Hanna Amon (Film)

Hanna Amon (Film)
Filmdaten
Originaltitel Hanna Amon
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1951
Länge Kinofassung 101
Alternativ-Version 108 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Veit Harlan
Drehbuch Veit Harlan
nach einer Idee von Richard Billinger
Produktion Willy Zeyn-Film GmbH, München
Musik Hans-Otto Borgmann
Kamera Werner Krien
Georg Bruckbauer
Schnitt Walter Boos
Besetzung

Hanna Amon ist ein deutscher Spielfilm von Veit Harlan in Agfacolor. Er wurde 1951 in Oberbayern (Außenaufnahmen) und Göttingen (Studioaufnahmen) gedreht. Die Aufnahmen der Zugvögel stammen von dem Tierfilmer Eugen Schuhmacher. Uraufführung war am 21. Dezember 1951 in Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Hanna Amon und ihr Bruder Thomas leben auf dem Gutshof ihrer verstorbenen Eltern. Während Hanna vom ortsansässigen Veterinär Brunner und Thomas von der Tochter des Bürgermeisters insgeheim verehrt und begehrt werden, haben die Geschwister nur Augen füreinander. Thomas jedoch verfällt der deutlich älteren, verführerischen Vera Colombani, einer Schloßbesitzerin. Er folgt ihr (den Warnungen seiner Schwester trotzend) in den Süden, wo sie den Winter verbringt. Thomas wird in der Folge von der Colombani fallengelassen und kehrt reuig auf den heimatlichen Hof zurück. Als er dort erneut mit seiner ehemaligen Geliebten zusammentrifft, löst er eine Katastrophe aus, der die Colombani und schließlich auch Hanna zum Opfer fallen.

Versionen

Im Jahr 2003 strahlte der Heimatkanal des deutschen Pay-TV-Senders Premiere erstmals eine bis dahin unbekannte Alternativ-Version des Films aus. Diese unterscheidet sich von der Kinoversion durch einen anderen Schnitt, unterschiedliche Längen gleicher Szenen und durch die Verwendung von Alternativ-Takes für Szenen gleichen Inhalts. Ob es sich bei dieser neu aufgetauchten Version um eine Arbeitskopie oder einen Rohschnitt handelt, ist nicht bekannt. Denkbar ist auch, dass der Alternativ-Schnitt als Vorlage für die Exportversion diente. Die Kopie des Alternativ-Schnitts ist in einem besseren Erhaltungszustand als die Kinoversion und war folglich wahrscheinlich nicht im deutschen Verleih distribuiert.

Vergleich Kinoversion/Alternativ-Version

In der Kinoversion sind sowohl die Konfrontation zwischen Hanna und der Colombani, als auch die Traumsequenz Hannas deutlich kürzer angelegt. Andererseits enthält der Film eine kurze Sequenz, in der Rosl dem im Regen davonfahrenden Thomas nachschaut, die in der neu aufgetauchten Fassung des Films nicht enthalten ist. Weitere Unterschiede finden sich im Einsatz der Musik und im Schnittrhythmus. Ferner beginnt die Alternativ-Fassung mit einer Ouvertüre aus schwarzem Bild und Musik, wogegen die Kinoversion direkt mit dem Vorspann einsetzt. Ein direkter Vergleich inhaltlich gleicher Szenen der beiden Fassungen zeigt zudem, dass die bis 2003 unbekannte Version des Films zu großen Teilen aus Alternativ-Takes der gleichen Einstellungen besteht. Die Kinofassung entstand unter der Verwendung schauspielerisch extremerer Takes, so dass die Gesamtanmutung eine durchgehend "schrillere" ist. Es ist möglich, dass die Alternativ-Fassung als Basis für den Kinoeinsatz im Ausland erstellt wurde. Dies würde die unmotiviert lange Einstiegs-Sequenz schwarzer Bilder erklären, in die man nach Bedarf erklärende fremdsprachige Titel hätte setzen können.

Kritiken

  • metamovie: „Äußerlich ein Heimatfilm, ist [Hanna Amon] trotz Agfacolor ein film noir reinsten Wassers.“
  • Film-Dienst: „Eine pathetische Beschwörung reiner Geschwisterliebe, voller triefender Sentimentalität und deplazierter christlicher Symbolik.“[1]

Nachweise

  1. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=33328

Weblinks


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