfitzner – Schönberg: Theorie der Gegensätze. In: Archiv für Musikwissenschaft 35 (1978), S. 297–309, hier S. 297.
  13. http://139.174.2.142/pages/de/news341635
  14. [2]
  15. Mitteilungen der Hans Pfitzner Gesellschaft, S. 5; hier feht der volle Name des Vereins.
  16. Hans Rudolf Vaget: Musik in München. In: Thomas Mann Jahrbuch 1994, Frankfurt am Main 1995, S. 41–70, hier 61.
  17. Thomas Mann: Pfitzners Palestrina, Sonderdruck aus: Betrachtungen eines Unpolitischen, Berlin 1919, S. 29. Zitiert nach Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 335f.
  18. Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden: Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. S. 192.
  19. Pfitzner 1920 nach Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden: Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. S. 192.
  20. Zitiert nach Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-ROM-Lexikon, Kiel 2004, S. 5194f.
  21. Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden: Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. S. 192.
  22. Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden: Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. S. 192.
  23. Paul Bekker: Neue Musik. In: Gesammelte Schrifte, Bd. 3, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Berlin 1923, S. 85–118 auf wikisource
  24. Horst Seeger: Musiklexikon Personen A–Z. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1981. S. 77.
  25. Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden: Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007. S. 191.
  26. Pfitzner, Neue Ästhetik der musikalischen Impotenz, S. 119. Nach: Josef-Horst Lederer: Pfitzner – Schönberg: Theorie der Gegensätze. In: Archiv für Musikwissenschaft 35 (1978), S. 297–309, hier S. 309.
  27. Historisches Lexikon Bayerns, Artikel „Süddeutsche Monatshefte“.
  28. Sabine Busch-Frank: „den alten Heroismus treu bewahren“ – Anmerkungen zu Pfitzners politischer und ideologischer Weltsicht in den Jahren 1933–1945. GRIN Verlag, 2008.
  29. Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 336.
  30. Theresienstadt-Lexikon, Artikel: Paul Nikolaus Cossmann
  31. Wulf S. XYXY
  32. Sabine Busch "Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus", Stuttgart 2001, S. 160 ff. Sabine Busch(-Frank) merkt an, dass sich in der Forschung nachhaltig das Gerücht halte, Pfitzner sei der Initiator des "Protestes" gewesen, diesen hatte aber der Münchner Dirigent Hans Knappertsbusch organisiert. Hans Rudolf Vaget: Musik in München. Thomas Mann Jahrbuch 1994, Frankfurt am Main 1995, S. 41–70, hier 48f. bezeichnet Pfitzner als Initiator des Aufrufs. Vaget merkt an, dass der entscheidende Brief, der Pfitzner als Hauptakteur erkennen lässt, auch in der neuesten Briefedition fehle.
  33. Quelle für Datum und Ort: Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 314.
  34. Klaus Schröter: Thomas Mann im Urteil seiner Zeit. Frankfurt am Main 2000, S. 401.
  35. Thomas Mann "Glückwunsch an Hermann Hesse" in "Die neue Zeitung" vom 30. Juni 1947
  36. Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 72f.
  37. Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 335f.
  38. Sabine Busch "Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus", Stuttgart 2001, S. 177-191
  39. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 456.
  40. Zitat und Wertung bei Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-26901-6, S. 222f.
  41. Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich – Eine Dokumentation, Ullstein, Frankfurt am Main 1983, S. 341.
  42. Sabine Busch "Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus", Stuttgart 2001, S.137
  43. Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-26901-6, S. 223.
  44. Reinhard Bollmus, Stephan Lehnstaedt: Das Amt Rosenberg und seine Gegner: Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2006, S. 80.
  45. Jens Malte Fischer: Hans Pfitzner und die Zeitgeschichte. Ein Künstler zwischen Verbitterung und Antisemitismus. In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. Januar 2002.
  46. Sabine Busch "Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus", Stuttgart 2001, 243-253
  47. Bernhard Adamy: Hans Pfitzner, Band 1 der Veröffentlichungen der Hans-Pfitzner-Gesellschaft, Verlag H. Schneider, 1980, S. 337.
  48. Sinje Ewert: Musik im „Dritten Reich“ – Ein Forschungsbericht, in: Helmut Neuhaus (Hrsg.): Archiv für Kulturgeschichte, Band 91, Heft 1, Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2009, S. 202.
  49. Jost Hermand: Glanz und Elend der deutschen Oper. Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2008, S. 166.
  50. Sabine Busch-Frank "Den alten Heroismus treu bewahren. Grin Verlag, November 2008" und Sabine Busch-Frank "Worte oder Werke? Hans Pfitzners Judenbild in seinen Opern Die Rose vom Liebesgarten und Das Herz<" in Hans-Peter Bayerdörfer, Jens Malte Fischer und Frank Halbach "Judenrollen" Berlin, New York (Walter de Gruyter – Max Niemeyer Verlag) 2008
  51. Zitiert nach Jens Malte Fischer: Hans Pfitzner und die Zeitgeschichte. Ein Künstler zwischen Verbitterung und Antisemitismus. In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. Januar 2002.
  52. Jens Malte Fischer: Hans Pfitzner und die Zeitgeschichte. Ein Künstler zwischen Verbitterung und Antisemitismus. In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. Januar 2002.
  53. Sämtliche Schriften, Bd. IV, Tutzing 1987, S. 337ff., zitiert nach Jens Jessen: Kann man Hans Pfitzner retten? In: Die Zeit vom 31. Oktober 2007.
  54. Jens Jessen: Kann man Hans Pfitzner retten? In: Die Zeit vom 31. Oktober 2007.
  55. Vgl. dazu besonders den Brief an seinen Schüler Felix Wolfes vom 11. Juli 1946; veröffentlicht in Bernhard Adamy (Hrsg.): Hans Pfitzner Briefe, Tutzing 1991, S. 1006.
  56. Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-26901-6, S. 225.
  57. auf www.abendblatt.de vom 14. November 2009
  58. Amtlicher Anzeiger 2. Juli 2010.
  59. 'dtv-Atlas zur Musik – Tafeln und Texte, Bd. 2: Historischer Teil: Vom Barock bis zur Gegenwart, Deutscher Taschenbuch Verlag und Bärenreiter Verlag, München 1985, S. 517.
  60. Brockhaus-Riemann Musiklexikon, Bd. 2, F. A. Brockhaus, Wiesbaden und B. Schott’s Söhne, Mainz 1979, S. 297.
  61. Ingo Metzmacher zur modernen Tonsprache Pfitzners im Palestrina: „Das Stück ist so besonders, weil es Pfitzners inneren großen Konflikt darstellt. Nämlich den zwischen der Tradition, die er bewahren wollte, und dem Versuch, etwas zu erneuern, ohne das Erworbene, die große Tradition, die Herkunft preiszugeben. Er hat viel moderner komponiert, als er zugeben wollte“; in: Welt am Sonntag vom 3. Januar 2008: „Warum ein Linker die Musik der Nazi-Zeit dirigiert“
  62. Arthur Honegger: Palestrina. In: Beruf und Handwerk des Komponisten – Illusionslose Gespräche, Kritiken, Aufsätze, Philipp Reclam jun., Leipzig 1980, S. 55.
  63. Alma Mahler-Werfel: Mein Leben, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1991, S. 69.
  64. Hans Rudolf Vaget: „Der gute, alte Antisemitismus“ – Hans Pfitzner, Bruno Walter und der Holocaust. In: Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Bruckner-Probleme, Band 45 des Archivs für Musikwissenschaft, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996, S. 216.
  65. Jost Hermand: „Hans Pfitzner: Palestrina (1917) – Eine musikalische Legende“. In: Glanz und Elend der deutschen Oper. Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2008, S. 176.
  66. Walter Abendroth: Hans Pfitzner, A. Langen, G. Müller, 1935, S. 517, zitiert nach Arthur Honegger: Arthur Honegger: Palestrina. In: Beruf und Handwerk des Komponisten – Illusionslose Gespräche, Kritiken, Aufsätze, Philipp Reclam jun., Leipzig 1980, S. 55.
  67. Bruno Walter: Thema und Variationen – Erinnerungen und Gedanken, Fischer Verlag, Stockholm 1960, S. 291.
  68. Hans Rudolf Vaget: „Der gute, alte Antisemitismus“ – Hans Pfitzner, Bruno Walter und der Holocaust. In: Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Bruckner-Probleme, Band 45 des Archivs für Musikwissenschaft, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996, S. 216.
  69. http://www.perlentaucher.de/buch/9176.html
  70. Johann Peter Vogel: Hans Pfitzner – Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlt, Reinbek 1989, S. 143.
  71. Wolfgang Rihm und Ulrich Mosch: Ausgesprochen – Schriften und Gespräche, Band 1 (Veröffentlichungen der Paul-Sacher-Stiftung, Band 6), Verlag Schott, 1998, S. 267.
  72. Hans Pfitzner-Gesellschaft e. V.

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