Hans Meinzolt

Hans Meinzolt

Hans Meinzolt (* 27. Oktober 1887 in Bächingen an der Brenz; † 20. April 1967 in Weßling) war Landrat in Kirchheimbolanden, bayerischer Staatssekretär, Honorarprofessor an der Technischen Universität München und Vizepräsident des Evangelisch-lutherischen Landeskirchenrats.

Hans Meinzolt 1957

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johannes Christian Meinzolt war ein Sohn des Bächinger Pfarrers und späteren Dekans zu Nördlingen Christian Meinzolt und dessen Frau Sophie, geb. Naegelsbach. Geschwister waren unter anderem der Dekan von Ingolstadt Gottfried Meinzolt, der Vorstand der Inneren Mission und Senator Dr. Friedrich Meinzolt und die Mitbegründerin der Evangelisch-Lutherischen Diakonissenanstalt Neuendettelsau Marie Meinzolt.

Nach dem Besuch des Gymnasiums St. Anna in Augsburg studierte Hans Meinzolt Rechtswissenschaften an den Universitäten Erlangen und Berlin. 1919, nachdem er den 1. Weltkrieg an der Front erlebt hatte, promovierte er zum Dr. jur. an der Universität Erlangen.

Nach einjähriger Tätigkeit als Regierungsrat am Landratsamt Sulzbach wurde er ins Kultusministerium München berufen, wo er zehn Jahre lang als Sachbearbeiter für Hochschulangelegenheiten wirkte. 1930 wurde er Landrat in Kirchheimbolanden und wurde 1933 Leiter der Rechtsabteilung des Evangelisch-lutherischen Landeskirchenrats München, dem er als Oberkirchenrat und Vizepräsident angehörte.

Als sich 1944 Pfarrer Karl Steinbauer vor dem Kriegsgericht in Berlin wegen angeblich wehrkraftzersetzender Passagen einer Predigt verantworten musste, erreichte Meinzolt als dessen Verteidiger einen Freispruch.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Meinzolt zum Staatsrat befördert und gehörte als Staatssekretär dem Kabinett Hoegner an (1945/46 sowie wieder ab 1954). Den Wiederaufbau der Höheren Schulen machte er sich zu seiner eigenen Sache.

Nachdem er in der Nachkriegszeit bereits einen Lehrauftrag für öffentliches Recht an der TU München erhalten hatte, lehrte er ab 1948 dort als Honorarprofessor für Staats- und Verwaltungsrecht.

Meinzolt war Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Vorsitzender des Verbandes deutscher Studentenwerke sowie Mitglied des Stiftungsrates der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 1947 bis 1959 war er Präsident der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Auszeichnungen

Bundespräsident Theodor Heuss verlieh Hans Meinzolt 1955 das Große Verdienstkreuz mit Stern, die Bayerische Akademie der Wissenschaften zeichnete ihn mit der Medaille „Bene meriti“ in Gold aus und der Bayerische Ministerpräsident Hanns Seidel verlieh ihm 1959 den Bayerischer Verdienstorden.

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1966, S. 1566.
  • Landkreis Dillingen a. d. Donau (Hg.): Der Landkreis Dillingen an der Donau ehedem und heute, Dillingen 1982, 2. Aufl., S. 385f.

Siehe auch


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