Hamen

Hamen
ein Anker
Hamenfischerkutter "HF 567" auslaufend auf der Oste April 2008
Beide Hamen und Netze sind bereit

Die Hamenfischerei wird als eine der umweltschonendsten Fischfangtechniken bezeichnet. Sie schleift nicht wie andere Techniken ihre Netze durch das Wattenmeer und den Fluss- oder Meeresboden und zerstört viel von Bewuchs und Tierwelt. Sie zeichnet im Gegensatz zum Pflug auch keine Furchen in den Boden und wirbelt den Schlick dadurch nicht auf. Außerdem werden während des Fischens die Motoren nicht benutzt, da das Schiff während des Fischens ruhig in der Strömung liegt. So können die Fische "gehältert" , d.h. lebend in einem Wasserbehälter gehalten werden.

Die Technik

Der Hamenfischer lässt an langen Ketten zwei große vierschauflige Anker parallel auf den Gewässergrund herab. Wenn die Anker sicher liegen wird das Schiff im Strom positioniert und anschließend auf beiden Seiten des Schiffes die Hamen ins Wasser gesenkt. Hamen - auch Sterthamen genannt - bestehen meist aus zwei rechteckigen Netzen mit einer großen Tasche, die von je zwei großen Holz-, oder Eisenstangen horizontal, (bei vier Stangen auch vertikal) sowie einem Seilsystem auseinander gehalten werden. Die Fische schwimmen gegen den Strom und werden so mit dem Schwanz voran in die Netze getrieben und sammeln sich in den mehrere Meter langen Netztaschen, auch „Netzsteert“ genannt. Mit Steert wird im Plattdeutschen auch der „Hintern“ betitelt. Noch bevor die Strömung nachlässt, werden die Hamen, die beiden Stangen, geschlossen, so dass die Fische nicht mehr entkommen können. Der Netzsteert wird nun vorsichtig geöffnet und die Fische lebend mit dem Kescher in die Bünn, einem Raum im Inneren des Schiffes, zur Aufbewahrung gesetzt. Der Beifang kann so auch wieder freigelassen werden.

In früheren Zeiten wurde mit der gleichen Technik, den Setzhamen, in den Flüssen vom Ufer aus gefischt.

Weblinks

Skizze der Fangmethode


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hamen — Hamen, 1) so v.w. Fischhamen, s. unter Fischerei I. B) b); 2) (Jagdw.), ein gewöhnliches busenreiches Garn in einen Bügel gespannt u. an einen 6–8 Fuß langen Stock befestigt, mit dem man die durch den auffliegenden Habicht geschreckten u. desto… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hamen — Hamen, ein beutelförmiges Netz in einem Ring, der an einem als Handhabe dienenden Stiel befestigt ist; vgl. Fischerei, S. 616 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hamen — Hamen, Fischernetz, s. Kescher …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hamen — Nom rencontré en Lorraine (57). Sans doute un toponyme à rapprocher de Ham (une commune de Moselle s appelle ainsi), qui a le sens de maison, puis hameau …   Noms de famille

  • Hamen — 1. Für dem Hamen ist nicht gut fischen. – Petri, II, 320. 2. Man muss den Hamen auswerfen und ziehen. Dän.: Kaast paa kroog og holdt om du kand. (Prov. dan., 380 u. 361.) *3. Achter den Hamen fisken. – Eichwald, 719. *4. Hammen sengen. – Agricola …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • hämen — hä|men 〈V. intr.; hat〉 hämisch sein, Schadenfreude, Gehässigkeiten äußern, hämische Bemerkungen machen ● die Berichterstatter hämen über die mangelnde Schlagfertigkeit des Parteivorsitzenden; seine Neider hören nicht auf zu hämen [→ Häme] * * *… …   Universal-Lexikon

  • Hamen — Ha|men 〈m. 4〉 1. Angelhaken 2. = Kescher 3. 〈westmitteldt.〉 Kummet [Zusammenfall von drei unverwandten Wörtern: 1. <ahd. hamo „Hülle“ (→ Hemd, Himmel, Leichnam), „Gewebe, Fangnetz“; 2. <ahd. hamo „Angelrute, haken“ <lat. hamus… …   Universal-Lexikon

  • Hamen, der — Der Hamen, des s, plur. ut nom. sing. ein beutelförmiges Netz, dessen Öffnung an einem Reifen mit einem Stiele befestiget ist. Die Jäger bedienen sich desselben zum Hühnerfange, da es denn auch ein Treibezeug genannt wird, die Fischer aber zum… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hamen — (Hamm Netz), Fanggerat der Kusten und Flußfischerei …   Maritimes Wörterbuch

  • Hamen — Hamen1 Sm Angelhaken per. Wortschatz fach. (10. Jh.), mhd. ham(e), ahd. hamo Entlehnung. Entlehnt aus l. hāmus Haken, Angelhaken .    Ebenso ne. hamulus, nfrz. hameçon. lateinisch l. Hamen2 Sm Netz per. Wortschatz fach. (12. Jh.), mhd. ham(e),… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”