Hans-Dieter Grabe

Hans-Dieter Grabe

Hans-Dieter Grabe (* 6. März 1937 in Dresden) ist ein deutscher Dokumentarfilmer. Er wurde vor allem für seine Langzeitstudien bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1960 bis 1962 arbeitete Grabe als freier Mitarbeiter beim Fernsehen des Bayerischen Rundfunks in München. Anschließend wurde er Redakteur beim ZDF. Hans-Dieter Grabe ist Autor und Regisseur von rund 60 gesellschaftspolitischen und zeitgeschichtlichen Dokumentarfilmen.

1994 wurde Grabe mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet, für seinen Vietnam-Film Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang 1970 mit dem Adolf-Grimme-Preis in Silber. Er erhielt zwei Mal den Robert-Geisendörfer-Preis und ist Mitglied der Akademie der Künste (Berlin). Am 4. November 2002 erhielt Hans Dieter Grabe das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Filme

  • 1963: Wohlfahrt in Waffen – ein Bericht über das neutrale Schweden
  • 1964: Die Befreiten – Österreicher in der Neutralität
  • 1965: Kuwait – ein Scheichtum stürzt in 20. Jahrhundert
  • 1966: Hoffnung – Fünfmal am Tag. Beobachtungen auf einem Deutschen Bahnhof
  • 1966: Auslandsschulen mangelhaft – Bericht über ein deutsches Versäumnis
  • 1966: Die Helgoland in Vietnam
  • 1967: Und da erschrak die Monarchie – Bericht über den Aufstieg des dänischen Kommunistenführers Aksel Larsen
  • 1968: Die Trümmerfrauen von Berlin
  • 1968: Lava – Der Ätna und seine Menschen
  • 1968: Hinter schwedischen Gardinen – Experimente und Reformen in Schwedens Strafvollzug
  • 1970: Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang
  • 1972: Mendel Schainfelds zweite Reise nach Deutschland
  • 1972: Wer schießt auf Ralf Bialla?
  • 1977: Mehmet Turan oder noch ein Jahr, noch ein Jahr ...
  • 1979: Das Wunder von Lengede: Oder Ich wünsch’ keinem, was wir mitgemacht haben
  • 1981: Bernauer Straße 1 bis 50
  • 1981: Fritz Teufel oder Warum haben Sie nicht geschossen?
  • 1983: Ludwig Gehm – ein deutscher Widerstandskämpfer
  • 1984: Dr. med. Alfred Jahn, Kinderchirurg in Landshut
  • 1985: Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus
  • 1986: Abdullah Yakupoglu: Warum habe ich meine Tochter getötet?
  • 1987: Gudrun Pehlke – Statistisch gesehen sind Sie tot
  • 1990: Jens und seine Eltern
  • 1994: Er nannte sich Hohenstein, 1995: Epilog: Drei Frauen aus Poddembice, 1996: Letzte Stunden in Poddembice – eine dokumentarische Trilogie
  • 1996: Frau Siebert und ihre Schüler
  • 1998: Do Sanh – der letzte Film
  • 1999: Mendel lebt
  • 2002: Diese Bilder verfolgen mich – Dr. med. Alfred Jahn

Literatur

  • Patrick Conley: Achtundzwanzig Jahre für einen Film. In: Cut, Jg. 2, Nr. 5 (Mai 1998): S. 50 f.
  • Karl Nikolaus Renner: Bilder vom Krieg. Die Emotionslenkung in Hans-Dieter Grabes Antikriegsfilm „Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang“. In: War Visions. Bildkommunikation und Krieg. Köln 2005. (S. 105–119)
  • Thomas S. Frank: Räume für das Nachdenken schaffen. Die dokumentarische Methode von Hans-Dieter Grabe. Berlin 2005.
  • Bodo Witzke: „Ich muss nicht Angst vor Bomben haben.“ Der Dokumentarfilmer Hans-Dieter Grabe. Remscheid 2006.
  • Christian Hißnauer: Fremdes Deutschland: Heimat und Fremde aus der Sicht von Migranten – Hans-Dieter Grabes Dokumentarfilme der 1980er Jahre. In: Claudia Böttcher, Judith Kretzschmar und Markus Schubert (Hrsg.): Heimat und Fremde. Selbst-, Fremd- und Leitbilder im Film und Fernsehen. Meidenbauer, München 2009, S. 35–46.
  • Christian Hißnauer: Unten waren elf. Oben war „die ganze Welt“. Die Rethematisierung des Grubenunglücks von Lengede im Dokumentarspiel und als Gesprächsfilm. In: Christian Hißnauer und Andreas Jahn-Sudmann (Hrsg.): medien – zeit – zeichen. Beiträge des 19. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums. Schüren-Verlag, Marburg 2007, S. 45–53.
  • Christian Hißnauer: Psychomontage und oral history: Eine Skizze zur Entwicklungsgeschichte des Interviewdokumentarismus in der Bundesrepublik Deutschland. In: Rundfunk und Geschichte, 1-2/2010, S. 19–25.
  • Christian Hißnauer: Aus-Sagen vom Holocaust. Erlebte Erinnerung in den Gesprächsfilmen Eberhard Fechners und den Interviewfilmen Hans-Dieter Grabes. In: Thomas Weber et al. (Hrsg.): Mediale Transformationen des Holocaust. (Im Erscheinen)

Weblinks


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