Hanau am Main

Hanau am Main
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hanau
Hanau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hanau hervorgehoben
50.1333333333338.9166666666667104Koordinaten: 50° 8′ N, 8° 55′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 104 m ü. NN
Fläche: 76,49 km²
Einwohner: 88.287 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1154 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 63450, 63452, 63454 63456, 63457
Vorwahl: 06181
Kfz-Kennzeichen: HU
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 014
Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 14–18
63450 Hanau
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Claus Kaminsky (SPD)
Brüder Grimm

Hanau, die Brüder-Grimm-Stadt, liegt im Osten des Rhein-Main-Gebiets an der Mündung der Kinzig in den Main. Sie ist eines der neun Oberzentren des Landes Hessen, Sonderstatusstadt des Main-Kinzig-Kreises und mit etwa 88.000 Einwohnern sechstgrößte Stadt Hessens. Die ehemalige Residenzstadt ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Region Main-Kinzig und ein bedeutender Industrie- und Technologiestandort. Hanau beheimatete die erste deutsche Fayence-Manufaktur, hat eine lange Tradition als Stätte der Goldschmiedekunst und Schmuckherstellung und ist heute Sitz bedeutender Unternehmen, unter anderem der Material- und Werkstofftechnologie, der Medizin- und Dentaltechnik, der Chemie und des Anlagenbaus.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Frankfurter Tor, Ostseite

Hanau liegt in der Untermainebene in einer Senke zwischen Wetterau und Vorspessart und wird von einem ausgedehnten Waldgürtel umschlossen. Die Stadt bildet den Schnittpunkt bedeutender Verkehrswege am Eingang zum Kinzigtal.

Nachbargemeinden

Hanau grenzt im Norden an die Gemeinde Schöneck (Hessen) und die Stadt Bruchköbel, im Nordosten an die Gemeinden Erlensee und Rodenbach, im Südosten an die Gemeinde Kahl am Main (im bayerischen Landkreis Aschaffenburg), im Süden an die Gemeinden Großkrotzenburg und Hainburg sowie die Stadt Obertshausen (beide Landkreis Offenbach), sowie im Westen an die Städte Mühlheim am Main (Landkreis Offenbach) und Maintal.

Stadtgliederung

Stadtteile: Innenstadt, Kesselstadt, Großauheim, Klein-Auheim, Mittelbuchen, Steinheim, Wolfgang. Bezirke ohne den juristischen Status Stadtteil: Lamboy-Tümpelgarten, Wilhelmsbad, Hohe Tanne und Weststadt.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Hanau

Mittelalter und Neuzeit

Rest der Stadtmauer der Altstadt

Die Wasserburg Hanau wird erstmals 1143 erwähnt. Um die Burg entwickelte sich in der Folgezeit eine Siedlung. Am 2. Februar 1303 verlieh König Albrecht I. der Siedlung Hanau das Markt- und Stadtrecht. Damit war das Recht verbunden, Märkte abzuhalten, einen Rat mit zwei Bürgermeistern an der Spitze zu wählen, sowie die Freiheit von Leibeigenschaft („Stadtluft macht frei“). In dieser Zeit wurde mit dem Bau der ersten Stadtmauer begonnen.

Jüdischer Friedhof in Hanau, ältester Teil aus dem 17. Jh.

Im 15. Jahrhundert war die Stadtbevölkerung gewachsen und die Stadt wurde wesentlich erweitert. Es entstand eine Vorstadt im Westen, außerhalb des ersten Mauerrings. 1470 erhielt diese Vorstadt eine eigene Umwehrung. Unter Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg wurde 1528 eine Stadtbefestigung nach dem technischen Standard der Renaissance begonnen, die die beiden im Mittelalter entstandenen Mauersysteme umschloss. Den größten und wesentlichen Wachstumsimpuls erhielt die Stadt, als Graf Philipp Ludwig II. am 1. Juni 1597 einen Vertrag mit calvinistischen Flüchtlingen aus Frankreich und den Spanischen Niederlanden schloss. Mit den Flüchtlingen kam viel Kapital und Fachwissen im handwerklichen Bereich in die Stadt. Für sie wurde die Neustadt angelegt, die bis 1821 ein eigenes, selbständiges Gemeinwesen unabhängig von der Altstadt Hanau bildete. Philipp Ludwig II. siedelte wieder eine jüdische Gemeinde in Hanau an.

Im 19. Jahrhundert war Hanau ein Zentrum der demokratischen Bewegung in Deutschland. 1830 und 1848 gingen von hier wichtige revolutionäre Impulse aus. Zur zwangsweisen Durchsetzung der Konterrevolution in Kurhessen wurde Hanau am 1. November 1850 von Bundesinterventionstruppen aus Bayern und Österreich besetzt; diese sogenannten Strafbayern wurden erst im Sommer 1851 wieder abgezogen.

Hanau war einmal einer der größten Stützpunkte der US-Armee in Europa. Die Militärgemeinde des Standortes Hanau mit Wolfgang und dem Fliegerhorst Erlensee umfasste zum Höhepunkt des Kalten Krieges (siehe Fulda Gap) rund 30.000 Soldaten und Zivilpersonen. Am 8. August 2008 wurde die Garnison endgültig geschlossen. Es blieb eine etwa 350 ha große Konversionsfläche (Siehe auch: ausländische Militärbasen in Deutschland).

Gegenwart

Das klassizistische Torhaus des Nürnberger Tors bewachte nach Schleifung der barocken Wallanlage den östlichen Zugang zur Stadt
Ehemaliger Standort der Synagoge in der Nordstraße, zerstört bei den Novemberpogromen 1938

Das Hanauer Stadtbild hat sich durch die Zerstörungen der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg und die anschließende Aufbauphase radikal gewandelt. In naher Zukunft soll das Stadtbild weiter verändert werden: so soll der Freiheitsplatz, ehemals der Paradeplatz, komplett saniert und zu einer Flaniermeile umgewandelt werden.

In Hanau sind weltweit führende Unternehmen aus der Technologiebranche wie Heraeus oder VAC und die Dunlop-Reifenwerke beheimatet. Bundesweit war Hanau in den 1980er Jahren als Standort der Nuklearindustrie und eines mittlerweile geschlossenen Brennelementewerks in die Schlagzeilen geraten. Auf dem ehemaligen Gelände der RWE Nukem ist ein Technopark unter der Schirmherrschaft von Siemens entstanden.

Hanau ist Schnittpunkt überregionaler Autobahnen (A 3, A 45, A 66) und ein Schienenverkehrsknoten. Der Hauptbahnhof ist ein ICE-Bahnhof. Die Entfernung zum Frankfurter Flughafen beträgt vom Stadtzentrum aus nur etwa 30 Kilometer. Der Nahverkehr ist unter anderem über die S-Bahn Rhein-Main an das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes angeschlossen.

Der Golfplatz in Hanau an der Wilhelmsbader Kuranlage gehört zu den renommiertesten Anlagen in Deutschland.

Seit 17. November 2003 ist Claus Kaminsky (SPD) Oberbürgermeister von Hanau. Er folgte der bisher einzigen Frau in diesem Amt, Oberbürgermeisterin a. D. Margret Härtel (CDU).

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Flagge der Stadt Hanau

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 29,8 18 35,1 21
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 29,3 17 36,5 22
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 8,3 5 9,2 5
FDP Freie Demokratische Partei 11,9 7 4,9 3
REP Die Republikaner 6,6 4 7,0 4
BfH Wählergemeinschaft „Bürger für Hanau“ 9,0 5 6,7 4
LINKE Die Linke 5,2 3
Die Tierschutzpartei Mensch Umwelt Tierschutz 0,5 0
gesamt 100,0 59 100,0 59
Wahlbeteiligung in % 35,2 44,9

Die SPD hat mit der FDP, den Grünen und den „Bürgern für Hanau“ (BfH) eine Koalition geschlossen.

Der für die BfH ins Stadtparlament gewählte Stadtverordnete Gernot Gesser trat im Oktober 2007 aus seiner Fraktion aus und ist seither fraktionsloses Mitglied der Stadtverordnetenversammlung.

Hanau war bis Juni 2005 Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises, bevor der Sitz der Kreisverwaltung nach Gelnhausen verlegt wurde. Am 10. Oktober 2005 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat, auf die bald mögliche Kreisfreiheit Hanaus hinzuwirken und hierzu entsprechende Verhandlungen mit dem Land Hessen und dem Main-Kinzig-Kreis aufzunehmen.

Städtepartnerschaften

Vereinigtes Königreich Dartford, Vereinigtes Königreich
Japan Tottori, Japan
Russland Jaroslawl, Russland
Frankreich Conflans-Sainte-Honorine, Frankreich
Frankreich Francheville, Frankreich
Niederlande Doorn, Niederlande
Städtefreundschaften
Deutschland Waltershausen, Deutschland (Thüringen) seit 1990
Frankreich Pays de Hanau, Frankreich

Wirtschaft

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Ende September 2007 lebten 29.298 Sozialversicherungsbeschäftigte in Hanau (am 30. Juni 2005: 28.462). Allerdings waren am 31. Dezember 2006 nur noch 41.894 (statt 42.013 am 30. Juni 2005) sozialversicherungsbeschäftigte Arbeitsstellen in Hanau bekannt.[1]

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenzahlen werden für den Arbeitsamtsbezirk Hanau erhoben.

Die Arbeitslosenquote entwickelte sich wie folgt[2][3]:

Monat Jahr Hanau Hessen Deutschland
April 2008 5,6 % 6,8 % 8,1 %
März 2008 ? % ? % 8,4 %
Februar 2008 ? % ? % 8,6 %
Januar 2008 ? % ? % 8,7 %
Dezember 2007 ? % 6,7 % 9,0 %
November 2007 ? % 6,8 % 8,1 %
Oktober 2007 ? % 7,0 % 8,2 %
September 2007 5,9 % 7,2 % 8,4 %
August 2007 6,2 % 7,6 % 8,8 %
Juli 2007 6,4 % 7,6 % 8,9 %
Juni 2007 6,2 % 7,4 % 8,8 %
Mai 2007 6,4 % 7,7 % 9,1 %
April 2007 6,7 % 8,0 % 9,5 %
März 2007 7,0 % 8,2 % 9,8 %
Februar 2007 7,2 % 8,4 % 10,1 %
Januar 2007 7,2 % 8,5 % 10,2 %
Dezember 2006 6,7 % 8,1 % 9,6 %
November 2006 6,6 % 8,2 % 9,6 %
Oktober 2006 6,7 % 8,4 % 9,8 %
September 2006 6,9 % 8,7 % 10,1 %
August 2006 7,2 % 10,1 % 10,5 %
Juli 2006 7,3 % 10,3 % 10,5 %
Juni 2006 7,9 % 10,4 % 10,5 %
Mai 2006 ? % ? % 10,8 %
März 2006 ? % ? % 12,0 %
Februar 2006 ? % ? % 12,2 %
Januar 2006 ? % ? % 12,1 %
Dezember 2005 7,6 % 9,4 % ?%
November 2005 ?% ?% 10,9 %
Oktober 2005 ?% ?% 11,0 %
September 2005 ?% ?% 11,2 %

Infrastruktur

Verkehr

Eisenbahn

Hanau ist ein zentraler Knotenpunkt im Eisenbahnnetz, der sechs Strecken verknüpft:

Historisch gab es darüber hinaus noch die Hanauer Kleinbahn nach Hüttengesäß und Langenselbold sowie die Hanauer Industriebahn.

Auch Verbindungen von der Kahlgrundbahn enden in Hanau, nutzten aber zwischen Kahl und Hanau die Main-Spessart-Bahn.

Bahnhöfe
  • Hanau Hauptbahnhof, verknüpft die sechs vorgenannten Strecken
  • Hanau West an der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn (Haltepunkt)
  • Hanau-Wilhelmsbad an der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn (Haltepunkt)
  • Großauheim an der Main-Spessart-Bahn (Haltepunkt)
  • Wolfgang an der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn, östliche Richtung
  • Steinheim (Main) an der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn, westliche Richtung (Haltepunkt der S-Bahn)
  • Hanau Nord an der Hanau-Friedberger Bahn, ehemals auch Hanauer Kleinbahn
  • Hanau Klein-Auheim an der Odenwaldbahn (Haltepunkt)

Straßen

Die Stadt ist an ein gut ausgebautes Fernstraßennetz angebunden:

In Hanau sind 55.247 Kraftfahrzeuge zugelassen (Stand: 1. Januar 2006).

Nahverkehr

Der innerstädtische Nahverkehr wird in Hanau überwiegend von der Hanauer Straßenbahn GmbH geleistet.

siehe Hauptartikel: Nahverkehr in Hanau und Hanauer Straßenbahn

Mainhafen

Blick auf die Hafeneinfahrt von der Steinheimer Brücke

Am Hanauer Mainhafen werden jährlich rund 3,3 Millionen Tonnen umgeschlagen – bei bis zu 18.000 Schiffsbewegungen. Damit zählt der Hanauer Mainhafen zu den Häfen mit dem größten Güterumschlag an Main, Main-Donau-Kanal und der Donau. Er ist – nach dem Frankfurter Osthafen – der zweitgrößte Hafen am Main und beheimatet mit der Firma „Oil-Tanking“ einen der größten Mineralöl-Umschlagplätze in Europa.

Gesundheitsvorsorge

Krankenhäuser

In Hanau werden zwei Krankenhäuser betrieben:

Altenpflegeheime

Zur wohnortnahen Pflege im Alter gibt es in Hanau zahlreiche Einrichtungen, unter anderem:

  • die Martin-Luther-Stiftung
  • das Althanauer Hospital
  • das Alten- und Pflegeheim des Main-Kinzig-Kreises
  • die Schottener Reha
  • das Pflegeheim Mainterasse

Bildung

Hanau hat 29 Schulen und eine Akademie. Im Schuljahr 2004/2005 wurden 19.113 Schüler in 868 verschiedenen Klassen der Hanauer Schulen unterrichtet. Der Ausländeranteil lag bei 22,9 Prozent.

Die am häufigsten vorkommende Schulform ist die Grundschule mit 13 Einrichtungen. Sie sind in allen Stadtteilen, mit Ausnahme der beiden Stadtteile Hohe Tanne und Wilhelmsbad, vertreten.

Die Schulen in Hanau gliedern sich wie folgt:

Grundschulen

  • Anne-Frank-Schule, Süd-Ost
  • August-Gaul-Schule, Großauheim
  • Brüder-Grimm-Schule (mit Förderstufe), Innenstadt
  • Eichendorffschule, Großauheim
  • Erich-Kästner-Schule, Nord-West
  • Friedrich-Ebert-Schule, Klein-Auheim
  • Gebeschusschule, Lamboy
  • Geschwister-Scholl-Schule, Groß-Steinheim
  • Heinrich-Heine-Schule, Kesselstadt
  • Limesschule, Großauheim
  • Pestalozzischule, Innenstadt
  • Robinsonschule, Wolfgang,
  • Theodor-Heuss-Schule, Klein-Steinheim
  • Tümpelgartenschule (Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe), Lamboy-Tümpelgarten
  • Wilhelm-Geibel-Schule, Kesselstadt

Die Grundschüler des Stadtteils Mittelbuchen besuchen gemeinsam mit den Kindern aus Wachenbuchen die

  • Büchertalschule, Maintal-Wachenbuchen

Haupt- und Realschulen

  • Eppsteinschule, Steinheim
  • Schulzentrum Hessen-Homburg, Lamboy/Tümpelgarten
  • St. Joseph Schule, Großauheim (Mädchenrealschule in Trägerschaft der katholischen Kirche)
  • Tümpelgartenschule (Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe), Lamboy-Tümpelgarten

Gymnasien

Gesamtschulen

  • Lindenauschule (integriert), Großauheim
  • Otto-Hahn-Schule (additiv), Kesselstadt

(beide Schulen mit Sekundarstufe II)

Berufliche Schulen

  • August-Bebel-Schule, Steinheim (Dependence der Kreisberufsschule Offenbach)
  • Eugen-Kaiser-Schule, Nord-West (in Trägerschaft des Schulverbandes berufliche Schulen Hanau/Main-Kinzig)
  • GSG - Rettungsdienstschule Steinheim (staatl. anerk. Berufsfachschule für Rettungsassistenten und Rettungssanitäter)
  • Kaufmännische Schulen I der Stadt Hanau, Nord-West
  • Kaufmännische Schulen II der Stadt Hanau, Nord-West
  • Ludwig-Geissler-Schule, Süd-Ost (in Trägerschaft des Schulverbandes berufliche Schulen Hanau/Main-Kinzig)
  • Staatliche Zeichenakademie (unter anderem Ausbildung zum Goldschmiedemeister), Süd-Ost

Förderschulen

  • Friedrich-Fröbel-Schule, Maintal
  • Schule am Brunnen, Großauheim
  • Pedro-Jung-Schule, Innenstadt

Weitere Bildungsangebote

Daneben bietet Hanau eine Reihe weiterer Möglichkeiten zur Fortbildung, unter anderem durch:

  • Volkshochschule Hanau (Erwachsenenbildung)
  • Adolf-Schwab-Musikschule, zur musischen Erziehung für Kinder und Jugendliche
  • Jugendkunstschule
  • Familienbildungsstätte
  • Jugendbildungswerk
  • Umweltzentrum Kinzigaue

Sehenswürdigkeiten

Bekannte Sehenswürdigkeiten sind das Deutsche Goldschmiedehaus (ehemals Altstädter Rathaus), die Marienkirche in der Altstadt, das Schloss Philippsruhe am Mainufer und die historische Kuranlage Wilhelmsbad.

Im Schloss Philippsruhe befindet sich ein Standesamt und das Historische Museum Hanau; eine archäologische Dependance ist im Schloss Steinheim. Die Kuranlage Wilhelmsbad, eine nahezu unversehrt erhaltene Anlage aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, mit ihrem historischen Karussell, dem Comoedienhaus und dem Hessischen Puppenmuseum befindet sich in einem weitläufigen Park am westlichen Stadtrand.

Die Kuranlage ist eines der beliebtesten Naherholungsziele im Rhein-Main-Gebiet.

Der traditionsreiche Wildpark Alte Fasanerie liegt im Ortsteil Klein-Auheim.

Auf dem Marktplatz steht das Nationaldenkmal der Brüder Grimm, unmittelbar vor dem Neustädter Rathaus. Das Denkmal ist ein Werk des Berliner Bildhauers Syrius Eberle; die Architektur entwarf der Architekt Friedrich Ritter von Thiersch. In der Nähe befindet sich die Wallonisch-Niederländische Kirche, Gründungsort des Deutschen Turnerbundes.

Mittwochs und samstags findet auf dem Marktplatz ein Wochenmarkt mit bäuerlichen Erzeugnissen aus der nahen Wetterau und dem Spessart statt.

Während der Adventszeit ist hier bei einem Spaziergang auf dem Weihnachtsmarkt Hessens größter Adventskalender zu betrachten: Die 24 Fenster des Neustädter Rathauses sind mit strahlenden Bildern von Künstlern geschmückt, die sich nach und nach bis zum Heiligabend offenbaren.

Die Deutsche Märchenstraße beginnt in Hanau und endet in Bremen. Durch Hanau verläuft die Deutsche Limesstraße, durch Steinheim die Deutsche Fachwerkstraße. Außerdem ist Steinheim der Ausgangspunkt der hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute.

Das Wohn- und Geschäftshaus Eugen-Kaiser-Straße 17a von 1910 gehört zu den denkmalgeschützten Häusern.

Religion

Evangelische Marienkirche Hanau
Römisch-katholische Kirche Mariä Namen
Gedenkstein für die bei den Novemberpogromen 1938 zerstörte Synagoge in der Nordstraße
Friedenskirche Hanau

Religionszugehörigkeit (31. Dezember 2003)

Konfession Mitglieder
Katholisch 27.492
Evangelisch 24.410
Sonstige 41.357

Kirchen und Religionsgemeinschaften

Katholisch

Diözese Fulda (Stadtgebiet nördlich des Mains)

Diözese Mainz (Stadtgebiet südlich des Mains)

  • Pfarrgemeinde Peter und Paul Klein-Auheim
  • Pfarrgemeinde St. Nikolaus Steinheim
  • Pfarrgemeinde St. Johann Baptist Steinheim mit den Kirchen St. Johann Baptist und Marienkirche
Evangelisch

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Evangelisch-reformiert
Freikirchlich
Weitere Glaubensgemeinschaften

Personen

Ehrenbürger

Rudi Völler beim Eintrag ins Stadtbuch
  • Fritz Canthal - Unternehmer, Präsident der Industrie- und Handelskammer (1848-1922)
  • Dr. Ing. h. c. Charles Engelhard - Industrieller (1867–1950)
  • Heinrich Fischer - Oberbürgermeister und Staatsminister (1895-1973)
  • Dr. jur. Eugen Gebeschus - Oberbürgermeister (1855–1936)
  • Wilhelm Carl Heraeus - Chemiker, Unternehmer (1827–1904)
  • Hans Martin - Oberbürgermeister (* 18. Oktober 1930)
  • Johann Heinrich Nickel - Kaufmann, Abgeordneter (1829–1908)
  • Reinhard Scheer - Admiral (1863–1928)
  • Rudi Völler - Fußballspieler (* 13. April 1960)

Im Jahre 1933 erhielt, wie in vielen anderen deutschen Städten, Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde von Hanau. Diese wurde ihm in der ersten Sitzung eines frei gewählten Stadtrates im Jahre 1946 wieder aberkannt.

Söhne und Töchter der Stadt

Denkmal der Brüder Grimm in Hanau

Auszeichnungen und Ehrenpreise

Paul-Hindemith-Preis

In Erinnerung an den Sohn der Stadt Paul Hindemith verleiht die Stadt Hanau seit 2000 den Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau.

Brüder-Grimm-Preis

Zum Gedenken an die Brüder Grimm verleiht die Stadt seit 1983 den Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau.

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)[5]

Jahr nur Hauptwohnsitz Haupt- und Nebenwohnsitz
1998 87.716 91.657
1999 87.809 91.381
2000 88.294 91.944
2001 88.801 92.652
2002 89.185 93.277
2003 88.897 93.259
2004 88.487 93.302
2005 88.546 94.177
2006 88.402 94.065

Entwicklung der Wohnungsbestände[6]:

Datum Wohnungen
31.12.2005 42.440
31.12.2004 42.311
31.12.2003 42.286

Märkte und Feste

Wochenmarkt

Der Hanauer Wochenmarkt, der zweimal in der Woche stattfindet (mittwochs und samstags), ist noch aus dem Mittelalter tradiert. Er findet auf dem Neustädter Marktplatz statt und wird heute vom Lebensmittelangebot dominiert, das meist von Landwirten aus der Umgebung stammt. Er soll der größte Wochenmarkt Hessens sein.

Bürgerfest

Entstanden 1958 auf Initiative des damaligen Hanauer Oberbürgermeisters Heinrich Fischer, um an die Aufbauleistung der Hanauer Bürgerinnen und Bürger nach dem Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Es wird seit einigen Jahren im September auf den Mainwiesen nahe Schloss Philippsruhe gefeiert. Der traditionelle Festplatz war bis in die neunziger Jahre der Schlosspark Philippsruhe, in dem die Zelte Hanauer Vereine aufgebaut wurden. Wegen erheblicher Schäden, die dabei jedes Jahr dem historischen Park, einem Kulturdenkmal, zugefügt wurden, ist das Festgelände verlegt worden. 2002 und 2003 fiel das Fest aus, da die Stadt die Kosten sparen wollte.[7]

Brüder-Grimm-Märchenfestspiele Hanau

Die Brüder-Grimm-Märchenfestspiele Hanau finden jährlich in der Zeit von Mai bis Juli/August im an den Schlosspark von Schloss Philippsruhe angrenzenden Amphitheater statt. In Erinnerung an die Brüder Grimm, Söhne der Stadt Hanau, werden hier verschiedene Märchen ihrer Sammlungen dramatisiert und in Szene gesetzt.

Lamboyfest

1635 bis 1636 wurde Hanau von kaiserlichen Truppen unter General Lamboy belagert. Hierbei bewährte sich das erst wenige Jahre zuvor errichtete, moderne Befestigungssystem. Tausende waren aus den umliegenden Ortschaften in die Stadt geflohen, es herrschten furchtbare Zustände. Im Juni 1636 beendete ein hessisch-schwedisches Entsatzheer unter Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1627-1637) die neunmonatige Belagerung. Wilhelm V. von Hessen-Kassel war mit einer Tochter von Graf Philipp Ludwig II., Amalie Elisabeth, verheiratet. Seitdem wurden jährlich Dankgottesdienste abgehalten, aus denen sich ab 1800 das Lamboyfest entwickelte. Zunächst wurde es im Lamboywald gefeiert, der zum Teil das Gebiet einnahm, in dem sich heute das Lamboy-Viertel erstreckt. Seit einigen Jahren findet die Veranstaltung in der historischen Altstadt um das Goldschmiedehaus statt.

Johannisfeuer und Altstadtfest

Am Vorabend des Namenstages des Steinheimer Schutzpatrons Johannes, dem 23. Juni wird im Stadtteil Steinheim das Johannisfeuer angezündet. Seit Jahrzehnten wird das Ereignis unter der Leitung des Steinheimer Geschichtsvereins gefeiert. Seit einigen Jahren wird das Steinheimer Johannisfeuer zum Anlass genommen, das Altstadtfest zu feiern. Unter organisatorischer Leitung der „Interessengemeinschaft Steinheimer Vereine und Verbände“ (IGSV), bewirten die ortsansässigen Vereine in der gesamten Steinheimer Altstadt die Besucher.

Traditionell ist eine Ausnahme der Termingestaltung: so findet das Johannisfeuer niemals an einem Wochenende statt. Fällt der 23. Juni auf einen Samstag, so findet die Feier freitags statt; ist es ein Sonntag, wird das Feuer erst am Montag entzündet.

Sportvereine

Mitgliederstärkster Verein des Main-Kinzig-Kreises ist die Turngemeinde 1837 Hanau a. V.[8]

Hanau ist außerdem Heimat des ältesten hessischen Fußballvereins[9], des 1. Hanauer FC 1893 e. V. und des TSV Hanau 1860.

Im gleichen Jahr wie der TSV Hanau 1860 wurde auch der TV Kesselstadt gegründet.

In Hanau gibt es auch ein American-Football-Team, die Hanau Hornets.

Der 1. Hanauer THC hat über 1200 aktive Mitglieder.

Des Weiteren existieren in Hanau drei traditionsreiche Rudervereine: Die Hanauer Rudergesellschaft 1879, der Hanauer Ruderclub Hassia, sowie der Ruderclub Möve Großauheim. In Hanau findet daher in regelmäßigen Abständen der Landesentscheid „Jugend trainiert für Olympia“ im Rudern statt.

Siehe auch

Quellen

  1. Veröffentlichung der Stadt Hanau
  2. Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit im Internet
  3. Veranschaulichung bei Tagesschau
  4. a b c d Großauheimer Musikprofessoren (PDF)
  5. Einwohnerzahlen auf Hanau.de
  6. Wohnungen
  7. Werner Kurz: Mit dem Bürgerfest ein Stück Hanauer Identität gestiftet. In: Hanauer Anzeiger vom 30.August 2008, S. 33.
  8. Frankfurter Rundschau vom 22.04.2009 link.
  9. Internet-Quelle

Weblinks


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